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KUMBO/LIMBURG, 20.02.2020

Massaker in der Diözese Kumbo

Bei einem Massaker im Limburger Partnerbistum Kumbo wurden 23 Menschen getötet. Die Bistümer rufen zu Gebet und Trauer auf.

Nach einem Massaker in Ngarbuh-Btumbaw im Limburger Partnerbistum Kumbo haben Kirchen, zivilgesellschaftliche Organisationen und die Vereinten Nationen die Gewalt im Nordwesten Kameruns verurteilt. Zusammen mit der kamerunischen Bischofskonferenz rief Bischof George Nkuo die Gläubigen in Kumbo zu einem Tag des Gebets und der Trauer auf. In allen Gottesdiensten des afrikanischen Bistums am Freitag, 21. Februar, soll den 23 Todesopfern gedacht werden. „Das Bistum Limburg ist in der Trauer um die unschuldigen Opfer des Massakers mit den Menschen in unserem Partnerbistum verbunden. Wir rufen die Gläubigen in unserem Bistum auf, die partnerschaftliche Solidarität in Fürbitten oder dem persönlichen Gebet zum Ausdruck zu bringen“, betonte Generalvikar Wolfgang Rösch.  

Kamerunisches Militär tötet 23 Menschen

In der Nacht zum Samstag, 14. Februar, stürmten Augenzeugenberichten zufolge Regierungstruppen den Ort Ngarbuh-Btumbaw. Bei dem Vorfall wurden 23 Menschen, darunter 15 Kinder getötet. Neun Häuser wurden niedergebrannt. Mehrere hundert Menschen flüchteten in Nachbarorte. Die kamerunische Regierung sprach später von einem „Unfall“. Die Zivilisten seien fälschlicherweise für Separatisten gehalten worden. Die Vereinten Nationen bezeichneten den Vorfall als Massaker. UN-Generalsekretär Antonio Guterres und die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Michelle Bachelet sprachen sich für eine zügige, unabhängige Untersuchung aus. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Internationale Politik ist zur Konfliktlösung gefordert

Seit 2016 tobt in Kamerun ein Konflikt zwischen der französischsprachigen Regierung und der anglophonen Minderheit Kameruns. Radikale Separatisten haben die Unabhängigkeit des Landesteils von Kamerun ausgerufen. Das Partnerbistum Kumbo versucht in dem Konflikt zu vermitteln und ruft zu Frieden auf. „Das Massaker zeigt, dass alle bisher unternommenen Schritte zur Beilegung der anglophonen Krise in Kamerun nicht ausreichen. Es bedarf dringend weiterer Maßnahmen der internationalen Politik, auch der Deutschen Bundesregierung, die Regierung von Kamerun zu einer friedlichen Lösung zu drängen“, erklärte Winfried Montz, Leiter der Abteilung Weltkirche im Bistum Limburg.

Die Partnerschaft des Bistums Limburg mit Kumbo besteht seit 1988. In den nun mehr als 30 Jahren hat sich ein enger Kontakt zwischen den Christen in Deutschland und Kamerun auf Pfarrei, Verbands- und Diözesanebene entwickelt. Delegationen aus Limburg und Kumbo besuchen regelmäßig das Partnerbistum. In dem aktuellen Konflikt hat das Bistum Limburg seinen kamerunischen Partner finanziell in der Soforthilfe für Geflüchtete unterstützt. 

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