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FRANKFURT, 24.04.2020

Mit Witz und Phantasie

Mit pfiffigen Ideen Kindern die unfreiwillige Corona-Auszeit ein bisschen abwechslungsreicher gestalten: Das macht Verena Nitzling aus Frankfurt. Der Gemeindereferentin gehen die Ideen zum Glück noch lange nicht aus.

Mit viel Witz und Phantasie hat Verena Nitzling pfiffige Ideen für Kinder entwickelt, um ihnen die unfreiwillige Corona-Auszeit ein bisschen abwechslungsreicher zu gestalten. Verena Nitzling ist Gemeindereferentin in Frankfurt. In St. Markus im Stadtteilen Nied ist sie vor allem für die Kinder- und Jugendarbeit zuständig.

Welche Angebote gibt es aktuell für Kinder in Ihrer Gemeinde?

Seit dem Tag, an dem der Kindergarten und die Schule geschlossen sind, gibt es hier in unserer Gemeinde die Corona-Online-Kinderaktion. Die Kinder konnten sich per E-Mail dazu bei mir anmelden und es gibt täglich eine Aufgabe von mir per E-Mail. Mein Angebot möchte eine Unterstützung für die Familien sein, eine Begleitung und ein tägliches Mut machen, den neuen Tag mit all seinen Herausforderungen durch Homeschooling, Homeoffice, Haushalt, etc. mit Freude und Kraft anzugehen. Die täglichen Aufgaben sind, z.B. aus Verpackungsmüll ein Tier gestalten, aus zwei Toilettenpapierrollen ein lustiges Toilettenmenschlein gestalten, in der Natur 10 Glückmomente finden, einen Brief an Oma und Opa schreiben. Wir haben gemeinsam eine Collage erstellt für die Berufsgruppen, die gerade für uns da sind und arbeiten, z.B. Ärzte, Krankenhauspersonal, Verkäuferinnen, Polizisten, Menschen in der Institution Kirche. Darüber hinaus gibt es Links, z.B. fit bleiben -  Sportprogramm für drinnen, gute Laune-Lieder und einen Malwettbewerb zum Thema „Hände waschen“.  Es gibt im Internet eine Plattform für die TeilnehmerInnen, auf der abends die Ergebnisse der Kinder eingestellt werden, so dass die Kinder sehen und miterleben können, was untereinander geschieht.

Auf unserem YouTube Channel bieten wir seit der Karwoche Kindergottesdienste an. Dieses Angebot kommt sehr gut bei den Familien an. Wir streamen derzeit sonntags weiter, bis wir wieder miteinander in der Kirche Gottesdienst feiern können.

Warum ist es so wichtig, jetzt online Angebote für Familien zu machen?

Über die Corona-Kinder-Onlineaktion versuche ich,  die tolle Gemeinschaft der Kinder und Jugendlichen hier vor Ort, über die sozialen Medien und digitalen Angebote aufrechtzuerhalten. Wir können uns derzeit nicht sehen, dennoch aber voneinander hören und lesen, schauen, wie es den anderen geht. Ein Versuch, Gemeinschaft zu stärken und zu wissen: Ich bin nicht alleine. Da sind viele, denen es so geht wie mir und wir alle sind getragen und gehalten von Gott.  Wir gehen gemeinsam durch diese Corona-Krisenzeit. Dienstags und donnerstags abends beten wir um 19.00 Uhr online über die App Zoom. Auch hier klicken sich immer wieder Familien mit ihren Kindern ein. Im Pastoralteam schreibt täglich einer der Seelsorger einen Impuls, mit dem wir uns an die Erwachsenen wenden und der von den Eltern als Mut machendes Wort, als Stärkung wahrgenommen wird. Die Aktion heißt Kirchentagebuch.

Familien mit Kindern und Jugendlichen sind jetzt schon seit über einem Monat von den Einschränkungen und dem Kontaktverbot betroffen. Gehen Ihnen da nicht mittlerweile die guten Ideen aus?   

Am Montag startet das Corona-Kinder-Onlineprojekt in die 7. Woche. 6 Wochen x7 Tage = 42 Aufgaben, das ist eine Menge und ja, da braucht es viel Kreativität und Ideenvielfalt. Zum Glück hatte ich bisher nur einen kurzen Durchhänger. An Ostermontag wusste ich wirklich nicht, was ich am Tag drauf machen soll. Durch Zufall las ich, dass der Bischof Geburtstag hat und prompt hatte ich eine Aufgabe: Malt dem Bischof ein Bild zum Geburtstag und so konnte ich ihm einige Glückwünsche von den Kindern übermitteln. Ich gehe mit offenen Augen, Ohren durch diese Zeit und nehme einen Gedanken, eine Idee auf, die dann morgens beim Duschen, beim Spazierengehen oder bei einer Tasse Kaffee in der Sonne in mir reifen. Im Moment habe ich viele gute Ideen und es fehlt die Zeit, diese alle umzusetzen. Die Familien sind mit ihrem Alltag sehr beschäftigt, so dass ich mich auch etwas bremsen muss. 

Wie geht es Erzieherinnen und Erziehern in der Notbetreuung? Mit welchen Gefühlen tritt ein Krankenhausseelsorger seinen Dienst an? Was macht ein Kirchenmusiker, wenn Chorproben und Gottesdienste ausfallen? Und wie organisieren Seelsorgerinnen und Seelsorger die Pastoral vor Ort? Das Bistum Limburg will mit einer neuen Reihe von Kurzinterviews einen Einblick in den Alltag von Menschen in Zeiten von Corona eröffnen.  Alle Beiträge finden Sie auf unserer Themenseite: https://bistumlimburg.de/thema/drei-fragen/

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