LIMBURG, 11.02.2020
Mutiger Vorsitzender in herausfordernden Zeiten
Bischof Dr. Georg Bätzing reagierte mit hohem Respekt auf die Entscheidung von Reinhard Kardinal Marx, nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz zu kandidieren. Marx habe seine Entscheidung gut begründet. „Wenn wir auf dem Synodalen Weg über Macht und Gewaltenteilung sprechen, dann ist seine Entscheidung auch ein Zeichen, dass man übertragene Verantwortung und Macht im guten Sinne abgeben kann“, sagte Bätzing am Dienstag, 11. Februar, in Limburg. Dem Wahlamt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz komme damit die relative Bedeutung zu, die ihm gebühre. Es sei vorübergehend übertragen, nicht auf Dauer gestellt und habe vor allem koordinierende Aufgaben.
Marx sei ein mutiger Vorsitzender gewesen und habe in herausfordernden Zeiten nötige Entwicklungsprozesse in Gang gesetzt. Hier nannte Bätzing als Beispiele den Synodalen Weg und die Strukturreform des Verbands der Diözesen Deutschlands. „Beide Prozesse zielen darauf hin, die Wirkung gemeinsamer Entscheidungen zu verstärken und zeitgemäße Strukturen für Partizipation und Entscheidungsfindung aufzustellen“, so Bätzing. Zudem habe Marx die konsequente Aufarbeitung des Missbrauchs im Sinne struktureller Veränderungen als Folge der Erkenntnisse aus der MHG-Studie entschieden vorangebracht. Leidenschaftlich habe er sich auch für die Einheit der Kirche als ökumenisches Projekt eingesetzt. Marx, den Bätzing schon lange kennt und dem er freundschaftlich verbunden ist, habe sich persönlich nie geschont und sich national wie international einspannen lassen. „In der Öffentlichkeit und in den Medien wurde er als „Stimme der Katholischen Kirche in Deutschland“ ernstgenommen. Ich habe mich durch ihn kraftvoll und angemessen vertreten gewusst“, lobte der Bischof von Limburg.