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FRANKFURT, 27.01.2020

Neue Perspektiven für das Trauerzentrum St. Michael

Ein Kolumbarium, Begleitung Trauernder, Gespräche über Leben und Tod: Die neue Leiterin des Trauerzentrums in Frankfurt verrät ihre Pläne.

Baustelle, Umbruch und Aufbruch im Zentrum für Trauerpastoral St. Michael in Frankfurt: Pastoralreferentin Verena Maria Kitz hat zu Jahresbeginn die Leitung des Trauerzentrums im Nordend übernommen. Zuletzt war sie im Refugium tätig, einer Seelsorgeeinrichtung des Bistums Limburg und des Caritasverbandes im Exerzitienhaus Hofheim.

Im Nordend, dem Sitz von St. Michael, soll eine Begräbniskirche entstehen, ein so genanntes Kolumbarium, das Platz für bis zu 2.500 Urnen bieten kann. Außerdem werden hier weiterhin – wie seit der Gründung 2007 - Menschen begleitet, die Trauer und Tod erleben mussten und gute Wege für Abschied und Neubeginn suchen. Auch die allgemeine Beschäftigung mit Sterben und Tod, Erfahrungen aus der Begleitung Sterbender im Hospiz, Trauerarbeit für Kinder und Jugendliche oder das Nachdenken über die eigene Endlichkeit sollen hier Raum finden.

„Die Trauerbegleitung ist eine sehr notwendige, lebenswichtige und zutiefst christliche Aufgabe“, zeigt sich Verena Kitz überzeugt. Einen gastfreundlichen Raum für diejenigen zu öffnen, die einen lieben Menschen verloren haben, die über den Verlust sprechen möchten, vielleicht auch in einer späteren Phase wieder Hoffnung schöpfen können, ist ihr Anliegen. Aber auch neue Entwicklungen im Netz, etwa digitale Trauerorte, virtuelle Kondolenzbücher, QR-Codes, die auf Grabsteinen das Leben der Verstorbenen erfahrbar machen, gehören in das weite Thema von Sterben, Abschied, Tod, wie es im Trauerzentrum reflektiert wird.

Sprecherin beim Wort zum Sonntag und kirchlichen Hörfunksendungen

Die gebürtige Frankfurterin, Mutter dreier jung-erwachsener Kinder, war nach ihrem Theologiestudium in Frankfurt-Sankt Georgen und München, zunächst Pastoralreferentin in Frankfurt-Niederrad. 2001 wechselte sie als Seelsorgerin ins Refugium für Mitarbeitende in Caritas und Pastoral, wo sie als Begleiterin in unterschiedlichen Prozessen und Gruppen wirken konnte.

Zwischen 2008 und 2015 war sie neben der Tätigkeit in Hofheim Sprecherin des Wortes zum Sonntag in der ARD. In gut 50 Sendungen hat sie ihr Talent, Glaubensfragen für ein Millionenpublikum verständlich und charmant auf den Punkt zu bringen, unter Beweis gestellt. Auch in kirchlichen Hörfunksendungen des Hessischen Rundfunks ist sie weiterhin präsent. Mit ihrer Erfahrung in der geistlichen Begleitung und einem kritischen Blick für die notwendige Weiterentwicklung einer sprachfähigen Kirche in der heutigen Zeit macht sie sich nun an ihre neue Aufgabe: „Sich beruflich mit Tod und Sterben und der christlichen Hoffnung auf Auferstehung auseinander setzen zu dürfen, ist ein großes Privileg, an dem ich auch selber hoffentlich wachsen kann,“ betont sie.

St. Michael: Aus der Enge zum Licht

Die Kirche St. Michael ist einer der bedeutendsten Kirchenbauten der Nachkriegszeit in Deutschland. Sie wurde von dem bekannten Architekten Rudolf Schwarz (1897-1961) errichtet und 1954 geweiht. Schwarz entwarf einen architektonisch interessanten ellipsenförmigen Baukörper, in dem er eigener Aussage zufolge eine Wanderung durch die Schweizer Aareschlucht verarbeitet hat, die ihn – wie im Psalm 23 - aus der Enge zum Licht führte. Charakteristisch für den kargen, von Betonstreben gegliederten Klinkerbau ist der kleeblattförmige Grundriss. Viele Symbole deuten darin auf die Auferstehungshoffnung der Christen hin.

Das Zentrum für Trauerseelsorge St. Michael wurde 2009 in den letzten Amtstagen des früheren Limburger Bischofs Franz Kamphaus gegründet. Es ist eine Einrichtung des Bistums Limburg für die Stadtkirche Frankfurt. Der Gesamtverband katholischer Kirchengemeinden ist der Träger der Einrichtung. Mit der Umgestaltung wird sich eine Konzeptgruppe unter Leitung von Verena Kitz befassen, zudem soll für den Umbau zu einem Kolumbarium ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden.

Mehr Informationen: http://www.st-michael-nordend.de/

 

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