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BONN, 23.04.2020

Ramadan in einer ungewohnten und belastenden Situation

Zum Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan, am Donnerstag, 23. April, hat Bischof Georg Bätzing, als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, ein Grußwort an die Muslime geschrieben.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, hat den Muslimen in Deutschland zum jetzt beginnenden Fastenmonat Ramadan geschrieben. In der am Donnerstag, 23. April, veröffentlichten Grußbotschaft hebt Bischof Bätzing die Fastentage des Ramadan und das sich anschließende Fastenbrechen als eine für die Muslime besondere Zeit hervor. Er bedauere, dass viele Muslime aufgrund der Corona-Pandemie den vertrauten Ablauf der Tradition des Fastenbrechens in veränderter Form erleben werden.

„Für uns Christen haben die durch die Corona-Krise verursachten Einschränkungen gerade während des Osterfestes schmerzlichen Verzicht bedeutet. Nun müssen auch Sie, liebe muslimische Gläubige, sich während des Ramadans einer ungewohnten und belastenden Situation stellen“, schreibt Bischof Bätzing.

In Zeiten des Verzichts wird die Bedeutung des sonst Alltäglichen bewusst

Er erinnert in seiner Grußbotschaft gerade in der besonderen Situation dieser Tage daran, „wie wichtig die Gottesdienststätten – Moscheen, Synagogen, Kirchen – für unser geistliches Leben sind. Sie sind Orte der persönlichen Andacht und ebenso Räume der gemeinschaftlichen Ausrichtung auf Gott und Versammlungsräume der Gemeinde. In Zeiten des uns auferlegten Verzichts wird die Bedeutung des ansonsten Alltäglichen bewusst: Ohne Gottesdienststätten ist das religiöse Leben von Muslimen, Juden wie Christen ein anderes, da die Zusammenkunft der Gläubigen in unseren Religionen ein zentrales Element darstellt“.

Bischof Bätzing spricht in seiner Botschaft auch die Beeinträchtigung des religiösen Lebens durch Anschläge und Anfeindungen an. Moscheen, Synagogen und Kirchen seien weltweit zu Zielen des Terrors geworden: „Auch in Deutschland haben Extremisten und Rassisten Orte der Gottesverehrung angegriffen, um Angst und Schrecken zu verbreiten und das friedliche Zusammenleben der Gläubigen der verschiedenen Religionen zu untergraben. Unser solidarisches Mitgefühl gilt den Opfern dieser Untaten und ihren Angehörigen. Mit aller Schärfe müssen wir gemeinsam diese Akte der Gewalt verurteilen und ihnen vor allem jede religiöse Legitimation absprechen.“

Zum Abschluss seiner Botschaft betont Bätzing: „Christen und Muslime sind überzeugt: Gott ist uns nahe und wir dürfen auf Seine Hilfe hoffen.“ (pm/fes)

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