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16.01.2020

„Sei gut, Mensch!“

"Das Engagement guter Menschen ist der Kitt unserer Gesellschaft", erklärt Diözesancaritasdirektor Jörg Klärner die neue Jahreskampagne. Sie stellt Menschen in den Mittelpunkt, die sich sozial, politisch und bürgerschaftlich einsetzen.

Die Caritas-Kampagne 2020 „Sei gut, Mensch!“ stellt Menschen in den Mittelpunkt, die sich sozial, politisch und bürgerschaftlich engagieren. Allein im Bistum Limburg sind das rund 18.500 hauptamtliche Caritas-Mitarbeitende und etwa noch einmal genau so viele Menschen, die sich ehrenamtlich in den Einrichtungen und Diensten der Caritas oder in Pfarreien einbringen.

Menschen, die sich in guter Absicht für andere einsetzen, lassen sich von ihren Überzeugungen leiten und stehen für ein solidarisches Miteinander ein. „Das Engagement guter Menschen ist der Kitt unserer Gesellschaft“, sagt Diözesancaritasdirektor Jörg Klärner zum Auftakt der Kampagne 2020 „Sei gut, Mensch!“ am Donnerstag.

Es gibt in Deutschland, wie auch in Europa und weltweit, immer lauter werdende, menschenverachtende und intolerante Gruppen und Organisationen. „Wer Anderen Gutes tut und sein Handeln auf das Gemeinwohl ausrichtet, darf nicht diffamiert und beschimpft werden“, betont Klärner. In den sozialen Netzwerken werde der Begriff „Gutmensch“ als Schimpfwort verwendet und beleidige die Menschen, die sich beispielsweise in der Flüchtlingshilfe engagieren. „Die Beurteilung, was „gut“ ist und was „gute Menschen“ sind, dürfen wir nicht denen überlassen, die den Begriff lächerlich und verächtlich machen“, so Klärner. Die Kampagne will den Begriff „Gutmensch“ wieder salonfähig machen und zeigen, dass es für den Zusammenhalt in der Gesellschaft dringend „Gutmenschen“ braucht, die Verantwortung für andere übernehmen und sich entschieden gegen die Herabsetzung und Diffamierung guten Handelns wehren.

„Jede und jeder kann etwas tun“

Die Kampagne lädt uns alle ein, aktiv zu werden und Menschen beizustehen, die Hilfe brauchen. „Jede und jeder kann etwas tun. Und jede und jeder muss auch etwas tun – ganz gleich, wie groß oder klein der Beitrag sein mag“, sagt Klärner. Laut einer Erhebung zum Thema „Ehrenamt bei der Caritas“, die im Jahr 2018 durchgeführt wurde, ging in den Jahren zuvor beinahe 50 Prozent der von der Caritas geleisteten Arbeit im Bereich Migration auf Ehrenamtliche zurück. Im Bereich Hospiz war es rund ein Drittel. Etwa 340.000 Menschen engagieren sich bundesweit ehrenamtlich bei der Caritas. Ohne diese Menschen wäre die Arbeit der Caritas nicht zu bewältigen.

Stellschrauben für gute Rahmenbedingungen

Der Deutsche Caritasverband fordert von der Politik bessere Rahmenbedingungen für Engagement, Ehrenamt und die Menschen, die soziale Verantwortung übernehmen. Stellschrauben für mehr Anerkennung und gute Rahmenbedingungen seien beispielsweise die Förderung von Betreuungsvereinen, verbesserte Löhne und Arbeitsbedingungen in der Pflege, kostenlose ÖPNV-Fahrten für Engagierte im Bundesfreiwilligendienst und im Freiwilligen Sozialen Jahr. Hartz IV-Empfängerinnen und -Empfängern sollte die Aufwandsentschädigung, die sie möglicherweise für ein freiwilliges Engagement erhalten, im SGB II und im SGB XII nicht als Erwerbseinnahme verrechnet werden. „Wir müssen Menschen, die bereit sind Gutes zu tun, ermutigen und ihnen verstärkt unsere Anerkennung aussprechen“, betont Klärner.

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