LIMBURG, 24.04.2020
Streiter für das Leben
Die Legende des Heiligen Georg, der einen Drachen getötet und somit eine Stadt befreit haben soll, liege in dieser Zeit nicht fern – davon hat Bischof Georg Bätzing am Georgstag, 23. April, in seiner Predigt gesprochen. Im Live-Stream verfolgten mehr als 320 Gläubige den Gottesdienst, mehr als 1.000 Gläubige sahen den Gottesdienst in den ersten Stunden nach der Übertragung. „Der Heilige Georg ist ein Streiter für das Leben, das Gute, die Wahrheit – er ist ein gutes Vorbild für unseren Weg als Kirche in dieser Zeit“, sagte der Bischof von Limburg.
„Es hat etwas, dieses Bild vom Drachen, gegen den wir kämpfen werden und müssen, für den wir Einschränkungen in Kauf nehmen, den wir aber mit Klugheit und Solidarität und der Kraft unseres Glaubens an die Macht des Lebens besiegen werden,“ sagte Bätzing am Festtag des Bistumspatrons. Dieses Ungeheuer, das der Heilige Georg besiegt habe, könne mit dem Ungeheuer Corona verglichen werden. Die Ritter, Märtyrer und Kämpfer, die dieses Ungeheuer besiegen könnten, seien die Menschen selbst.
Das Leben ist stärker
„Wir können die Hoffnung haben, dass wir das Virus bezwingen. Mit der Kraft der Wissenschaft, mit vernünftigem Verhalten, das solidarisch ist und mich und dich schützt“, sagte der Bischof. „Und mit der Kraft unseres Glaubens, die weiß, dass die Macht des Lebens stärker ist als der Tod und alle Bedrohung. Das ist doch unser Osterglaube.“
Zudem warnte er vor Verschwörungstheorien und auch davor, das Virus zu über- und zu unterschätzen. „Wir merken ja, das Virus ist beherrschbar“, so der Bischof. Menschen, die dieses Virus als Strafe Gottes sähen, könne er nicht verstehen. „Mein Gott kennt solche Gedanken nicht mehr seit Jesus für uns gestorben ist. Da hat Gott seine Entscheidung für das Leben getroffen. Gott straft nicht“, erklärte Bätzing.
Ganz besonders grüßte der Bischof im Gottesdienst alle, die zum Bistum Limburg gehören, und auch die Pfadfinder, deren Patron der Heilige Georg ist.