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HORBACH, 08.04.2020

Von Hoffnung getragen

Das Bistum Limburg trauert um Pfarrer Heinz Ungefroren.

Das Bistum trauert um Heinz Ungefroren. Der Priester im Ruhestand verstarb am 6. April im Alter von 89 Jahren in Horbach. Die Urnen-Beisetzung auf dem Friedhof in Limburg und die Feier des Requiems werden zu einem Zeitpunkt, der aufgrund der gegenwärtigen Umstände noch nicht festgelegt werden kann, erfolgen.

Heinz Ungefroren wurde am 26. Mai 1930 in Berlin geboren, evangelisch getauft und wuchs als Pflegekind in Daisbach (Aarbergen) auf. Dort besuchte er von 1936 bis 1943 die Volksschule und trat im August 1943 in die dritte Klasse der Oberschule zu Limburg ein, wo er kriegsbedingt nur bis Februar 1945 am Unterricht teilnehmen konnte. In dieser Zeit setzte er sich intensiv mit dem katholischen Glauben auseinander und wurde im Dezember 1944 in die katholische Kirche aufgenommen. Im Oktober 1945 konnte er seine schulische Ausbildung fortsetzen, zunächst in Montabaur, später dann in Rheinbach, wo er im Vinzenz-Pallotti-Kolleg war und im Jahr 1950 am Städtischen Gymnasium das Zeugnis der Reife erlangte. Es folgte das Studium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. Am 8. Dezember 1955 wurde er im Limburger Dom von Bischof Dr. Wilhelm Kempf zum Priester geweiht.

Nach Kaplansjahren in Frankfurt-Heddernheim von Januar 1956 bis September 1957, Bad Homburg von September 1957 bis April 1961 und Frankfurt/St. Bonifatius von April 1961 bis Juni 1965, ernannte ihn der Bischof zum 1. Juni 1965 zum Pfarrer der Pfarrei Eddersheim. Dort lag Pfarrer Ungefroren in den folgenden sechs Jahren vor allem die Umsetzung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils besonders am Herzen, bevor er zum 1. März 1971 Pfarrer der Pfarrei Frankfurt-Niederrad wurde.

Weitere Stationen seiner vielfältigen Tätigkeiten waren die Seelsorge in Krankenhäusern sowie in Alten- und Pflegeheimen im Bezirk Lahn-Dill-Eder, die ihm zum 1. Oktober 1976 als Krankenhauspfarrer übertragen wurde und die Ernennung zum Pfarrer der Pfarrei Eschborn-Niederhöchstadt im August 1978. Dort erteilte er mit der Hälfte seines Dienstes Religionsunterricht. Als Schulpfarrer wechselte er im September 1982 nach Geisenheim und übernahm neben dieser Tätigkeit verschiedene Seelsorgsdienste in weiteren Pfarreien. Eines seiner großen Anliegen war die theologisch fundierte und zeitgemäße Verkündigung des Glaubens. Dafür investierte er viel Zeit und widmete sich in den folgenden Jahren, in denen er in Limburg wohnte und seelsorglich vor allem in Pfarreien um Frickhofen tätig war, weiterführenden wissenschaftlichen Studien.

Zum 31. Januar 2000 trat Pfarrer Ungefroren in den Ruhestand und war von Juni 2002 bis Juli 2004 Geistlicher Beirat des Diözesanverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung. Nach einem Sturz und einer anschließenden Operation zog er im Frühjahr 2015 ins Ignatius-Lötschert-Haus nach Horbach und konnte dort am 8. Dezember 2015 sein Diamantenes Priesterjubiläum feiern.

Die Gemeinden in der Kraft des unbedingten Glaubens zu stärken, damit die Botschaft Christi in der gegenwärtigen Zeit zur Sprache kommt – darin sah Pfarrer Ungefroren seine wichtigste Aufgabe. Wie er einmal in einer Predigt formulierte, war er getragen von der Hoffnung, dass auch dann, wenn scheinbar die Ernte ausblieb, durch stetiges Graben und Düngen durch die Seelsorger der Boden dafür bereitet werde, dass die Menschen in Christus das Heil erkennen. Dafür war er auch bereit, Enttäuschungen hinzunehmen, Konflikte einzugehen und dort, wo er sich im Unrecht sah oder missverstanden fühlte, mit Leidenschaft und Nachdruck für seine Überzeugungen einzutreten.

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