FRANKFURT, 28.04.2021
Jugendarbeit im Großen und im Kleinen
Weltjugendtage, BDKJ-Vorstandssitzungen, Verbandsarbeit: Uwe Michler blickt auf sechs Jahre als Diözesanjugendpfarrer zurück. Zum 1. Mai 2021 legt er sein Amt nieder. Besonders seine Rolle als Präses des Bundes der Katholischen Jugend der Diözese Limburg (BDKJ) hatte einen hohen Stellenwert für ihn. „Es ist wichtig und richtig, dass Kirche anschlussfähig bleibt, indem sie gesellschaftspolitische Stellung bezieht und die Jugendlichen dort abholt, wo sie sind“, sagt Uwe Michler.
Besonders geprägt habe ihn in seiner Zeit als Diözesanjugendpfarrer der Weltjugendtag in Krakau 2016. Die große Gastfreundschaft, aber auch das Selbstverständnis von Religion und Glaube in Polen hätten ihn und die 1,5 Millionen Jugendlichen nachhaltig beeindruckt. Der digitale Sternsinger*innentag im vergangenen November sei ebenfalls ein wichtiges Ereignis gewesen: „Das ist gut gelaufen und wurde auch gut angenommen“, so Michler. Die Corona-Pandemie beschleunige die Auseinandersetzung mit der Digitalisierung, die die Kirche brauche, um Jugendseelsorge zukünftig zu betreiben und diese Veranstaltung habe bewiesen, dass es funktionieren kann.
Jugendpastoral im kleinen Kreis
Aber es waren für Uwe Michler nicht nur die Großveranstaltungen, sondern auch die Jugendarbeit im kleinen Kreis, die ihn begeisterte. Dazu zähle zum Beispiel neben den vielen jungen Menschen, die sich ehrenamtlich in den Verbänden engagieren auch die queere Jugendarbeit der Wiesbadener Jugendkirche KANA, die mittlerweile im gesamten Bistum weite Kreise geschlagen habe. Das Engagement und die kreative Arbeit junger Menschen seien ein Zeichen, dass die katholische Kirche kein monolithischer Block sei, sondern eine Gemeinschaft, die vielfältig sei und sich mit der Zeit wandle. „Wenn die Kirche nicht noch mehr Jugendliche und junge Erwachsene verlieren will, ist es notwendig sich nach außen nicht zu immunisieren, sondern argumentativ ins Gespräch zu kommen. Deswegen ist beispielsweise die Teilnahme des BDKJs beim Synodalen Weg auch so wichtig“, sagt Uwe Michler.
Michler wurde in Weilburg geboren und empfing 1999 im Hohen Dom zu Limburg seine Priesterweihe. Nachdem er bis 2005 als Kaplan in Königstein und Dillenburg tätig war, wirkte er als Pfarrer in Diez und Holzappel und später auch in Balduinstein. Zwischen 2005 und 2016 war er außerdem Priesterlicher Leiter des Patoralen Raums Diez. Am 1. Juni 2015 wurde er dann zum Diözesanjugendpfarrer für das Bistum Limburg ernannt. Damit ging auch die erste Legislaturperiode als BDKJ-Diözesanpräses einher, die er 2018 für drei Jahre mit einer zweiten Kandidatur verlängerte. Seit November 2018 ist Uwe Michler Kooperator in der Pfarrei St. Bonifatius in Frankfurt, wo er auch nach Ablegen seines Amtes als Diözesanjugendpfarrer weiterhin arbeiten wird. Im Bereich der queeren Jugendarbeit möchte er sich auch nach seiner Amtszeit privat weiter einbringen.