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LIMBURG, 04.04.2021

Ostern ist ein genialer Einfall Gottes

Ostern ist nach den Worten von Bischof Dr. Georg Bätzing ein genialer Einfall Gottes, der beste, seitdem er die Welt geschaffen hat.

Ostern ist nach den Worten von Bischof Dr. Georg Bätzing ein genialer Einfall Gottes, der beste, seitdem er die Welt geschaffen hat. In der Auferweckung seines geliebten Sohnes habe Gott deutlich gemacht, wie sehr er am Leben jeder und jedes Einzelnen hängt, die er ins Dasein gerufen hat. „Ostern ist Gottes unübertroffene Weise, seine Menschenfreundlichkeit zu zeigen. Und es macht deutlich, wie er gedenkt, den Opfern der Geschichte gegenüber dem Unrecht, das ihnen widerfahren ist, zu ihrem Recht zu verhelfen. Die jäh aus dem Leben Weggerafften, auch die zigtausenden Opfer der Pandemie, sollen auf ewig Leben genießen“, sagte der Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz in der Osternacht am 3. April im Limburger Dom. Die Liturgie wurde live im Internet übertragen.

Ostern nicht zu leicht nehmen

Die Auferstehung Jesu sei das größte Wunder aller Zeiten. Niemand habe damit rechnen können. Nach menschlichem Ermessen sei das Schicksal Jesu von Nazareth mit seinem letzten Atemzug am Kreuz besiegelt gewesen. Tot sei tot und alles darüber hinaus, wäre ein Wunder, denen man skeptisch gegenüber stehe. „Wir dürfen es uns mit Ostern auch nicht zu leicht machen. Was wäre das für ein Wunder, wenn es offensichtlich wäre und niemanden mehr zum Zweifel oder Widerspruch reizte; wenn alle Welt glauben könnte, was für uns die Glaubenssache schlechthin ist? Und wir schwanken doch selbst auch oft hin und her“, erklärte Bätzing.  

Es sei darum gut, in der Osternacht auf die biblischen Texte der Liturgie zu hören. Die Erzählung von Abrahams Opfer, der Ausbruch in die Freiheit und eine glänzende Zukunft für Jerusalem seien hochspannende Episoden und exzellente Stücke der Weltliteratur. Hier werden, so Bätzing, Schlüsselerfahrungen gläubiger Menschen mit Gott erzählt. Ohne das Eingreifen Gottes wären die Geschichten aussichtslos geblieben. Die Glaubenserfahrung bestärke das auserwählte Volk Israel in der Gewissheit, dass Gott die Geschichte lenke, dass er mitgeht, einspringt, die Not wende und es vor dem sicheren Tod rette. „Wir tun gut daran, uns Jahr für Jahr in der Osternacht auf diese Weise zu vergewissern. Es ist nicht unvernünftig, Ostern zu feiern und an das Wunder der Auferstehung zu glauben. Denn schon oft hat sich Gott als Lebensretter erwiesen“, sagte der Bischof.

Nicht selbstverständlich sondern unverdiente Gnade

Die Auferstehung Jesu sei aber nicht bloß die logische Schlussfolgerung aus vielen Erfahrungen zuvor. Dass der Gekreuzigte lebt, lasse sich nicht herleiten wie eine mathematische Gleichung. Man muss schon fest im Glauben verwurzelt sein, und selbst das reiche nicht aus. Denn die Hürden des Verstehens seien hoch und die aufgeklärten Gegenargumente gewichtig. Was es deshalb brauche sei ein „Einfall Gottes“. Er müsse in das Herz und in den Geist der Menschen einfallen, damit sie an das Wunder der Auferstehung glauben können. „Es ist, wie wenn ich lange nach der Lösung eines schweren Problems suche und sie beim besten Willen nicht finden kann; doch plötzlich, unerwartet eine Idee, der Durchbruch, ein Einfall, der Wege auftut. So ist es mit dem Glauben an die Auferstehung: Er ist nicht selbstverständlich, auch nicht für uns Getaufte und Gefirmte. Er ist eine große, unverdiente Gnade: der geniale Einfall Gottes für mein Leben“, erklärte Bätzing

Predigt der Osternacht von Bischof Georg Bätzing

Stephan Schnelle

Pressesprecher

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