LIMBURG, 30.04.2021
Überlastung des Systems droht
Die Diözesan-Arbeitsgemeinschaft des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) im Bistum Limburg hat vor einer Überlastung des Systems der Kinderbetreuung durch die Corona-Pandemie gewarnt. „Wir erleben Fach- und Leitungskräfte derzeit in einem Ausmaß unter Druck stehend, dass ein Anstieg des Burn-out-Risikos, eine zunehmende Resignation und Abwanderung aus dem Berufsfeld zu befürchten ist“, betont der Vorsitzende der KTK Diözesan-Arbeitsgemeinschaft, Pfarrer Alfred Much, in einem Schreiben vom Mittwoch, 28. April an die hessischen und rheinland-pfälzischen Ministerien. Ein stark erhöhtes Arbeitsaufkommen infolge der Pandemie, krankheits- und quarantänebedingte Personalausfälle, steigende Ängste vor Infektionen und Erwartungen seitens der Eltern, die durch die aktuellen Hygieneregelungen nicht einlösbar seien, verschärften die Situation für die Mitarbeitenden. Überdies gefährdet diese Situation die Qualität der Ausbildung sowie den Berufseinstieg. Vor dem Hintergrund einer hohen Anzahl an Infektionsfällen bei Kindern und Jugendlichen müssten unverzüglich politische Maßnahmen zur Entlastung der Fachkräfte in den Einrichtungen ergriffen werden.
Much fordert unter anderem die Landesregierungen auf, zeitnah allen Fachkräften ein Impfangebot auch für die oft noch ausstehende zweite Impfung zu unterbreiten und eine Schnellteststrategie für Kinder zu entwickeln und umzusetzen. Alle Kinder in den Kitas sollten von Fachpersonal oder ihren Eltern mit von den Ländern zur Verfügung gestellten Schnelltests zweimal pro Woche getestet werden, um eine Ausbreitung von Infektionen zu vermeiden. Die Kosten hierfür müssten von den Ländern getragen werden.
Darüber hinaus forderte er von Seiten der Politik eine Kommunikation, die die Wirklichkeit vor Ort widerspiegeln würden: So sei unter Pandemiebedingungen ein normaler Regelbetrieb de facto nicht möglich. Auch der jüngst wiederholte Appell an die Eltern, Kinder möglichst zu Hause zu betreuen, führte zu schwierigen „Aushandlungsprozessen vor Ort“ sowie Spannungen zwischen Fachkräften und Eltern. „Hilfreich wäre es dagegen, das pandemiebedingt oft reduzierte Angebot öffentlich als solches zu benennen.“ Die Arbeitsgemeinschaft forderte zudem die Länder auf, die noch nicht geklärte Frage der Rückvergütungen von Elternbeiträgen schnellstmöglich zu beantworten. „Eine Klärung des Sachverhalts entlastet die Pädagog*innen, die sich zurzeit häufig den Anfragen und dem Unmut der Eltern zu der Frage der Rückerstattung von Gebühren stellen müssen.“
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KTK Positionen zur Situation in den Kitas
Die Arbeitsgemeinschaft vertritt im Bistum Limburg die Interessen von 300 katholischen Kindertagesstätten in Hessen und Rheinland-Pfalz. In den Einrichtungen werden etwa 20.000 Kinder betreut.