LIMBURG, 12.08.2021
"Das Herz unserer Diözese schlägt in diesem Dom"
Der Limburger Dom ist das Wahrzeichen des Bistums und der Stadt. Am 11. August 1235 wurde das beeindruckende Gotteshaus hoch über Lahn geweiht. Mit einem Festgottesdienst mit Weihbischof und Domdekan Dr. Thomas Löhr haben Diözese und Dompfarrei die Kirchweih gefeiert.
„Das Herz unserer Diözese schlägt im altehrwürdigen St. Georgs-Dom auf den Lahnfelsen zu Limburg“. Diese Einschätzung von Bischof Dr. Wilhelm Kempf aus dem 1950er Jahren ist nach den Worten von Weihbischof Löhr immer noch aktuell und treffend. Einen Grund dafür sieht er in der engen Verbindung der Bischofskirche und der Bevölkerung. „Für mich ist es heute von großer Bedeutung, dass wir zusammen mit dem Dom auch eine Dompfarrei haben. Sie, die Gemeindemitglieder, bringen ihren Glauben in das Leben dieser Stadt, ihrer Familien, ja in unsere ganze Gesellschaft ein“, sagte Löhr. Dies sei eine Limburger Besonderheit und gebe es so etwa in Trier, Fulda oder Paderborn nicht. In diesen Bischofsstädten seien die Dompfarreien jeweils zugunsten einer Innenstadtpfarrei aufgelöst worden. „Ich freue mich und habe, als ich in der Verantwortung war, auch mit dazu beigetragen, dass wir die Dompfarrei behalten werden. Diese wird größer werden und dadurch neue Möglichkeiten erschließen und ihren Bestand festigen. So wird auch künftig kirchliches Leben ausgehend vom Dom und in der Umgebung des Domes durch die Pfarrei getragen“, erklärte der Domdekan.
Architektur, Bilder und Musik im Dom berühren Menschen
Besonders sei in Limburg auch das Engagement der Domschwestern, des Küsters, des Domschweizers und des Dompfarrers, die sich um die unzähligen Menschen sorgten, die den Dom das ganze Jahr über besuchten. Sie helfen die Architektur und die Bilder im Dom zu erschließen und seien ansprechbar. Auch die Dommusik berühre nicht wenige. „Die Domgottesdienste sind der vorrangige Ort der Gottesbegegnung für viele, Hiesige und Fremde. Dazu kommt die Dommusik, die in ganz eigener Weise religiöse Erfahrung vermittelt. Sie geht über das Erleben eines Konzertes, für das man Eintritt bezahlt und dafür etwas geboten bekommt, was man mit Applaus quittiert, weit hinaus. Danke daher den Sängerinnen und Sängern und allen, die junge Menschen und schon Kinder zur Musik hinführen“, sagte Löhr.
Es braucht ein gutes Miteinander
Wenn es um die Seelsorge und das kirchliche Leben überhaupt gehe, brauche es viele unterschiedliche Akteure, die sich beteiligen und Verantwortung übernehmen. „Ein gutes Miteinander ist hierfür unverzichtbar. Wenn es ineinander greift, erschließen sich immer neue Chancen“, so Löhr. Als Weihbischof und Domdekan sei ihm dieses gute Miteinander besonders wichtig. Er bedaure deshalb sehr, dass es im Zusammenhang mit dem Zukunftsprozess für die Limburger Dommusik zu Missverständnissen und Missverstehen gekommen sei. „Bedauern allein reicht nicht. Ein besseres Zusammenwirken ist von Seiten des Domkapitels daraufhin schon eingeleitet, wenn auch wohl noch nicht in der Öffentlichkeit bekannt, und wird sich fruchtbar auswirken. Ich jedenfalls stehe ausdrücklich dafür ein und werde meinen Beitrag leisten“, betonte Löhr.
Der Limburger Dom stehe schon viele Jahrhunderte fest auf dem Domberg und habe schwere Zeiten überstanden. So sei er auch ein Symbol für die beständige und verlässliche Treue Gottes und ein Zeugnis für den Glauben derer, die ihn erbaut haben. Nun stehe ein Aufbruch an. In anderen Ländern spreche man von einer Umkehr in die missionarische Seelsorge, in die Diakonie, in die Anbetung und in die Barmherzigkeit. „Was könnte schöner sein, als dazu beizutragen, dass Jesu Liebe zu uns Menschen, sein Evangelium, auch durch uns an diesem Ort gelebt und weitergeben wird“, so Löhr.