Über 100 Handys für Frauen in Not

Mit großem Erfolg hat sich der Zonta Club Wiesbaden an der Goldhandy-Aktion von missio beteiligt: Die Präsidentin des Clubs, Bärbel Riemann, konnte am Donnerstag, 5. August, im Roncalli-Haus über 100 alte Handys an missio-Diözesanreferentin Jaqueline Schlesinger und Stadtreferent Thomas Weinert übergeben. Außerdem spendet der Club 1350 Euro für das Traumatherapie-Zentrum in Olame Demokratische Republik (DR) Kongo. Weitere Handys wurden direkt im Roncalli-Haus abgegeben. Die in der sogenannten Woche der Goldhandys vom 19. bis 27. Juni gesammelten Handys werden zugunsten von Familien in Not recycelt oder wiederaufbereitet. Unterstützt wurde die Sammelaktion in Wiesbaden durch die Gewinnerinnen des „Young Woman in Public Affair Award“ 2021, Meret Weinandi und Liah Kaiser, das Engagement des Jugendparlaments Wiesbaden und weiterer Zonta Clubs aus dem Zonta-Rhein-Main Netzwerk.

Krieg um die Bodenschätze

Der Zonta Club Wiesbaden setzt sich für eine Welt ein, in der sich Frauen frei entfalten und ohne Angst vor Gewalt leben können – von diesem Ziel sind die Frauen im Kongo weit entfernt. „Wir möchten mit der Goldhandy-Aktion auf die katastrophale Situation dieser Frauen aufmerksam machen, die im Krieg um die Bodenschätze gedemütigt, vergewaltigt, getötet oder zur Zwangsarbeit gezwungen werden. Das wertvolle Erz Coltan, welches für die Herstellung unserer Handys benötigt wird, spielt hierbei eine Schlüsselrolle.“, erklärt Bärbel Riemann die Motivation für das Engagement, das auch mit Thérèse Mema Mapenzi zu tun hat. Die missio-Projektpartnerin aus der DR Kongo war in einer digitalen Veranstaltung des Clubs zugeschaltet und hatte die Zonta Frauen mit ihrem Einsatz für die traumatisierten Frauen im Kongo sehr beeindruckt.

Mutiger Einsatz für traumatisierte Frauen

„Die Rebellen vergewaltigen und töten, um die Coltan-Minen zu erobern“, sagt Thérèse Mema. Seit 2017 leitet sie das Centre Olame, ein von missio gefördertes Schutzzentrum für Frauen und Mädchen in Bukavu. Die Diplom-Pädagogin beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Begleitung und Heilung schwer traumatisierter Menschen, vor allem nach sexuellen Gewalterfahrungen. Neben der individuellen psychologischen Betreuung und der medizinischen Versorgung der Opfer ermöglicht das Zentrum Olame den betroffenen Frauen auch eine Ausbildung. Im Rahmen der Traumatherapie arbeitet sie unter anderem eng mit dem Friedensnobelpreisträger Dr. Denis Mukwege zusammen. Er kümmert sich im Panzi-Krankenhaus um die medizinische Versorgung der Opfer, bevor die psychologische Hilfe im Centre Olame beginnt. Thérèse Mema gehört zu den mutigsten Frauen in ihrer Heimat, die seit 1996 Schauplatz eines äußerst blutigen Konflikts ist. Besonders Familien leiden unter der Brutalität. Die Vereinten Nationen bezeichnen die DR Kongo als die Vergewaltigungshochburg der Welt. Die Zahl der überlebenden Opfer wird auf über 200.000 geschätzt. Die Frauen brauchen Jahre, bis sie mit den psychischen und körperlichen Folgen fertig werden.

Aus recycelten Handys wird Gold

Mit der Aktionswoche 19. bis 27. Juni hat missio zum fünften Mal die Woche der Goldhandys ausgerufen. Wie wertvoll diese sind sind, zeigt das bisherige Ergebnis der Aktion. Bisher wurden bereits über 225.000 Handys zugunsten der Projekte der Aktion Schutzengel  recycelt oder wiederaufbereitet. Aus den recycelten Handys konnten über 5,1 Kilogramm Gold und weitere wertvolle Rohstoffe wiedergewonnen werden.

Die „Woche der Goldhandys“ ist ein Höhepunkt in der ganzjährig laufenden Aktion. Jeder kann jederzeit sein altes Handy spenden und auch andere dazu einladen. Wer beim Aufräumen einen solchen Schatz findet, kann diesen an einer der bundesweiten Annahmestellen abgeben oder ausreichend frankiert per Post einsenden. Alle Informationen dazu unter https://www.missio-hilft.de/mitmachen/aktion-schutzengel/handys-spenden. Weitere Informationen zu Zonta und zur Handy-Spendenaktion unter: www.zonta-wiesbaden.de.