FRANKFURT/ BERLIN, 20.12.2021
„Kirche ist Teil der Migrationsgesellschaft“
Der Theologe Dr. Frank van der Velden aus dem Bistum Limburg ist als ordentliches Mitglied in den Rat für Migration (RfM) aufgenommen worden, das bestätigte die Mitliederversammlung des RfM Ende November in Berlin.
Die Kulturelle Diversität von Kirche nach außen tragen
„Der Rat begleitet politische Entscheidungen und öffentliche Debatten zu Migration, Integration und Asyl kritisch“, erläutert van der Velden die zentrale Aufgabe des Gremiums. „Ich möchte dabei die religionspädagogisch-theologische Expertise stärken“, so der Theologe weiter. Wichtig sei es außerdem, die kulturelle Diversität von Kirche nach außen zu tragen, sagt van der Velden. In der Außenwahrnehmung werde Kirche in Deutschland häufig noch als weiße Dominanzkultur wahrgenommen. „Aber das stimmt nicht. Kirche ist Teil der Migrationsgesellschaft. Im Rhein-Main-Gebiet haben fast 40 Prozent der Katholikinnen und Katholiken in ihrer Familie Migrationserfahrung“, erklärt der Theologe.
Kenner der islamischen Kultur und der christlich-orientalischen Kirchen
Seit 2017 ist Frank van der Velden Bischöflicher Beauftragter für den Christlich-islamischen Dialog im Bistum Limburg und Studienleiter für interreligiöse Bildung im Diözesanbildungswerk. Durch seine langjährige Tätigkeit als theologischer Referent bei der deutschen katholischen Gemeinde in Ägypten verfügt der Theologe über sehr gute Kenntnisse der islamischen Kultur und der christlich-orientalischen Kirchen.
Seine Mitgliedschaft im RfM sei nicht mit seinem kirchlichen Mandat verknüpft, betont van der Velden, sondern orientiere sich eher an seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Van der Velden ist Lehrbeauftragter für „Interreligiöses Lernen“ an der Fakultät für Katholische Theologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Darüber hinaus ist er als Lehrbeauftragter für „Religiöse Diversität in der Sozialen Arbeit“ an der Katholischen Hochschule Mainz tätig.
Hintergrund: Der Rat für Migration
Im RfM sind etwa 170 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen aus ganz Deutschland zusammengeschlossen. Gemeinsam forschen sie zu den Themen Migration und Integration und arbeiten in sechs Sektionen zusammen: „Bildung und Sprache“, „Gender und Sexualität“, „Religion“, „Postmigrantische Gesellschaft“, „Stadt und Region“ sowie „Migration, Flucht und Europäisches Grenzregime“.