LIMBURG, 20.03.2021
Neue Diakone für das Bistum
Mit Abstand und Gottes Segen: Drei Männer wurden am Samstag, 20. März, von Bischof Dr. Georg Bätzing im Hohen Dom zu Limburg zu Ständigen Diakonen geweiht. Bei den neugeweihten handelt es sich um Prof. Dr. Stephan Herzberg aus der Pfarrei St. Franziskus und Klara im Usinger Land, Felix Predikant aus St. Gallus in Flörsheim und Kristof Windolf aus der Pfarrei Heilige Familie im Untertaunus. Die verheirateten Männer üben neben ihrem Amt als Diakone weiterhin ihre weltlichen Berufe aus. Auch die Familien unterstützten die Männer bei der Weihe. Nicole Windolf, die Frau von Diakon Kristof Windolf, hat die Kommunionausteilung musikalisch auf der Violine begleitet und die Töchter der Diakone waren als Ministrantinnen dabei. Aufgrund der Auflagen zum Schutz vor dem Coronavirus war die Anzahl der Gottesdienstbesucher begrenzt. Zusätzlich konnte der Gottesdienst aber im Live-Stream mitverfolgt werden. Insgesamt feierten im Dom und im Live-Stream etwa 500 Menschen die Weihe.
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Mitten hineingestellt
„Christsein ist so einfach“, so begann Bischof Georg Bätzing die Predigt in der Weihemesse. Man müsse nur an Christus glauben und für ihn da sein, so schildere es auch Paulus im Brief an die Philipper. Auf die Gesinnung käme es an: „Nicht prahlen, nicht streitsüchtig sein, den anderen höher einschätzen als sich selbst, auf das eigene Wohl und das der anderen bedacht sein, Demut zeigen, die Gemeinschaft der Brüder und Schwestern wertschätzen und ihnen in Liebe verbunden sein.“ Darin zeichne sich auch die Aufgabe der Diakone ab: Sie seien dienstbereit. „So verstanden machen die Weihe und das Amt Sie nicht zu Ausnahmegestalten, die herausgenommen wären aus dem Volk Gottes,“ sagte der Bischof zu den Weihekandidaten, „sondern Sie werden mitten hineingestellt, um als Person mit Ihrer Biographie, Ihrer Berufung, Ihren Talenten, den Tugenden und Schwächen an Christus zu glauben und für ihn da zu sein, für ihn zu stehen und zu gehen, zu denken und zu handeln.“
Die Menschen dort abholen, wo sie sind
Bätzing würdigte die weltlichen Berufe der drei Diakone. Der Philosophieprofessor Stephan Herzberg stelle sich in seinem Beruf als Christ ungeschützt den denkerischen Herausforderungen heute, „die ja längst nicht mehr auf dem Fundament von Glauben und Religion ausgetragen werden und dennoch die Gegenwartsfragen der Menschen zu beantworten suchen.“ Felix Predikant ist Lehrer und Studienleiter. Dank seines Berufs wisse er, wie man Inhalte so auf das Elementarste herunterbricht, dass sie vermittelbar werden. „Und der Musiker weiß, wie stark Sinneseindrücke in uns Menschen Empfindungen und Gefühle anregen und geradezu unmittelbar Transzendenzerfahrungen ermöglichen“, sagte Bätzing zu Kristof Windolf, der als Bratschist für das Hessische Staatsorchester Wiesbaden tätig ist.
Mit diesen Erfahrungen sollen die Diakone in einen Austausch mit den Menschen kommen, die ihnen in ihren Arbeitsumfeldern begegnen; ganz gleich ob sie der Kirche eng verbunden sind oder nicht, denn auch dort treffe man Menschen mit der Gesinnung Jesu. „Mit ihnen ernsthaft in Beziehung zu treten, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, das hilft uns, Kirche zu entwickeln“, so Bätzing. „Wir brauchen die gemeinsame Erfahrung mit diesen Zeitgenossen, um die Kraft des Evangeliums neu zu ermessen und die Fragen zu ergründen, auf die unser Glaube Antwort sucht.“ Das Amt des Diakons sollen Herzberg, Predikant und Windolf in ihren Familien, in ihren Berufen und auch in ihren Pfarreien leben. Der Bischof von Limburg schloss die Predigt mit den Worten: „An Christus glauben und für ihn da sein. Es kommt auf die Gesinnung an. Christsein ist so einfach.“
Die Weihe im Video
Die Predigt im Wortlaut
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Predigt des Bischof zur Diakonenweihe