Suchwort eingeben

FRANKFURT / RÜDESHEIM /OBERURSEL, 07.09.2021

Sankt Vincenzstift baut in Frankfurt

Auf dem Grundstück des ehemaligen Kinderhauses Frank in Sossenheim entsteht bis 2023 ein neues Angebot zur Unterstützung von Familien mit Kindern mit einer geistigen Behinderung und auffälligem Verhalten.

Der Startschuss für ein individuelles Angebot zur Unterstützung von Familien mit Kindern mit einer geistigen Behinderung und auffälligem Verhalten ist gefallen. In Frankfurt entsteht ein neues Wohnhaus für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung. Bauherr ist die Sankt Vincenzstift gGmbH mit Sitz in Rüdesheim, betrieben wird das Haus nach der Fertigstellung von deren Tochtergesellschaft, dem Alfred-Delp-Haus in Oberursel. Dr. Caspar Söling, Sprecher der Sankt Vincenzstift gGmbH, konnte zum offiziellen Spatenstich unter anderen Sozialdezernentin Prof. Daniela Birkenfeld und die Ortsvorsteherin von Sossenheim, Susanne Serke, begrüßen. Pastoralreferent Michael Ickstadt segnete das Bauvorhaben.

Den Weg zu sozialer Teilhabe finden

„Wir betreten nur mit dem Standort Frankfurt Neuland“, sagte Söling. „Pädagogisch blicken wir in der Region Rhein-Main auf lange Erfahrungen in der Begleitung und Förderung von Kindern und Jugendlichen zurück, die mit einer geistigen Beeinträchtigung und Verhaltensauffälligkeiten leben. Wir unterstützen sie dabei, ihren Weg zu sozialer Teilhabe zu finden.“ Mit dieser neuen Einrichtung werden beeinträchtigte Kinder und Jugendliche individuell betreut und ihre Familien mit einbezogen, erklärte die Sozialdezernentin, die das Projekt maßgeblich gefördert hat.

Auf dem Grundstück des ehemaligen Kinderhauses Frank in Sossenheim entsteht bis 2023 das zweigeschossige Wohnhaus mit 24 Wohnplätzen sowie zwei Kurzzeitplätzen. Geplant sind insgesamt sechs Wohngruppen auf zwei Etagen. „Dies ermöglicht kleine Wohngruppen für die Betreuung und Förderung in familienähnlichen Strukturen“, so der Sprecher der Geschäftsführung. Es wird auch eine kleine Tagesstätte geben, die für therapeutische und schulische Angebote genutzt werden kann. Der Bedarf für für diese Zielgruppe war im Rahmen eines Runden Tisches von Sankt Vincenzstift, Sozialdezernat der Stadt Frankfurt, der Heimaufsicht und dem Kostenträger, dem Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt, ermittelt geworden. Das Haus wird, den Vorschriften der Stadt Frankfurt entsprechend, im Passivhausstandard errichtet. Im Rahmen eines Architektenwettbewerbs war über Aussehen und Funktionalität des Gebäudekomplexes entschieden worden.

Individuelle Hilfe aus einer Hand

Ziel des neuen Angebotes ist es, die Kinder und Jugendlichen dabei zu unterstützen, alltagsrelevante Verhaltensweisen zu entwickeln und somit ihre soziale Einbindung und Gruppenfähigkeit zu verbessern. Gleichzeitig soll die Beschulung sichergestellt werden, wofür eine enge Kooperation mit den verantwortlichen Lehrkräften vor Ort und dem Frankfurter Schulamt aufgebaut wird. „Wir planen Unterstützungs- und Beratungsangebote für Familien mit dem Ziel einer Rückführung in die Familie und der Steuerung der Hilfen. Wir wollen auch ambulante Beratungsangebote machen und eine enge Zusammenarbeit mit der Psychiatrie und dem Sozialpädiatrischen Zentrum entwickeln, bzw. vertiefen“, sagte Dr. Caspar Söling. „Unser Ziel ist die maßgeschneiderte, individuelle Hilfe aus einer Hand für die Kinder und Jugendlichen sowie deren Familien.“

Hierzu gehört nach seinen Worten ein differenziertes Bezugsbetreuersystem, um den Kindern und Jugendlichen Bindungssicherheit zu gewährleisten. Dies stellt besondere Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Söling kündigte an, dass während der Bauphase ein multidisziplinäres Betreuungsteam mit ausbildeten Fachkräften relevanter Berufsgruppen zusammengestellt werden soll. Die Personalakquise habe bereits begonnen und man könne sich vorstellen, bereits jetzt eine künftige Hausleitung einzustellen, die das Projekt von Anfang an begleitet und mitgestaltet.

Zum Anfang der Seite springen