Suchwort eingeben

LIMBURG, 25.04.2022

Kein Krieg ist gerecht

Mit einem festlichen Gottesdienst hat Das Bistum Limburg am Sonntag, 24. April, seinen Patron, den Heiligen Georg gefeiert.

Einen gerechten Krieg kann es nach Worten von Bischof Dr. Georg Bätzing nicht geben. „Mag die Unterstützung, die wir Europäer und Amerikaner dem geschundenen ukrainischen Volk auch mit Waffen zur Verteidigung leisten, gut begründet sein; am Ende und grundsätzlich ist doch nur der Friede gerecht. Und einzig der mühsame Weg, der zum Schweigen der Waffen führt, verdient alle nur denkbare Unterstützung“, sagte der Bischof von Limburg am Sonntag, 24. April, im Hohen Dom zu Limburg. An diesem Tag feierte das Bistum den Festtag des Heiligen Georg. Er ist der Patron des Limburger Doms und der Diözese. 

Angesichts des „unseligen“ Krieges, der eine erschreckend große Zahl von Menschenleben koste, der Angst und Zerstörung, Vertreibung und Flucht mitten in Europa mit sich bringe, sei es gar nicht leicht, den Georgstag mit Pathos in gewohnter Manier zu feiern, erklärte Bätzing. Der Heilige Georg sei ja der ritterliche Streiter für die Ehre, ein Kämpfer für besonders Schutzbedürftige, der Patron der Soldaten und ein gerechter Krieger. So werde er auch im Stadtwappen von Moskau dargestellt. In friedlichen und friedliebenden Zeiten habe das auch etwas für sich. Da falle es leicht, Gut und Böse gedanklich scharf voneinander zu trennen. Nun sei das anders. Kein Krieg sei gerecht und es brauche dringend Frieden. 

Letztlich verliert das Böse

Frieden sei ein hohes Gut und alles andere als selbstverständlich. Dies, so der Bischof, werde auch mit Blick auf die apokalyptischen Bilder der Lesung vom Tag (Off. 12, 7-9), die vom Kampf der Engelwesen berichten, deutlich. Entscheidend sei aber das Ergebnis. Der Drache, das Böse, der Diabolos unterliege. „Was hier als Kampfszene zweier befeindeter Heere gezeichnet wird, das ist sozusagen die himmlische Perspektive auf das Ereignis, das wir im österlichen Triduum betrachtet haben: Die Selbsthingabe Jesu, sein einsames Leiden und Sterben, sein Tod in Solidarität mit allen Opfern der Geschichte und seine heilige Auferstehung – in diesem unvergleichlichen Ringen wurde der Drache besiegt und aus dem Himmel vertrieben“, so der Bischof. 

Für Bätzing ist klar, warum der Evangelist Johannes diese kriegerischen, endzeitlichen Bilder niedergeschrieben hat. „Er will mit dem Bild vom Kampf der Engel den bedrängten Christen auf Erden Hoffnung vermitteln und sie zum Ausharren und inneren Widerstand ermutigen“, sagte Bischof Georg. Aus der Perspektive von Ostern sei klar, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis auch die Erde in den Jubel des Himmels einstimmen könne, weil Frieden herrsche. So könne auf die Fürsprache des heiligen Georgs die Zuversicht wachsen, dass der Friede Christi Raum gewinne und allem Streit und Krieg ein Ende setze. 

Stephan Schnelle

Pressesprecher

Zum Anfang der Seite springen