MAIN-TAUNUS / HOCHTAUNUS, 28.12.2022
Aus zwei Bezirken wird eine Region
Zum neuen Jahr wartet die katholische Kirche im Taunus mit Veränderungen auf: Am 1. Januar startet die Umsetzungsphase im Transformationsprozess, in deren Verlauf aus den beiden katholischen Bezirken Hochtaunus und Main-Taunus eine von fünf Regionen im Bistum Limburg wird, künftig geleitet von einem Zweierteam. Für die erste vorläufige Doppelspitze der Region Hochtaunus und Main-Taunus sollen aus dem Kreis der Hauptamtlichen bis spätestens Ende März 2023 zwei Personen gewählt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt wird die Region von Dr. Matthias Braunwarth vertreten, seit 2016 Bezirksreferent des Bezirks Main-Taunus.
Die erste ordentliche Regionalleitung auf fünf Jahre wird zum 1. Mai 2024 gewählt. Gesteuert wird der Prozess bis dahin von einem bereits gewählten Regionenausschuss. Diesem Gremium gehören vonseiten des Hochtaunus die Vorsitzende der Bezirksversammlung, Eva Touissant, sowie die Klinikseelsorgerin Sandra Anker an. Für den Main-Taunus sind Dr. Markus Reimann aus dem Vorstand des Bezirkssynodalrates und Inga Russek, stellvertretende Vorsitzende der Bezirksversammlung, entsandt worden. Unter dem Vorsitz von Dr. Reimann und seiner Stellvertreterin Touissant wird der Regionenausschuss als übergeordnete Steuerungsgruppe die zunächst parallel weiter bestehenden Gremien einbinden. Dem Regionenauschuss gehören auch die beiden Bezirksdekane Andreas Unfried (kommissarisch für den Hochtaunus) und Klaus Waldeck (für den Main-Taunus) sowie die beiden Bezirksreferenten Fabian Bocklage und Dr. Matthias Braunwarth an, alle vier ohne Stimmrecht.
Hintergrund der Veränderungen vor Ort ist eine groß angelegte Neustrukturierung im Bistum Limburg, der Transformationsprozess (Trafo), bei dem unter anderem aus den bisher bestehenden elf Bezirken fünf Regionen gebildet werden. Das von kurialen und synodalen Gremien beschlossene neue Bistums-Statut sieht dabei vor, dass die Regionen künftig von auf Zeit gewählten Zweierteams geleitet werden, die die Region einerseits nach innen, andererseits in der Bistumsleitung vertreten. Dadurch soll die dezentrale und regionale Perspektive im Bistum gestärkt und Machtmissbrauch verhindert werden. Ausschlaggebend für die grundlegende Strukturveränderung waren einerseits die erschütternden Erkenntnisse über Missbrauch in der katholischen Kirche, dessen systemische Ursachen unter anderem durch die Veröffentlichung der sogenannten MHG-Studie 2018 belegt sind. Die Einsicht, dass für die Zukunftsfähigkeit von Kirche Multiperspektivität und Zusammenarbeit immer wichtiger werden, war eine andere Triebfeder für den Transformationsprozess jenseits der Einzelpfarrei.