Limburg, 14.12.2022
Energiearmut ist ein konkretes Gesicht von Not
Die Energiekostenkrise trifft viele Menschen eiskalt. Sie wissen nicht, wie sie durch den Winter kommen. Das Bistum Limburg will hier helfen und stellt für Einzel- und Strukturhilfen im kommenden Jahr zwei Millionen Euro zur Verfügung. Dies hat der Diözesankirchensteuerrat am Samstag, 10. Dezember, einstimmig beschlossen. Die zwei Millionen Euro sollen in erster Linie bei Personen und Familien ankommen, die durch die Entwicklung besonders von Armut bedroht sind. „Die Mittel stammen aus zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen, die sich aus der Besteuerung der Energiepauschale ergeben haben, die den Kirchensteuerzahlern im September ausgezahlt worden ist“, erklärt Diözesanökonom Thomas Frings. Die Vergabe des Geldes wird über die Strukturen der Caritas im Bistum Limburg erfolgen.
Ein Beitrag, die Energiekrise zu bewältigen
Bischof Dr. Georg Bätzing unterstützt das Vorhaben mit großem Nachdruck. „Die akute Entwicklung der Energiepreise stellt unsere ganze Gesellschaft vor größte Herausforderungen. Das Bistum Limburg leistet mit dem Notfallfonds einen Beitrag dazu, diese Energiekrise zu bewältigen“, sagt Bätzing. Er lädt ein, solidarisch zu sein und bittet, für Menschen in akuten wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten zu spenden. „Wenn wir unser eigenes Handeln reflektieren, werden wir schnell Ideen entwickeln, wie wir selbst sparen können, um anderen zu helfen“, so Bätzing.
„Not hat viele Gesichter. Energiearmut, also Armut durch gestiegene Energiepreise, ist eines davon“, bekräftigt Diözesancaritasdirektor Dr. Karl Weber die Initiative. Die gesamtgesellschaftliche Solidarität in der aktuellen Krise, sei enorm wichtig. Der Caritasverband für das Bistum Limburg setze bei der Vergabe der Mittel auf die Zusammenarbeit mit den regionalen Caritasverbänden und mit Pfarreien, die sich daran beteiligen.
Menschen, die durch das Raster staatlicher Hilfen fallen, stehen im Fokus
Ein besonderer Fokus des Fonds wird auf Personen und Familien gelegt, die durch das Raster staatlicher Hilfen fallen. „Dafür gibt es viele Gründe“, sagt Weber. Transfersysteme und Entlastungspakete griffen bei ihnen nur unzureichend. Andere scheuten den Gang zum Amt, wissen zu wenig über ihre Rechte und Möglichkeiten. Ein Problem, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas vor Ort aus der täglichen Arbeit kennen.
Die Situation betroffener Menschen verschlechtere sich wegen der Energiekrise dramatisch, ihnen drohen Ver- und Überschuldung, Stromsperren, Wohnungskündigungen. Sie benötigen daher auch strukturelle Verbesserungen in ihrem Alltag, zum Beispiel dank Stromsparcheck und Energieberatung. Solche Angebote neu bei Akteuren vor Ort zu fördern, ist Ziel von Strukturhilfen, die ebenfalls aus dem Fonds finanziert werden.
Start im Januar
Die Beratung zu Einzelfallhilfen aus dem Notfallfonds Energiehilfe startet ab dem 15. Januar 2023 über die regionalen Caritasverbände und den SKF im Bistum Limburg sowie über Pfarreien, die sich daran beteiligen wollen. Weitere Informationen gibt es ab Januar vor Ort.