LIMBURG, 19.12.2022
Notwendigkeit zum strukturellen Wandel verstärkt sich
Das Bistum Limburg geht den Weg struktureller Veränderungen in den kommenden Jahren konsequent weiter, um das kirchliche Leben auch künftig gestalten zu können. Das geht aus dem Jahresbericht 2021 hervor, den das Bistum Limburg veröffentlicht hat. „Zwar sind die Kirchensteuererträge wieder leicht gestiegen. Es konnte aber nicht mehr das Niveau vor der Pandemie erreichte werden“, erklärt Finanzdezernent Thomas Frings. Die hohe Zahl der Kirchenaustritte reduziere deutlich den Handlungsspielraum. Mit der Energiepreiskrise und einer hohen Inflation gebe es zudem spürbare wirtschaftliche Verwerfungen, die sich auch auf das Bistum und die Kirchengemeinden auswirken und die Finanzsituation über das Jahr 2022 belasten werde. „Die Notwendigkeit zum strukturellen Wandel verstärkt sich“, macht Frings deutlich.
„Das Bistum Limburg muss die Weichen für die Zukunft stellen und tut dies bereits mit dem Transformationsprozess“, betont Generalvikar Wolfgang Rösch. Das Bistum sei gut aufgestellt, um den Wandel aus eigener Kraft zu gestalten und weiterhin als Kirche in der Gesellschaft präsent sein zu können.
Mit Jahresüberschuss Vorsorge für Zukunft betrieben
Die Bilanz der Körperschaft „Bistum Limburg“ weist zum 31. Dezember 2021 ein Volumen von 1,3 Milliarden Euro aus. Davon sind etwa 90 Prozent im Anlagevermögen gebunden. 2021 wurde ein Jahresüberschuss in Höhe von 6,1 Millionen Euro ausgewiesen.
Mehr als 90 Millionen Euro des Kirchensteueraufkommens flossen in die Seelsorge der Pfarreien und muttersprachlichen Gemeinden des Bistums. Mit 25 Millionen Euro wurde die kirchliche Familien- und Generationenarbeit unterstützt. Dazu zählen beispielsweise Zuschüsse an die kirchlichen Kindertagesstätten, bei denen etwa 19.500 Kinder betreut werden. Soziale und karitative Aufgaben wurden mit etwa 17 Millionen Euro gefördert. Die Arbeit katholischer Bildungsträger sowie die Förderung von Kunst und Kultur wurden mit 15 Millionen Euro ermöglicht. Zur Vorsorge wurde mit 27 Millionen Euro die Zukunftssicherungs- und Infrastrukturrücklage des Bistums aufgestockt.
Bischöflicher Stuhl verzeichnet Jahresdefizit – Schulstiftung bleibt stabil
Neben dem Jahresabschluss für das Bistum Limburg finden sich im Jahresbericht 2021 auch die Jahresabschlüsse des „Bischöflichen Stuhls zu Limburg“, des „Limburger Domkapitels“ sowie der „Schulstiftung des Bistums“, einer kirchlichen Stiftung. Der „Bischöfliche Stuhl“ verzeichnete ein Defizit in Höhe von etwa 769.000 Euro. Die Bilanzsumme beträgt 80,7 Millionen Euro. Die Schulstiftung schloss das Jahr mit einem Jahresüberschuss von 289.000 Euro ab. Die Bilanzsumme beträgt 69,7 Millionen Euro. Davon entfallen 64,1 Millionen auf das gebundene Stiftungskapital.
Kindertagesstätten und Umgang mit Immobilien sind wichtige Zukunftsthemen
Der 164-seitige Bericht gibt zudem einen Einblick in verschiedene Arbeitsfelder: Mit dem „Eine-Welt-Fonds“ des Bistums unterstützt die Diözese Projekte der Weltkirche in anderen Ländern Europas, in Afrika, Asien und Amerika. Insgesamt 5,8 Millionen Euro hat das Bistum seit 2014 für die Arbeit mit Geflüchteten zur Verfügung gestellt. Das Projekt wird nun verstetigt und in verschiedene Bereiche des Bischöflichen Ordinariates überführt. Der Bericht beschäftigt sich auch mit wichtigen Zukunftsthemen, etwa der Finanzierung von Kindertagesstätten im Bistum Limburg oder dem strategischen Umgang mit kirchlichen Gebäuden. Welche Fortschritte das Bistum 2021 in der Aufarbeitung und Prävention vor sexuellem Missbrauch erzielt hat, wird ebenfalls erläutert.
Mit der Veröffentlichung des Jahresberichts 2021 schafft das Bistum Transparenz in Finanzangelegenheiten. Erstmals beinhaltet der Jahresbericht auch einen Lagebericht für alle Körperschaften nach handelsrechtlichen Normen und erfüllt damit vollständig alle gesetzlichen Anforderungen an große Kapitalgesellschaften.
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Jahresbericht 2021