LIMBURG, 07.06.2022
Ein Labor für digitale Glaubenskommunikation
Die angenehme Stille und Ruhe in den Kirchen, dicke Weihrauchschwaden steigen langsam empor, ein würzig-süßlicher Duft von Weihrauch in der Luft und dazu festliche Orgelmusik: All diese Eindrücke hat das Team von @faithpwr (Glaubenskraft) nicht im Kopf, wenn die Teammitglieder an ihr neues Projekt einer digitalen Kirche denken.
„Mit dem Instagramkanal @faithpwr möchten wir einen lebendigen und ökumenischen Ort von Kirche schaffen – wie ein digitales Lagerfeuer, bei dem man sich austauscht“, erklärt Jan Kuhn, Referent für Kirche in digitalen Kulturräumen im Bistum Limburg und Mitglied im @faithpwr-Team. Davon, dass Kirche in digitalen Räumen funktionieren kann, ist das Team fest überzeugt. Das habe sich in der Corona-Zeit sehr klar gezeigt: „Wir schaffen eben einen etwas anderen pastoralen Ort, an dem Glaube gelebt, Seelsorge stattfinden und gemeinsam gebetet werden kann.“ Neben ihm gehören auch Pastoralreferentin Lisa Quarch, Ana Souto Miebach, Mitarbeiterin am ZAP, Charlotte Meister, Studierende des Fachs crossmediale Glaubenskommunikation und Jugendbildungsreferent Johannes Siebenmorgen zum Team.
Experimentieren und lernen
Mit „Glaubenskraft“ lässt sich der Name der Instagramseite ins Deutsche übersetzen. Und kraftvolle Botschaften will das Team auch aussenden. Ganz bei null muss es dabei nicht beginnen – denn den Kanal gibt es bereits seit einigen Jahren. 2019 rief das Zentrum für angewandte Pastoralforschung (ZAP) in Bochum @faithpwr ins Leben. Der Kanal wurde in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Content-Netzwerk funk von ARD und ZDF konzipiert und richtete sich an junge Christinnen und Christen im Alter von 19 bis 29 Jahren. Ziel war es, eine Plattform zu schaffen, auf der kreative Menschen von ihrem Glauben erzählen. Nach Abschluss der Projektzeit wurde die Laufzeit mehrmals verlängert. Der letzte Eintrag auf dem Kanal wurde im Juli 2021 gepostet. Danach wurde es still. Bis Mai 2022.
„Im Mai haben wir den Kanal wieder zum Leben erweckt – wir sind gespannt, wie unsere neuen Ideen bei der Community ankommen “, sagt Kuhn. 3000 Abonnenten hat der Kanal aktuell. Viele weitere aus ganz Deutschland sollen laut Kuhn jetzt, wo das Projekt wieder angelaufen ist, dazukommen. Bistumsgrenzen spielten keine Rolle. Im Mittelpunkt stehe das Gemeinschaftserlebnis und Gespräch über den Glauben – auf keinen Fall wolle man im Sinne einer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Werbung für ein Bistum oder die Institution Kirche machen, betont Kuhn.
Glaube in Kurzformaten
Bei der Umsetzung will das Team bewusst experimentieren: Neben Instagram-Beiträgen zu Themenmonaten mit Impulsen, Faktentafeln, Lifehacks und Gebetsformaten soll in Live Stories und Reels ausprobiert werden, wie Gott und Glaube in Kurzformaten zur Sprache kommen können. Dabei setzt das Team auf Persönlichkeit und Authentizität: Die Macherinnen und Macher zeigen sich vor der Kamera, sprechen von ihren Bedürfnissen und Befürchtungen und erzählen aus ihrem Leben. Begleitend zum Instagramkanal ist auch ein Podcast geplant.
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