LIMBURG, 03.02.2022
Unabhängige Kommission nimmt Arbeit auf
Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Limburg hat sich am 31. Januar 2022 konstituiert und wird in den kommenden Wochen ihre Arbeit aufnehmen. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass die Unabhängige Kommission nun mit ihrer Arbeit beginnt und eine umfassende und unabhängige Aufarbeitung sicherstellen wird. Ich danke den Mitgliedern der Kommission für ihre Bereitschaft, in diesem wichtigen Gremium mitzuwirken. Sie werden mit dafür sorgen, dass Betroffene im Bistum Limburg gehört und Missbrauch verhindert wird“, sagte Bischof Dr. Georg Bätzing nach dem ersten Treffen.
Die Unabhängige Kommission wird die Aufgaben wahrnehmen, die in der „Gemeinsamen Erklärung über verbindliche Kriterien und Standards für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland“ aufgeführt sind. Das Gremium wird insbesondere überprüfen, ob die bereits im Projekt „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ erfolgte Aufarbeitung im Bistum Limburg diesen Standards und Kriterien entspricht und wird gegebenenfalls noch zu erfüllende Anforderungen initiieren. Darüber hinaus wird sie den Implementierungsprozess der mehr als 60 Maßnahmen aus diesem Bistumsprojekt kontrollieren und kritisch begleiten. Regelmäßig wird sie von ihren Ergebnissen auch dem unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung berichten.
Die Unabhängige Kommission besteht aus neun Mitgliedern. Sie wurden von unterschiedlichen Gremien vorgeschlagen und anschließend von Bischof Georg Bätzing für drei Jahre berufen. Je zwei von der Landesregierung Hessen, vom Diözesansynodalrat (DSR) und dem Bischof selbst, sowie drei Mitglieder über den Betroffenenbeirat.
Die Mitglieder der Unabhängigen Kommission sind: Josef Bill, Claudia Burgsmüller, Prof. Dr. Stephan Goertz, Laura Kunz, Gregor Noll, Lisa Scharnagl, Claudia Schmidt, Dr. Rita Steffes-enn und Karin Walter. Die Kommission wird regelmäßig über ihre Arbeit auch in der Öffentlichkeit berichten. Die Mitglieder bitten um Verständnis, dass sie aktuell für Medienanfragen und Interviews nicht zur Verfügung stehen, da sie zunächst den Vorsitz wählen und mit der Arbeit beginnen wollen.
Dr. Caspar Söling, der bischöfliche Beauftragte für die Implementierung der Maßnahmen aus dem Projekt „Betroffene hören-Missbrauch verhindern“, wird der Kommission regelmäßig über den Stand der Implementierung informieren. Er wird die Rückmeldungen aus dem Gremium aufgreifen und an die Verantwortlichen in der Diözese weiterleiten, damit sie entsprechend umgesetzt werden.
Informationen zur Aufarbeitung und zum Projekt „Betroffene hören-Missbrauch verhindern“ gibt es unter aufarbeitung.bistumlimburg.de.