Suchwort eingeben

FRANKFURT, 17.01.2022

Wenn Vergangenheit und Gegenwart sich in einer Messe begegnen

Das beliebte Karlsamt wird am Samstag, 29. Januar, ab 18 Uhr wieder live aus dem Dom gestreamt. Ab sofort kann man sich außerdem auf der Webseite der Dompfarrei zur Präsenzteilnahme anmelden, es gibt allerdings nur noch wenige Plätze. Hauptzelebrant ist Dr. Zbignevs Stankevics, Erzbischof von Riga und Metropolit aller lettischen Diözesen.

Livestream zum Karlsamt am 29.1.22, 18 Uhr

Er sollte schon im vergangenen Jahr kommen, doch dann machten die Corona-Bestimmungen eine Anreise aus Lettland unmöglich. In diesem Jahr ist Dr. Zbignevs Stankevics, Erzbischof von Riga, nun fest eingeplant als Hauptzelebrant beim Karlsamt. Zu dem beliebten und traditionsreichen Gottesdienst, der jedes Jahr Ende Januar im Frankfurter Bartholomäusdom gefeiert wird, kommen neben dem jährlich wechselnden Gastbischof und anderen hochrangigen Gästen auch stets Vertreter der Ritterorden in imposanten Gewändern. Gefeiert wird das Pontifikalamt in Erinnerung an Kaiser Karl den Großen, der nicht nur Gründervater Europas ist, sondern auch Patron der Stadt und des Kaiserdoms.

Zum zweiten Mal findet das Karlsamt unter Corona-Bedingungen statt. Das heißt, es dürfen je nach Zusammensetzung höchstens 150 Gäste im Dom dabei sein. Wer versuchen möchte, einen der begehrten Plätze zu bekommen, sollte schnellstmöglich eine E-Mail an pfarrei@dom-frankfurt.de schreiben. Aktuell gilt für Gottesdienste die 3G-Regel.

Auch ohne Platz dabei sein

Weil man schon 2021 gute Erfahrungen mit einer Live-Übertragung gemacht hat – bis heute klickten mehr als 3500 Nutzerinnen und Nutzer das Video des Karlsamts von 2021 an – wird das Pontifikalamt auch in diesem Jahr wieder live ins Internet übertragen. So können auch all die dabei sein, die keinen Platz im Dom mehr bekommen. Der Livestream beginnt am 29. Januar zeitgleich mit dem Gottesdienst um 18 Uhr und kann auf dem YouTube-Kanal der Stadtkirche unter dem Direktlink https://youtu.be/EWiryPrGomU abgerufen werden.

Das Karlsamt ist aufgrund seines traditionellen Aufbaus und der besonderen Musik eine ungewöhnliche und unvergleichliche Messe. Zu hören sind mittelalterliche lateinische Gesänge wie die Karlssequenz, ein Lobgesang auf Kaiser und Stadt, und die Kaiserlaudes, in der Huldigungsrufe an Christus mit Bittrufen für Kirche, Papst, Bischof, das deutsche Volk und alle Regierenden verbunden werden. Die einzigartige Liturgie mit mittelalterlichen Gesängen wird seit alters her nur in der Karlsstadt Aachen und in Frankfurt gefeiert, wo im Mittelalter die deutschen Kaiser gewählt wurden. Hauptzelebrant und Prediger ist jedes Jahr ein anderer europäischer Bischof.

Bevor der diesjährige Gast Zbignevs Stankevics um 18 Uhr im Dom den Gottesdienst eröffnet, ist er um 16.30 Uhr im Haus am Dom zu Gast beim Domgespräch mit Prof. Joachim Valentin, Direktor des Hauses und der Katholischen Akademie Rabanus Maurus. Das Domgespräch wird stets mit großem Interesse aufgenommen, bietet es doch Raum, um über die aktuelle Lage der Kirche zu sprechen und die Situation speziell anhand der Diözese des Gastbischofs zu betrachten. Es wird auf dem YouTube-Kanal des Hauses am Dom live gestreamt, der Direktlink lautet https://youtu.be/6T3qVxxS-lU. Plätze zur Präsenteilnahme am Domgespräch können unter hausamdom@bistumlimburg.de reserviert werden.

Über Bischof Zbignevs Stankevics

Bevor Zbignevs Stankevics sich für den geistlichen Weg entschied, absolvierte er zunächst ein Ingenieursstudium am Polytechnischen Institut in Riga. Nach dem Abschluss 1978 arbeitete er bis 1990 als Spezialist für automatische Steuersysteme in einer Werft.

Im selben Jahr begann er ein Theologiestudium an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Lublin und wurde am 16. Juni 1996 zum Priester geweiht. 2001 wurde er zum Domvikar an der St. Jakobs-Kathedrale in Riga ernannt. Von seinem Erzbischof nach Rom entsandt, studierte er Fundamentaltheologie an der Päpstlichen Lateranuniversität, wo er zunächst das Lizenziat erwarb und 2008 mit einer Dissertation über Bernhard Welte promoviert wurde. Nach Lettland zurückgekehrt, wurde er Rektor des Priesterseminars des Erzbistums Riga, an dem er zugleich als Professor unterrichtete. 2009 übernahm er außerdem die Leitung des Religionswissenschaftlichen Instituts in Riga. Am 19. Juni 2010 ernannte Papst Benedikt XVI. Zbignevs Stankevics zum Erzbischof von Riga, die Weihe folgte am 8. August 2010 in der St.-Jakobs-Kathedrale zu Riga. Zbignevs Stankevics ist als Erzbischof von Riga auch Metropolit der drei übrigen lettischen Diözesen Liepāja, Rēzekne-Aglona und Jelgava.

Zum Anfang der Seite springen