FRANKFURT, 05.07.2022
Kritik an ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen
„Arbeitsverhältnisse mit schlechter Entlohnung, mit schlechten Arbeitsbedingungen, die Menschen ausbeuten und ihnen ein gutes Leben verwehren, gibt es auch in Deutschland zu viele.“ Das hat die Bundesvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung, Beate Schwittnay, am Samstag, 2. Juli, beim Diözesantag des Verbandes in Schwanheim kritisiert. Über 80 Delegierte, Gäste und weitere Interessierte nahmen an dem Treffen teil, das unter dem Thema „WERTvoll arbeiten – menschenwürdig statt prekär“, stand. Die Mitglieder wählten zudem Thomas Diekmann aus Hochheim erneut zum Diözesanvorsitzenden.
„Tätigsein gehört zum Menschsein dazu. Die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu nutzen, um das Leben zu sichern und die Welt besser zu machen, ist Teil der menschlichen Existenz“, stellte Beate Schwittay in ihrem Vortrag fest. „Ein Teil dieses Tätigsein wird über Erwerbsarbeit organisiert und die wird nicht immer dem Anspruch gerecht, menschenwürdig zu sein“, führte die KAB-Bundesvorsitzende weiter aus. Es stelle ein Alarmzeichen dar, dass Arbeitsverhältnisse schlecht entlohnt oder sich Arbeitsbedingungen verschlechterten. „Diesen prekären Arbeitsverhältnissen wird sich die KAB in den kommenden vier Jahren besonders zuwenden. Wir werden hinschauen, werden die unmenschlichen Verhältnisse aufdecken und uns für eine menschenwürdige Gestaltung der Arbeit einsetzen“, so Schwittnay. Zum Auftakt habe die KAB im Rahmen einer Kampagne einen Mindestlohn in Höhe von 14,09 Euro gefordert.
Arbeit in Netzwerken wird wichtiger
In seinem Rechenschaftsbericht ging der Diözesanvorsitzende der KAB Limburg, Thomas Diekmann, auch auf die wachsende Bedeutung einer Vernetzung mit verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Akteuren ein, die die Arbeit des christlichen Sozialverbandes in den vergangenen drei Jahren geprägt hat. „Die Arbeit in Netzwerken mit vielen verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Akteuren inner- und außerhalb der KAB ist für uns ein immer wichtiger werdendes und erfolgreiches Instrument“, so der Diözesanvorsitzende. „Gerade in der ,Allianz für den freien Sonntag‘ arbeiten wir mit den DGB-Gewerkschaften und weiteren Verbänden und Organisation gut und vertrauensvoll zusammen“. Diekmann wies auch darauf hin, dass sich die KAB bei mehreren Großdemonstrationen, etwa für Europa oder gegen Rechts, engagiert habe.
Die versammelten Mitglieder wählten Thomas Diekmann aus Hochheim erneut zum Diözesanvorsitzenden. Neue stellvertretende Diözesanvorsitzende ist Eva-Maria Wörner (Fechenheim). Der Vorstand des Diözesanverbandes wird vom wiedergewählten Stellvertreter Georg Wilke (Sossenheim), dem Diözesanpräses Pfr. Walter Henkes sowie dem Diözesansekretär Martin Mohr ergänzt.