Montabaur, 30.06.2022
Eckpunkte im Trafo gesetzt
Die elf Bezirke des Bistums Limburg sollen künftig zu fünf Regionen zusammenwachsen. Auf diesen und einige weitere Eckpunkte haben sich gut 60 Mandatsträgerinnen und Mandatsträger beim zweiten Gremientag am Samstag, 25. Juni, verständigt. Gemeinsam nahmen die Dezernentenkonferenz, die Plenarkonferenz, der Diözesansynodalrat und der Priesterrat des Bistums die in den vergangenen zweieinhalb Jahren erarbeiteten Vorschläge aus dem Transformationsprozess zur künftigen Regional- und Leitungsstruktur im Bistum und im Bischöflichen Ordinariat in den Blick und setzten Eckpunkte für die anstehenden Entscheidungen.
Regionalität
Ein Eckpunkt ist die Anzahl der Regionen. Die bisherigen Bezirke Wiesbaden, Untertaunus und Rheingau sollen zu einer Region zusammenwachsen genauso wie der Bezirk Rhein-Lahn und der Westerwald. Die Bezirke Wetzlar, Lahn-Dill-Eder und Limburg gehen zusammen und auch die Bezirke Hochtaunus und Main-Taunus werden eine Region bilden. Der Bezirk Frankfurt wird ebenfalls zu einer der fünf Regionen. Die neuen Regionen sollen ein eigenes Budget für ihre Aufgaben erhalten, über das der synodale Regionalrat entscheiden wird. Die Regionen bekommen eine sogenannte Regionalleitung aus zwei Personen mit mindestens 150 Prozent Beschäftigungsumfang. Eine Person dieses Leitungsteams stammt aus einem pastoralen Berufsfeld. Die Regionen werden personell gestärkt. Die Dienstvorgesetzenschaft soll mittelbar im Bischöflichen Ordinariat und unmittelbar in den Regionen liegen. Dieses Modell gibt es bereits bei Einrichtungsleitungen, Verwaltungsleitungen oder bei der Kita-Koordination.
Künftige Leitungsstrukturen und Bischöfliches Ordinariat
Das neue höchste kuriale Leitungsgremium im Bistum Limburg ist das sogenannte Bistumsteam. Es steht unter der Leitung des Bischofs und ist paritätisch mit Regionalleitungen und den BO-Bereichsleitungen besetzt. Das Bistumsteam entscheidet per Mehrheitsbeschluss über alle zentralen Leitungsfragen, die Besetzung von Leitungsfunktionen im Ordinariat, die Kompetenzzuweisung an die Bereiche und den Geschäftsverteilungsplan. Ebenso werden die Beratungs- und Entscheidungsteams vom Bistumsteam beauftragt und auf Zeit mit Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträgern aus allen Bereichen des Bistums besetzt. Das Bistumsteam nimmt seine Leitung unter Beachtung des Subsidiaritätsprinzips wahr.
Im Bischöflichen Ordinariat wird es künftig die Funktionsbereiche „Strategie und Entwicklung“, Personalmanagement und Einsatz“ sowie „Marketing und Kommunikation“ geben. Zudem wird es die beiden Leistungsbereiche „Ressourcen und Infrastruktur“ sowie „Pastoral und Bildung“ geben. Gerade in den Feldern Pastoral und Bildung ist dabei eine funktionelle Differenzierung sicherzustellen. Für die Leitung des Bischöflichen Ordinariats wird auf Zeit ein Leitungsduo aus Generalvikar und einer vollständig dafür freigestellte beauftragte/bevollmächtigte Person gebildet, die im Auftrag des Bischofs und unter Berücksichtigung der Vorgaben des allgemeinen Kirchenrechtes, den Bischof in der Leitung der Diözese unterstützen.
Künftige Zentren
Zukünftig soll es im Bistum Limburg Fach-, Kompetenz- oder Innovationszentren geben. Fachzentren sind Einheiten, die von einer Doppelspitze geleitet und von einem Beirat gesteuert werden, die die Gesamtverantwortung für ein Themenfeld tragen. Kompetenzzentren (z.B. das Zentrum für Trauerpastoral) sind Einheiten mit herkömmlicher Leitungsstruktur, die eine definierte Teilverantwortung übertragen bekommen. Ob die Kompetenzzentren dem Bischöflichen Ordinariat oder einer Region zugeordnet werden, soll im Einzelfall je nach Wirksamkeit entschieden werden. Das wird für die bestehenden Fachabteilungen und –Einrichtungen bei der weiteren Umsetzung eine wichtige Perspektive sein.
Innovationszentren sind auf Zeit angelegte, agile Strukturen, die mit Erkundungsaufträgen betraut werden.
künftige Synodalität
Das Bistum Limburg will die seit mehr als 50 Jahren bewährte synodale Grundverfasstheit, das Gegenüber von Amt und Mandat, stärken und fortführen. Deshalb wird es auf allen Ebenen synodale Räte geben, die Aufgaben wahrnehmen. Die Mandatsträgerinnen und Mandatsträger dieser Räte kommen jedoch nicht mehr exklusiv aus den Pfarreien, sondern können auch aus anderen Bereichen kirchlichen Lebens kommen. Ziel der Diözese ist es, Doppelberatungen durch klare Verantwortungszuweisungen an die Gremien und durch Verzicht auf additive Beratungen zu reduzieren. Gremien wie der Priesterrat oder auch die Gremien wie der Diözesankirchensteuerrat müssen eine neue Einbindung finden. Generell soll eine gemeinsame Verantwortung für das Ganze im Bistum Limburg in den Vordergrund gestellt werden. Dafür braucht es neue Formen im Zusammenwirken der Gremien sowie neue Formate in der Beratungs- und Entscheidungsphase.
Ausblick
Bildergalerie
Mit Blick auf diese Eckpunkte, für die am zweiten Gremientag votiert wurde, beginnt nun die Phase der Entscheidung in den Gremien. Bis Ende September wird über das Statut für das Bischöfliche Ordinariat, über die Regionen und damit über die Leitungsstruktur des Bistums entschieden. Daneben wird es einen zweiten Beratungskorridor für die Bezirksgremien und die weiteren diözesanen Gremien zum Handlungsfeld „Kuriale und Synodale Beratungs- und Entscheidungsprozesse“ von September bis Mitte Oktober geben. Die Entscheidung in diesem Handlungsfeld wird Ende November getroffen. Die Umsetzung der Entscheidungen wird bereits geplant und beginnt im Januar 2023.
Dokumentation des Tages
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