LIMBURG, 21.12.2022
Licht für die Ukraine
Am Dienstag, 20. Dezember, ist Bischof Dmytro Hryhorak im Bistum Limburg zu Gast gewesen. Hryhorak ist Bischof von Buchach, einer griechisch-katholischen Eparchie – dem Pendant zur Diözese in der römisch-katholischen Kirche, in der Ukraine. Er berichtete von der Hilfe, die die Kirche in der Ukraine den vielen Binnenflüchtlingen im Krieg leistet. Kirchliche Häuser werden für den Aufenthalt von Familien zur Verfügung gestellt, Lebensmittel verteilt und praktische Hilfen vermittelt. Neben den Bedürftigen in der eigenen Eparchie in der Westukraine leistet Buchach seit der Synode 2016 kontinuierliche Hilfe in ihrem Patenbistum, dem Erzexarchat Charkiw im Osten des Landes.
Schwerpunkt ist dabei bis heute die Stadt Isjum, die durch ukrainische Streitkräfte von der russischen Invasionsmacht zurückerobert wurde. Wöchentlich fährt ein Lieferwagen mit Lebensmittelhilfen aus Buchach nach Isjum und verteilt diese in der Stadt, die zu 80 Prozent zerstört ist. „Eine bestimmte Generation bleibt in der Stadt oder kehrt lieber wieder zurück, weil sie sich um die zerstörten Häuser kümmern möchte“, berichtet der Bischof. „Diese Pfarrei liegt uns besonders am Herzen. Bei aller eigenen Not ist es eine Hauptaufgabe für uns, dort zu helfen.“ Auf öffentliche Hilfen können die 7.000 Rückkehrer nicht hoffen, da die Kommune alle Kraft in die Wiederherstellung der Infrastruktur setzen müsse, betont der Bischof. Zu Weihnachten soll ein Priester wieder von Charkiw nach Isjum entsandt werden, weil man eine Wohngelegenheit für ihn gefunden habe.
Jahresthema „Kriegstraumata“
Bischof Hryhorak konnte beim Besuch in Limburg eine Wanderfriedenskerze der Aktion 2022 aus den Händen von Winfried Montz, Leiter der Abteilung Weltkirche, in Empfang nehmen. Die von Karin Seck der KAB Oberselters gestaltete Kerze trägt eindrucksvoll in Wachs geprägt das Jahresthema „Kriegstraumata“ und symbolisiert in einem kontrastierten Engel den Psalm 91 „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“ Die ökumenisch getragene, von Pax Christi Rhein-Main koordinierte Aktion Wanderfriedenskerze gedenkt jährlich den Opfern von Terror und Gewalt.
Bischof Hryhorak nimmt die Kerze zunächst mit in die Kathedrale nach Buchach, damit sie dort bei Gebeten brenne, um sie dann nach Isjum im Patenbistum der Ostukraine persönlich abzugeben. Hier soll sie in gesicherter Umgebung den Menschen in ihrer Not des Krieges dauerhaft Hoffnung schenken und die Segenswünsche der Menschen aus dem Bistum Limburg vermitteln, die an dieser Kerze bereits gebetet haben.