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BAD HOMBURG, 17.05.2022

Ein starkes Stück Weltgemeinschaft

In Bad Homburg gibt es jetzt eine Wiese der Nationen: Das Projekt der Pfarrei St. Marien soll die Zusammenarbeit mit den muttersprachlichen Gemeinden noch weiter intensivieren.

Die Wiese der Nationen machte am Tag ihrer Einweihung ihrem Namen alle Ehre: Vielsprachig ging es auf dem neuen Begegnungsareal neben der Marienkirche in der Bad Homburger Innenstadt zu. Zu hören waren Italienisch, Kroatisch, Englisch, Tagalog, eine der philippinischen Sprachen, Malayalam, das unter anderem in Indien gesprochen wird, sowie Spanisch und Deutsch. Zusammen mit den muttersprachlichen Gemeinden hatte die Pfarrei St. Marien bei sonnigem Maiwetter zu dem Ereignis eingeladen. Rund 100 Besucher waren der Einladung gefolgt und hatten sich zu einem internationalen Gottesdienst im Schatten der Kirche versammelt.

Glückwünsche zu einem gelungenen Projekt

Michaela Walter, die Vorsitzende des Ortsausschusses St. Marien, berichtete in ihrer Begrüßung von der langen Geschichte der Planung und Realisierung der Wiese der Nationen, die die Zusammenarbeit mit den muttersprachlichen Gemeinden weiter intensivieren soll. Entstanden war die Idee zusammen mit dem Bistum Limburg und der Projektgruppe „Gemeinsam Kirche sein". Professor Hildegard Wustmanns vom Dezernat Pastorale Dienste im Bistum Limburg und Heribert Schmidt, Leiter des Referats muttersprachliche Gemeinden im Bistum Limburg, übermittelten in einer Grußbotschaft Anerkennung und Glückwünsche zu dem gelungenen Projekt.

Ein Felsblock als Altar

Ein einfaches Holzkreuz, ein Felsblock, der als Altar diente, ein bunter Erdball und Fahnen verschiedener Nationen schmückten die Wiese zwischen Pfarrhaus und Kindertagesstätte St. Marien. Ein Eingangsschild und eine Tafel mit der Beschreibung der verschiedenen muttersprachlichen Gemeinden weisen am Eingang auf diesen besonderen Ort hin. „Dieser Ort darf uns als Christen verschiedener Sprachen neu zur Heimat werden“, sagte der italienische Seelsorger Don Danilo. Jesuitenpater Gill von der philippinischen Gemeinde ergänzte: „Die Erde ist uns allen gegeben. Die gute Schöpfung Gottes gilt es zu pflegen und zu erhalten“. Landestypische Gesänge wechselten ab, während die beiden Solotrompeter Franz Tröster und Markus Privat den Platz mit ihrer Musik füllten.

Ort des Brückenbauens

Pfarrer Werner Meuer lud in seiner Ansprache dazu ein, die Wiese der Nationen zu einem Ort der Begegnung, des Brückenbauens und der Versöhnung werden zu lassen. „Mitten in unserer Pfarrei mit Katholiken aus 82 Nationen darf dieser Ort Menschen zusammenführen zu Gottesdienst, Gespräch, Fest und gemeinsamen Mahl mit Köstlichkeiten verschiedener Länder. Es soll ein Ort der Begegnung und des Aufstands gegen Hass und Gewalt sein, wie wir es dieser Tage leidvoll an der Ostgrenze Europas erleben müssen. Diese Erde ist uns allen geschenkt. Deshalb gibt es keine Ausländer auf diesen Planeten“, sagte der Pfarrer eindringlich, der später über die bunte Gemeinde und den neuen Ort den Segen sprach.

Große Lichterprozession

Im Gebet wurde der Menschen in der Ukraine gedacht. Um Dialog, Offenheit und Achtung der Menschen der Einen Welt, um Erneuerung der Kirche und um Achtung der Schöpfung wurde in den Fürbitten gebetet, die Anja Dürringer und Barbara Bohnenberger vom Caritasverband vortrugen. Es schloss sich eine große Lichterprozession um die Marienkirche an, die in vielen Ländern der Welt gerade im Monat Mai zu Ehren Mariens gehalten wird. In vielen verschiedenen Sprachen erklang abschließend das Vater Unser. 

Mit landestypischen Spezialitäten und Getränken wurde beim anschließenden Empfang der Kirchplatz nach zwei Jahren Pandemie wieder neu zu einem lebendigen Ort der Begegnung. „Lebendiges Miteinander, die Sorge füreinander und ein starkes Stück Weltgemeinschaft sind heute in unserer Stadt Wirklichkeit geworden“, freute sich zusammen mit den anderen Gästen auch Lucia Lewalter-Schoor, Sozialdezernentin der Stadt Bad Homburg.

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