BAD HOMBURG, 15.11.2022
Im Krankenhaus für Menschen da sein
Sandra Anker ist neue katholische Krankenhausseelsorgerin an den Hochtaunus-Kliniken in Bad Homburg. Sie hat damit die Nachfolge von Christine Walter-Klix angetreten, die Ende Juni in den Ruhestand gegangen ist. Die Theologin wird am 1. Advent, Sonntag, 27. November, in der Klinik-Kapelle mit einem Gottesdienst um 11 Uhr offiziell in den Dienst eingeführt. Da sein und Menschen beistehen in ihren schwersten Lebensmomenten, das ist die ureigenste Aufgabe der Klinikseelsorge. Wie das in dieser neuen Zeit gelingen kann, auf diese Frage will Sandra Anker gemeinsam mit ihrer evangelischen Kollegin Margit Bonnet im Team der Klinikseelsorge jeden Tag neue Antworten finden.
Ihr erklärtes Anliegen ist es, für alle Menschen in der Klinik da zu sein, Patienten wie Personal gleichermaßen, unabhängig davon, welche Lebensgeschichten sie prägen. „Es gibt für mich keine nebensächlichen Begegnungen“, sagt Sandra Anker. Wenn Menschen miteinander im Gespräch sind, werde Gottes Gegenwart erlebbar, so ihre Überzeugung. „Ich habe mir früh die Sinnfrage gestellt“, sagt die 54-Jährige, die zuerst Betriebswirtschaft studiert und in der EDV-Branche gearbeitet hatte. Ein privater Schicksalsschlag gab den Ausschlag, ihre Lebensziele zu überdenken. Nach ihrem Theologie-Studium in Mainz trat sie 1999 ihre erste Pfarrstelle in der Pfarrgemeinde St. Josef in Frankfurt-Höchst an. Bereits damals hatte sie regelmäßig Kontakt zur Klinikseelsorge des dortigen Krankenhauses.
2007 wechselte Sandra Anker in ihre Wahlheimat Oberursel und wurde verantwortlich für die Pfarrei Liebfrauen sowie mit Aufgaben für die anderen Pfarreien im ehemaligen Pastoralen Raum Oberursel betraut. „Meine Arbeit hat dann im Oktober 2015 mit der Ankunft vieler geflüchteter Menschen in Oberursel noch mal eine neue Ausrichtung erfahren.“ Die Flüchtlingshilfe wurde zu einem der caritativen Schwerpunkte ihrer Gemeindearbeit. Unter anderem entstand unter ihrer Ägide der Willkommenstreff Liebfrauen. Zudem engagiert sie sich in der Palliativarbeit und gehörte zu den Gründern des Hospizes St. Barbara.
Nach 15 Jahren erfüllter Gemeindearbeit entstand der Wunsch, nochmal etwas Neues machen. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich nun im Krankenhaus arbeiten darf“, sagt Sandra Anker, die das ökumenische und interreligiöse Angebot der Kliniken sehr schätzt. Dankbar ist sie insbesondere für die Klinikkapelle: „Das ist heute keine Selbstverständlichkeit“.