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LIMBURG, 02.11.2022

„Ja, da kommt noch was“

Bischof Georg Bätzing erinnert an Allerseelen an die christliche Auferstehungshoffnung

Der Tod ist nicht das Ende. Gott schenkt Verstorbenen das Ewige Leben. An die christliche Auferstehungshoffnung hat Bischof Dr. Georg Bätzing am Hochfest Allerseelen erinnert. „Allerseelen nimmt uns in die Verantwortung, diese Glaubensüberzeugung in uns wach zu halten und sie weiterzutragen“, sagte Bischof Georg Bätzing am Mittwoch, 2. November, bei einem Pontifikalrequiem im Limburger Dom.

In seiner Predigt ging Bätzing am Beispiel des Limburger Friedhofs auf die sich verändernde Begräbniskultur ein. „Friedhöfe gehören zu unserer Kultur“, sagte der Limburger Bischof. Sie seien Orte pietätvoller Stille, an denen Besucherinnen und Besucher durchatmen, zur Ruhe kommen, entspannen und Gedanken fassen könnten. Zugleich seien es Orte, die Namen und Lebensdaten vieler Menschen bewahrten und zeigten, wie unterschiedliche Menschen gelebt hätten. Nicht wenige Gräber erzählten in Form von religiösen Symbolen und ihrer Gestaltung persönliche Glaubensgeschichten.

Friedhöfe bezeugen zurückhaltender als früher christliche Überzeugung

„Allein wie wir die Orte benennen, an denen wir unsere Verstorbenen beisetzen, das vermittelt viel vom Verständnis des Todes an sich“, betonte Bätzing. Bezeichnungen wie Gottesacker, Kirch- oder Friedhof, Ruheforst und Bestattungswald sagten oftmals auch etwas darüber, welche Vorstellungen Menschen mit dem Tod verbinden würden. Seltener ausdrücklich und viel zurückhaltender als früher bezeugten Friedhöfe noch immer auch das Besondere des christlichen Glaubens, die Hoffnung auf Auferstehung nach dem Tod.

Im Johannesevangelium sei dies besonders eindrücklich im Schöpfungsbericht festgehalten: Gott habe alles durch sein Wort ins Leben gerufen. „Durch die Stimme des Sohnes Gottes werden wir sogar im Tod noch einmal angesprochen, aufgerufen, zum Leben erweckt. Ja, da kommt noch was. Der ins Leben ruft, meint auch mich, meint auch Dich. Ich finde, der Kultur unserer Gegenwart würde Wesentliches fehlen, wenn diese Glaubensüberzeugung verstummt.“

Die Predigt von Bischof Georg Bätzing finden Sie hier zum Nachlesen. 

Im November gedenken Katholikinnen und Katholiken rund um das Fest Allerseelen (2. November) ihrer Verstorbenen. In den Pfarreien finden rund um die Hochfeste Allerheiligen und Allerseelen  Friedhofsgänge und Gräbersegnungen statt. Das Gedächtnis der Verstorbenen wurde schon früh gefeiert, es geht auf das Jahr 998 zurück, als Odilo, Abt der französischen Benediktinerabtei Cluny, das festliche Gedächtnis aller Verstorbenen für alle ihm unterstellten Klöster an diesem Tag anordnete. Von dort verbreitete es sich in der gesamten Kirche. Papst Benedikt XV. führte Allerseelen 1915 verbindlich als Hochfest für die Gesamtkirche ein. 

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