Studientag mit Notker Wolf

Den besonderen Geist eines Ortes, den Genius Loci, stellt die Katholische Erwachsenenbildung am Samstag, 19. November, von 10 bis 17 Uhr bei einem Studientag im Museum Wiesbaden in den Mittelpunkt. In einem Vortrag mit anschließendem Gespräch beschäftigt sich der Benediktinerpater und ehemalige Abtprimas Dr. Notker Wolf in diesem Zusammenhang mit der Zukunft von Klöstern und Kirchen und den Chancen der Öffnung dieser „Anders-Orte“ für die Menschen des 21. Jahrhunderts. „Kirche und Kloster heute - Sakralarchitektur und Pilgerziel, Rückzugsort und/oder touristische Sehenswürdigkeit“ ist sein Beitrag überschrieben. Über „Kunst und sakraler Raum“ referiert Dr. Jürgen Lenssen, emeritierter Domkapitular aus dem Bistum Würzburg.

Nachmittags wird unter Führung der Kunsthistoriker Dr. Simone Husemann und Dr. Gabriel Hefele die permanente Sammlung des Museums in Augenschein genommen. Unter dem Titel „Genius imaginis – die christliche Bildsprache und das Wollen der Bilder“ geht es dabei um die christliche Ikonographie und die Frage, wie sich die sakralen Bildwelten des Mittelalters und des Barock entschlüsseln lassen.  Das Museum Wiesbaden besitzt eine eindrucksvolle Sammlung mittelalterlicher Skulptur und Werke alter Meister, die einst an anderen Orten ihren Platz und ihre Funktion hatten.

Der Genius Loci bezeichnete in der römischen Mythologie die Schutzgottheit, den Schutzgeist eines Ortes. Der Ort als Thema der Architektur wird in der Architekturtheorie vor allem in den letzten Jahren wieder verstärkt erörtert. Lässt sich eine solche lokale Atmosphäre tatsächlich wahrnehmen, fassen, architektonisch umsetzen oder gar erzeugen? Kann Architektur in Zeiten der Globalisierung eine aus dem Örtlichen schöpfende Identifikation bieten? Und welche Möglichkeiten ergeben sich daraus für Kirchenführungen? Diesen und anderen Fragen will der Studientag nachgehen.

Die Teilnahmekosten betragen 52 Euro inkl. ermäßigter Eintritt (ohne Verpflegung). Weitere Informationen unter https://keb-wiesbaden.bistumlimburg.de und per Mail unter keb@bistumlimburg.de.