Nachhaltig leben und handeln

Umweltkatastrophen, das Schrumpfen von Wäldern und Trinkwasserreserven oder das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten: Die Folgen des Klimawandels sind nicht mehr zu übersehen. Daher gehört die Frage nach einem nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu den wichtigsten Themen dieses Jahrzehnts. 18 Stipendiatinnen und Stipendiaten beschäftigten sich mit genau diesem Thema bei der Jahrestagung der katholischen Begabtenförderung des Bistums Limburg (Stiftung DEY) von Samstag, 1. Oktober, bis Sonntag, 2. Oktober, in Koblenz und Grenzau.

Bei der Tagung waren neben dem Geschäftsführer der Stiftung DEY, Martin W. Ramb, Stipendiatinnen und Stipendiaten verschiedener Studienfächer, von Lehramt über Theologie bis hin zu Jura, dabei. Daher gab es am ersten Tag die Möglichkeit, sich bei einem Meet and Greet in der City Kirche Koblenz kennenzulernen und gemeinsam einen Gottesdienst zu feiern. Später wurden verschiedene Workshops zum Thema Nachhaltigkeit angeboten. Am Abend stellte Stephan Panther, Professor für Plurale Ökonomie an der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in Koblenz, sieben Thesen zum Thema Ökologie und Wirtschaft vor. „Die Versöhnung von Ökologie und Wirtschaft ist wahrscheinlich das grundlegende existentielle Thema dieses Jahrzehnts, nachdem ökologische Kippunkte unübersehbar in Reichweite oder bereits überschritten sind“, sagte er.

Am nächsten Tag ging es für die jungen Begabten mit dem Shuttlebus nach Grenzau. Bei einem philosophischen Gastmahl sprach Forstamtsleiter Friedbert Ritter, Mitglied der Diözesankommission für Umweltfragen des Bistums Trier, über nachhaltige Forstwirtschaft und den Heiligen Franz von Assisi. Sein bekanntestes Gebet, der Sonnengesang, ist ein Lobgesang auf die von Gott ins Leben gerufene Schöpfung und prägte zudem die Umweltenzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus maßgeblich. In vier Impulsen zwischen den Gängen des Gastmahls zeigte Friedbert Ritter auf, wie eine franziskanische Spiritualität Anstöße für eine nachhaltige Forstwirtschaft geben kann. „Verantwortungsbewusstes ökonomisches und ökologisches Handeln fängt bei jedem und jeder Einzelnen an. Wenn jede und jeder von uns einen kleinen Beitrag leistet, kann sich wirklich etwas verändern“, nimmt Hannah Wolf, Studentin der Musikwissenschaft an der Flkwang Universität der Künste in Essen, aus dem Wochenende mit. Vor allem der Austausch mit den anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten der Stiftung sei jedes Jahr aufs Neue inspirierend.