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LIMBURG, 12.09.2022

Auf Messias-Suche

Am 16. September kommt der Kabarettist Florian Schroeder zum Kreuzfest nach Limburg. Im Interview gibt er einen Vorgeschmack auf seine Show "Neustart".

Er nimmt kein Blatt vor den Mund: Der Kabarettist Florian Schroeder präsentiert am Freitag, 16. September, beim Kreuzfest im Limburger Bischofsgarten sein aktuelles Bühnenprogramm „Neustart“. Im Interview verrät er, was das Publikum bei seiner satirisch-humorvollen Show erwartet. 

Was haben Sie sich gedacht, als sie die Anfrage vom Bistum Limburg erhalten haben?

Im ersten Moment habe ich gedacht: Die sind wahnsinnig. Wissen die überhaupt, was ich tue? Aber als ich mich ein bisschen mehr darüber informiert hatte, fand ich es großartig. Und wie immer als Satiriker habe ich gleich gesagt: Ich komme, wenn ich alles machen darf, insbesondere auch auf Kosten derer, die mich eingeladen haben. Und dann fand ich es gerade im Bistum Limburg, „Hashtag Tebartz-van Elst lässt grüßen“, ziemlich cool, dass man mich angefragt hat und mir hilft, meine Wasserhähne weiter zu vergolden. Zumal ich hier auch etwas Gutes tun kann, indem ich Geld an diejenigen spenden kann, die es innerhalb der katholischen Kirche am meisten verdient haben, nämlich Missbrauchsopfer.

Was erwartet das Publikum bei Ihrem Programm?

Das Publikum erwartet ein sehr lustiges Programm, in dem ich den neuen Messias suche. Die Messias-Suche ist ja sehr alt – im Christentum genau wie im Judentum – und momentan haben wir ja wieder eine große Sehnsucht nach einem Messias, der uns von dem erlöst, was wir in den vergangenen Jahren so ertragen mussten: Corona, der Ukraine-Krieg, Inflation… Wir haben so einen Grund-Pessimismus im Moment. Und ich mache mich darüber lustig, dass wir eigentlich immer einen suchen, der von heute auf morgen alles ändert. Ich versuche, dahin zu kommen, dass ich erstens selbst der Messias werde und zweitens den Menschen sage, wie ich sie aus den Krisen führen würde.

Freuen Sie sich schon, auf der Open-Air-Bühne zu spielen?

Ja sehr, ich liebe Open-Airs. In Zeiten, in denen man sagt, 50 Prozent ist das neue ausverkauft, freut man sich, wenn man draußen spielen kann. Im Freien sind die Menschen besser drauf, weil sie sich zurecht sicherer fühlen, gerade in Corona-Zeiten. Wenn ich dann noch in einem schönen Garten stehe, ist mir das dreimal lieber als in irgendeiner hässlichen Halle. Außerdem mag ich, dass jede Show immer einen anderen Ausgang hat. Das ist das Schöne am Live-Spielen: Jeder Abend ist anders, hält etwas Neues für mich bereit, weil ein jeweils neues Publikum da ist. Diese Dynamik zu erleben ist toll.

Mit seinem Auftritt setzt Florian Schroeder ein Zeichen gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche. Die Hälfte seiner Gage spendet der Kabarettist an ein Projekt zur Unterstützung Betroffener. Das Bistum Limburg verdoppelt diesen Betrag. Tickets für seine Show am Freitag, 16. September, um 19.30 Uhr im Bischofsgarten Limburg sind zum Preis von 16 Euro an der Abendkasse oder bei Ticket Regional erhältlich.

Kreuzfest im Bistum Limburg

Das Bistum Limburg feiert bereits seit 1959 das Kreuzfest und lädt Menschen aus dem ganzen Bistum zum Mitfeiern ein. Bischof Wilhelm Kempf wollte mit dem Fest das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Diözese stärken. Im Zentrum der Feierlichkeiten steht auch die Verehrung der kostbaren Kreuzreliquie, die der Tradition nach aus dem Kreuz Jesu. Seit 2015 wird das Kreuzfest in der Bischofsstadt Limburg gefeiert. 2021 kamen etwa 8.000 Besucher in den Limburger Bischofsgarten. Weitere Informationen zum Kreuzfest vom 15. bis 18. September gibt es unter kreuzfest.bistumlimburg.de.

Caroline Beese

Redakteurin der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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