Limburg, 22.02.2023
Umkehr als persönlicher Kulturwandel
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Über Glaubwürdigkeit und Authentizität hat der Bischof von Limburg, Dr. Georg Bätzing, am Aschermittwoch, 22. Februar, im Limburger Dom gesprochen. Wenn öffentliche Äußerungen und persönliche Überzeugungen nicht übereinstimmten, entstehe ein Riss im Grundvertrauen, mit dem auch die Kirche zu kämpfen habe und den viele Gläubige nicht mehr einfach entschuldigen könnten, sagte der Bischof in seiner Predigt zum Beginn der Fastenzeit. „Innen und Außen sollen bei uns wieder enger zusammenrücken, damit wir selbst nicht im Zwiespalt leben, sondern authentisch sind“, so Bätzing.
Neue Glaubwürdigkeit kann nach den Worten des Bischofs nur durch eine Korrektur der inneren Haltung entstehen, „wenn die Veränderung von innen nach außen wächst, wenn sie nicht die Aufmerksamkeit anderer sucht, bevor sie nicht in unserem Denken und Fühlen, in Herz und Verstand, gut und tief verankert ist“, erklärte Bätzing.
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Biblische Texte treffen auf veränderte „Großwetterlage“
Die an Aschermittwoch vorgetragenen biblischen Texte sind immer gleich. „Aber sie treffen uns jedes Jahr in veränderten persönlichen Situationen und Problemlagen“, erläuterte der Bischof. Auch die gesellschaftliche „Großwetterlage“ sei in jedem Jahr anders. Klimagerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung rückten stärker ins Bewusstsein, ebenso wie der Wunsch nach Frieden angesichts des Krieges in der Ukraine und die Wahrnehmung von Bedrohung und Bedürftigkeit menschlichen Lebens aufgrund der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien. Hinzu kämen Fragen nach der eigenen Verantwortung bezüglich Inflation, Energiekrise und sozialer Gerechtigkeit. „Was bedeutet Umkehr im Sinne einer inneren Haltungsveränderung, eines persönlichen Kulturwandels in dieser Hinsicht? Wie können Gebet, Fasten und Großzügigkeit – im Verborgenen praktiziert – dazu beitragen, dass wir wieder mehr die sind, die wir zu sein scheinen?“, fragte Bätzing. Der Bischof von Limburg bezeichnete die sieben Wochen der Fastenzeit als eine gute Übungszeit für einen solchen inneren Kulturwandel: „Ich ahne, die könnten wie im Flug vergehen.“
Hintergrund
Mit dem Aschermittwoch beginnt in den christlichen Kirchen die siebenwöchige Fastenzeit bis Ostern. Sie erinnert an die 40 Tage, die Jesus vor seinem Tod fastend und betend in der Wüste verbrachte. In der katholischen Kirche werden an diesem Tag seit altersher die Palmzweige des Vorjahres verbrannt. Aus der so gewonnenen und gesegneten Asche zeichnen Priester den Gläubigen ein Aschenkreuz auf die Stirn. Es soll die Menschen an ihre Vergänglichkeit erinnern und sie zur Umkehr aufrufen. Dazu spricht der Priester die Worte „Gedenke Mensch, dass Du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“.
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Predigt von Bischof Georg Bätzing zum Aschermittwoch 2023