Berufung geht uns alle an

„Berufen!?“ lautet der Titel des neuen Eulenfischs. Die aktuelle Ausgabe des Limburger Magazins für Religion und Bildung ist derzeit im Druck und wird in der zweiten Juliwoche ausgeliefert.

Wunsch nach beruflicher Berufung wächst

„Wenn wir in unserer säkularen Welt von »Berufung« reden, bewegen wir uns zumeist in der Logik der Ökonomie“, schreibt Martin Ramb, Chefredakteur des Eulenfischs, im Editorial. Gemeint sei in diesem Zusammenhang die Erwerbsarbeit, also die berufliche Berufung. Der Begriff impliziere, „dass unsere Berufswahl nichts Zufälliges ist und auch kein bloßer Job zum reinen Gelderwerb, sondern im Idealfall unseren Talenten und Begabungen entspricht und zu uns passen sollte“, so Ramb. Bei vielen Menschen habe gerade in den vergangenen Jahren der Wunsch nach einer solchen beruflichen Berufung stark zugenommen, berichtet Ramb: „Immer mehr fragen wir uns heute, wofür wir arbeiten und welche Arbeit wirklich zu uns passt.“

Auch unter Christinnen und Christen bezieht sich die Frage nach der Berufung nicht mehr nur auf geistliche Berufe. „Berufung geht uns als Christinnen und Christen alle an“, ist sich der Chefredakteur des Eulenfischs sicher und verweist darauf, dass es bei Berufung nicht unbedingt um eine konkrete Botschaft oder Vision gehen müsse, sondern darum, Christus nachzufolgen und ihm ähnlicher zu werden.

Das aktuelle Eulenfisch-Magazin ist in vier Rubriken unterteilt: Perspektiven, Kultur, Forum und Praxis. Im Perspektiven-Teil beleuchtet beispielsweise der katholischer Theologe und Kulturtheoretiker Linus Hauser die weltanschaulichen Optionen im Zeitalter der KI. Der Schauspieler Christian Friedel berichtet in der Rubrik Kultur über seine eigene Berufung, die Bedeutsamkeit der Eltern und warum die katholische Kirche manchmal einer Oper gleicht. Eine Fotostrecke lädt die Leserinnen und Leser im Forum-Teil ein, verschiedenste Menschen bei ihrer persönlichen Suche nach Berufung zu begleiten und in der Kategorie Praxis wird unter anderem ein Unterrichtsvorschlag für die Sekundarstufe zum Thema „Dem Ruf Gottes folgen – Prophetisches Handeln“ vorgestellt.

Gefeiert wird im Heft außerdem das 50-jährige Jubiläum der Ständigen Diakone. Diakonisch leben sollte nach den Worten Rambs eigentlich eine Übersetzung des Christseins sein. „Die Diakone und hoffentlich bald auch die Diakoninnen im sogenannten Zivilberuf erinnern uns daran, dass wir alle zum diakonischen Dienen und zur Christusnachfolge berufen sind. Jeder und jede dort, wo er oder sie steht. Daher Augen und Ohren auf! Berufung geht alle an!“