WIESBADEN, 10.07.2023
Synodalrat plädiert für nachhaltigen Klimaschutz
Im Jahr 2025 soll im Bistum Limburg ein integriertes Klimaschutzkonzept realisiert sein. Dafür hat sich der Diözesansynodalrat (DSR) auf seiner Sitzung am Samstag, 8. Juli, im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod ausgesprochen. Dieses Konzept soll in die Gesamtstrategie Schöpfungsgerechtigkeit in der Diözese eingebunden werden, wenn diese final verabschiedet ist, und wird das Engagement der Diözese auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützen. Daher sollen die nötigen finanziellen Ressourcen in der Haushaltsplanung 2024 berücksichtigt werden.
„Schöpfungsgerechtigkeit geht uns alle an und ist das Zukunftsthema“, machte Barbara Reutelsterz von der Stabsstelle Nachhaltigkeit und kulturelle Vielfalt deutlich. Es gebe keine Zeit zu verlieren, um beherzte Entscheidungen zu treffen, die helfen, die Schöpfung zu bewahren, Nachhaltigkeit voranzutreiben und die Treibhausgasemissionen drastisch zu senken. Dabei seien die drei strategischen Handlungsfelder, Gebäude, Beschaffung und Mobilität, besonders im Blick. Erste Erfolge seien in diesen Bereichen bereits zu verzeichnen. So gebe es beispielsweise eine handlungsweisende Richtlinie für nachhaltiges Bauen im Bistum. Die ersten Pfarreien hätten Photovoltaikanlagen installiert und es werde an einer bistumsweiten Ladeinfrastruktur für E-Bikes und E-Autos gearbeitet. „Wir können als Bistum viel tun. Das Bewusstsein für das Thema steigt. Das ist gut und wichtig.“, so Reutelsterz.
Kulturveränderndes Konzept
Eine weitere wichtige Entscheidung, die der DSR dem Bischof empfohlen hat, betrifft die Einrichtung einer externen Ombudsstelle, die speziell auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet ist. Der Diözesancaritasverband (DiCV)hatte den entsprechenden Implementierungsauftrag aus dem MHG-Folgeprojekt „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ im Herbst 2021 übernommen. Parallel dazu gab es auf Landesebene in Hessen das Interesse, eine Ombudsstelle zu errichten. Um Doppelstrukturen zu vermeiden und eine unabhängige Finanzierung zu gewährleisten, schlug der Diözesancaritasverband vor, die Gründung der Ombudsstelle beim Land Hessen zu unterstützen, eine „Stiftung Kinderrechte“ und ein „Kuratorium Kinderrechte im Bistum Limburg“ zu errichten. Diesem Vorschlag hat der DSR nun zugestimmt. Damit kann nun ein breitaufgestelltes, unabhängiges und kulturveränderndes Konzept umgesetzt werden.
Zukunftsweisend war auch die Beratung des DSR zur aktuellen Entwicklung der Kirchensteuer und die ersten Überlegungen zur Schwerpunktsetzung im Haushalt 2024. Thomas Frings, der Ökonom des Bistums, stellte den Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern die Zahlen vor und zeigte grundlegende Entwicklungen auf. „Die Zahlen zeigen uns, dass wir handeln müssen. Wir werden viel stärker als bisher Schwerpunkte für unser Tun entwickeln und entscheiden, was wir nicht mehr tun können“, so Frings. Dem DSR kommt hier eine entscheidende Rolle zu, nicht zuletzt durch die im vergangenen Jahr festgelegten Pastoralen Grundsätze, die bei der Erstellung des Haushaltes zu berücksichtigen sind.
Betroffene hören - Missbrauch verhindern
Das wichtige Beratungsgremium des Bischofs informierte sich auch über den Stand der Dinge im MHG-Folgeprojekt „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“. Dr. Casper Söling, der Bischöfliche Beauftragte für die Umsetzung, machte deutlich, dass bereits 40 Maßnahmen umgesetzt seien, die zu einer nachhaltigen Kulturveränderung führen sollen und sexuellen Missbrauch in der Diözese bestmöglich verhindern sollen. Söling blickte auch auf den kürzlich veröffentlichten Compliance-Bericht. „Mit diesem Bericht hat das Bistum ein Instrument aufgelegt, dass Ihnen helfen wird, die Verlässlichkeit der Arbeit am wichtigen Thema ‚Missbrauch verhindern‘ zu überprüfen. In komprimierter Form wird hier Erreichtes, Offenes und die Risiken klar benannt. Nutzen Sie dieses Werkzeug“, so Söling. (Mehr dazu: https://bistumlimburg.de/beitrag/vorbeugen-erkennen-reagieren/)
Darüber hinaus wurde eine I-MHG-Implementierungsmaßnahme vorgestellt, in deren Mittelpunkt die Feier der Liturgie steht. Seit Juli 2022 hat sich die Liturgiekommission intensiv mit diesem Thema befasst. Das Gremium kam zu der Auffassung, dass besonders die Qualität der liturgischen Feiern in den Blick zu nehmen ist. Der DSR empfiehlt dem Bischof, eine qualifizierte Befragung zur Feier der Liturgie zu beauftragen. Pfarreien sollen die Möglichkeit bekommen, sich für die Teilnahme zu bewerben und diese zu fördern. Im August sollen alle Pfarreien über dieses Projekt informiert. Im September wird dann die Ausschreibung beginnen. Die Umfrage selbst ist für September 2024 geplant. Danach werden die Ergebnisse ausgewertet und Konsequenzen abgeleitet.
Eine Veränderung gibt es im Vorstand des DSR: Einstimmig wurde Silke Langner in den Vorstand gewählt. Sie folgt auf Marcus Carl, der sein Mandat aus persönlichen Gründen niedergelegte.