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LIMBURG, 14.06.2023

Livestreams sollen fortgeführt werden

Die Implementierungsergebnisse sollen bekannt gemacht und die Livestreams fortgesetzt werden. Diese Entscheidungen hat das Bistumsteam getroffen.

Die Online-Gottesdienstgemeinde im Bistum Limburg kann sich freuen: Die Livestream-Gottesdienste aus der Kapelle des Bischofshauses sollen noch in diesem Jahr fortgesetzt werden. Dies hat das Bistumsteam auf seiner zehnten Arbeitssitzung am Dienstag, 13. Juni 2023, in Limburg beschlossen. Mit den Livestreams, mit denen das Bistum in Zeiten der Pandemie begann, wurden insgesamt 1,9 Millionen Menschen erreicht. Durchschnittlich feierten dreitausend Zuschauerinnen und Zuschauer die Gottesdienste mit. Damit waren die Gottesdienstübertragungen das erfolgreichste Digitalformat des Bistums. Nach Ostern stellte die Diözese das Angebot zunächst ein und kündigte an, die Erfahrungen der vergangenen drei Jahre auszuwerten und auf die Suche nach neuen Formaten zu gehen, die der Tatsache Rechnung tragen, dass es viele Menschen gibt, die nach anderen Wegen suchen, zusammenzukommen, zu beten und Gottesdienst zu feiern. Ein solcher Weg sind die Livestream-Gottesdienste.

Zeitnah wird sich im Bistum nun eine Arbeitsgruppe bilden, die konkrete Vorschläge entwickeln wird, wie die Livestreams weitergeführt werden können. Dabei werden unter anderem theologische, personelle, finanzielle Fragestellungen bearbeitet. Die Livestreams sollen zudem stärker mit Angeboten der digitalen Glaubensverkündigung im Bistum vernetzt werden. Die Arbeitsgruppe klärt auch, ab wann das Angebot der Gottesdienstübertragungen auf Youtube und Facebook wieder beginnen wird.

Implementierungsergebnisse zielgerichtet bekannt machen

Intensiv hat sich das Bistumsteam auch mit der Umsetzung der Maßnahmen aus dem MHG-Folgeprojekt „Betroffene hören-Missbrauch verhindern im Bistum Limburg“ befasst. Ein Schwerpunkt lag dabei auf dem Abschluss des Projektes im September 2023. Beim Kreuzfest 2023 vom 14. bis 17. September werden die Ergebnisse vorgestellt und es wird verschiedene Möglichkeiten geben, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das Bistumsteam hat zudem beschlossen, dass es zum Projektende und im Sinne der Nachhaltigkeit eine breitangelegte Informationskampagne geben soll. Seit Januar 2021 sind zahlreiche neue Ordnungen, Konzepte und Leitlinien erarbeitet und in Kraft gesetzt worden. Es gibt zudem neue Ansprechpersonen und weitere personelle Ressourcen, um sexuellen Missbrauch im Bistum Limburg bestmöglich zu verhindern.

Damit die Ergebnisse des Implementierungsprojektes im Alltag bekannt sind und beachtet werden, braucht es eine zielgerichtete Kommunikation und Multiplikation. „Nicht alle müssen alles wissen. Die Verantwortlichen müssen die jeweils für sie relevanten Informationen und Verpflichtungen kennen. Dabei ist eine hohe Sensibilität gegenüber Betroffenen wichtig“, erklärte Caspar Söling, der Bischöfliche Beauftragte für die Implementierung. Die zielgerichtete Kommunikation soll durch ein zweiteiliges Informationssystem erreicht werden. Mit einer Infobox im Internet werden alle Ergebnisse für verschiedene Zielgruppen aufgearbeitet und bereitgestellt. Zudem wird es sogenannte Toolboxen mit allen wichtigen Informationen und weitergehenden Materialien sowie digitalen und haptischen Medien geben. Für Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit soll zudem der Generalvikar in seiner Verantwortung für die bischöfliche Verwaltung sorgen. Er wird alle Verantwortlichen anschreiben und die neuzugründende Fachstelle gegen Gewalt beauftragen, die Toolboxen sowie die Infobox weiter zu pflegen und die zielgerichtete Kommunikation stetig weiterzuentwickeln.

Expertise und Entscheidungsfreude

Im Herbst 2021 wurde der Diözesancaritasverband Limburg im Zuge des Implementierungsprojektes mit der Einrichtung einer externen Ombudsstelle, speziell auf Kinder ausgerichtet, mit Rückbindung an das Bistum beauftragt. Parallel dazu gab es auf Landesebene in Hessen das Interesse, eine Ombudsstelle zu errichten. Im April 2022 wurde zudem das Konzept der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt im Bistum Limburg vorgestellt. Um Doppelstrukturen zu vermeiden und eine unabhängige Finanzierung zu gewährleisten, schlug der Diözesancaritasverband vor, die Gründung der Ombudsstelle beim Land Hessen zu unterstützen, eine „Stiftung Kinderrechte“ und ein „Kuratorium Kinderrechte im Bistum Limburg“ zu errichten. Dieser Vorschlag wurde vom Bistumsteam zustimmend zur Kenntnis genommen und der Caritasverband mit der Umsetzung beauftragt.

Die zehnte Sitzung des Bistumsteams war die erste Sitzung in dem kurialen Beratungsgremium für Generalvikar Dr. Wolfgang Pax. Im Gespräch machte er deutlich, dass ihm die Zukunft des Bistums und der Kirche am Herzen liegt. Er freue sich auf die Arbeit im Bistumsteam, von dem er hofft, dass in den Beratungen der Blick auf das Ganze und Wesentliche gewagt werde, und sich das Gremium nicht im operativen Kleinklein verliere. Pax kündigte an, dass er sich für schnelle Entscheidungen stark machen werde, die so getroffen werden, dass sie auch umsetzbar seien. „Das Bistumsteam trägt Gesamtverantwortung für die Entwicklung unserer Diözese. Es ist ein Gremium, das sich durch Expertise und Entscheidungsfreude auszeichnen muss. Dabei sollte uns allen klar sein, dass Kirche nie Selbstzweck ist und wir Kirche nicht für uns entwickeln wollen“, sagte Pax.

Das Bistumsteam tagt am Dienstag, 4. Juli 2023, zum elften Mal.

Stephan Schnelle

Pressesprecher

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