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LIMBURG, 14.05.2023

Auf dem Weg zu einer neuen Kultur

Am 2. Mai traf sich das Bistumsteam zur Arbeitssitzung. I-MHG, Trafo und das Gespräch mit der Mitarbeitendenvertretung standen auf der Agenda.

Die Umsetzung der Maßnahmen aus dem MHG-Folgeprojekt “Betroffene hören-Missbrauch verhindern im Bistum Limburg“ und der Transformationsprozess werden die Diözese verändern und zu einer neuen Kultur führen. Davon ist das Bistumsteam überzeugt. In seiner Sitzung am Dienstag, 2. Mai, befasste sich das höchste kuriale Beratungsgremium intensiv mit diesen beiden Prozessen.

Dr. Caspar Söling und Anna Sauer berichteten im Bistumsteam vom aktuellen Stand bei der Umsetzung der 64 Maßnahmen aus dem MHG-Folgebericht. „Wir haben bereits 32 Maßnahmen abgeschlossen und 28 Maßnahmen sind in Arbeit. Bei vier Maßnahmen steht die Ampel auf rot, bei zwei auf gelb und bei 21 auf grün“, sagte Söling. Grün bedeutet, dass die Maßnahmen auf den Weg gebracht sind und strukturell umgesetzt sind. Gelb bedeutet, dass die Umsetzung initiiert aber noch nicht vollständig umgesetzt sind. Rot bedeutet, dass Maßnahmen noch nicht umgesetzt sind. Das kann verschiedene Gründe haben. So ist das Beschwerdemanagement noch nicht umgesetzt, weil die entsprechende Ordnung noch nicht in Kraft gesetzt werden konnte und dies erst mit der Stellenbesetzung der Beschwerdenavigatoren erfolgen wird. Ebenso noch nicht in Kraft gesetzt, ist die überarbeitete Fassung der Präventions- und Interventionsordnung. Zudem konnte eine notwendige Stellenausweitung für die Konzeptarbeit bei der Maßnahme "Gemeindearbeit aus Kinderperspektive bewerten" noch nicht umgesetzt werden. Die Klärung dieses Punktes ist aber bereits angestoßen und wird bald erfolgen. Auch eine kirchliche Verwaltungsgerichtbarkeit ist noch nicht umgesetzt, da weitere Gespräche mit der römischen Kurie notwendig sind.

Das Bistumsteam blickte auch auf den Jahresbericht der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexueller Gewalt im Bistum Limburg. Zum ersten Mal seit seiner Gründung hat das Gremium einen solchen Bericht verfasst und auf die Arbeit eines Jahres zurückgeblickt. Die Mitglieder des Bistumsteams dankten der Kommission für ihre Arbeit und für den Bericht, der positiv bewertet wurde, auch, weil er Knackpunkte und Verbesserungsvorschläge mache. Knackpunkte beziehungsweise Risikopunkte wird auch der erste Complaincebericht des Bistums Limburg, der noch im Mai erscheinen wird und sich der Umsetzung der MHG-Maßnahmen widmet, benennen. Das Bistumsteam wurde darüber kurz informiert.

Gespräch mit der Mitarbeitendenvertretung

Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung des Bistumsteams war das Gespräch mit Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern der Haupt-MAV/DIAG. Dabei ging es um den sogenannten Dritten Weg im Allgemeinen und um die Situation der Mitarbeitenden im Bistum Limburg im Besonderen. „Ganz herzlich danke ich Ihnen für die betonte Gemeinsamkeit zum Dritten Weg“, sagte Bischof Georg Bätzing. Der Bestand dieses Dritten Weges werde davon abhängen, dass Dienstnehmer und Dienstgeber im Ja zu diesem Weg einig bleiben und dass dieser dann auch konkret gelebt werde. Keinen Hehl daraus machten die Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern im Gespräch mit der Bistumsleitung daraus, dass es im Zuge der anstehenden Veränderungen in der Umsetzungsphase des Transformationsprogrammes viele offene Fragen bei den Mitarbeitenden gebe und dies nicht selten zu einer gewissen Unzufriedenheit führe. Hier müsse die Kommunikation unbedingt verstärkt werden.

Intensiv befasste sich das Bistumsteam auch mit der Weiterentwicklung, der Zuordnung und der Organisationsstruktur im Bereich der Kindertagesstätten. Im Bistum Limburg gebe es rund 239 Kitas mit etwa 19.500 Plätzen. „Der Betrieb einer Kita ist komplex und die verschiedenen Themen sind der derzeitigen Struktur des Bischöflichen Ordinariats an ganz unterschiedlichen Stellen verortet“, erklärte Sonja Karl, die Leiterin der Abteilung Kita. Hinzu kommen Herausforderungen wie Fachkräftemangel, schwindende finanzielle Ressourcen, der Zustand der Gebäude sowie politische und gesellschaftliche Erwartungen. „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir unsere Effizienz steigern, klare Verantwortlichkeiten entwickeln, schnellere Entscheidungswege etablieren und den Bildungsauftrag sicherstellen“, so Karl. Damit dies gelingen kann, befürwortete das Bistumsteam die Zusammenführung der verschiedenen Arbeitsbereiche in eine neue Organisationseinheit Kita und deren Zuordnung zum Leistungsbereich „Pastoral und Bildung“. Die Mandatsträgerinnen und Mandatsträger wiesen daraufhin, dass es notwendig ist, weitergehende Perspektiven in die Aufstellung dieser neuen Organisationseinheit einzubinden. Besonders die Caritas solle in eine Steuerungsgruppe Kita, die sich mit dem Aufbau der neuen Einheit befassen werde, eingebunden sein.

Das Bistumsteam befasste sich zudem mit verschiedenen Fragestellungen aus dem Transformationsprogramm.

Stephan Schnelle

Pressesprecher

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