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LIMBURG, 27.10.2023

Aus Japan nach Deutschland

Das Bistum trauert um Pfarrer i. R. Toshio Kawamoto. Er ist am 24. Oktober 2023 im Alter von 82 Jahren in Rosbach verstorben.

Das Bistum trauert um Pfarrer i. R. Toshio Kawamoto. Er ist am 24. Oktober 2023 im Alter von 82 Jahren in Rosbach verstorben.

Thomas Toshio Kawamoto wurde am 5. Juli 1941 als vierter Sohn seiner Familie in Nagasaki/Japan geboren. In der Zeit an der „Kaisei Highschool“ in Nagasaki wurde er 1958 getauft. Nach der Schulzeit studierte er zunächst fremde Sprachen und Philosophie und begann 1968 das Studium der katholischen Theologie, erst bis 1969 an der Päpstlichen Theologischen Fakultät San Paolo, dann von 1969 bis 1972 an der Päpstlichen Theologischen Fakultät San Bonaventura. Am 30. Juni 1972 empfing er in Rom die Priesterweihe.

In der Zeit nach der Priesterweihe arbeitete er als Übersetzer und Sprecher bei Radio Vatikan mit. Im April 1978 wandte er sich erstmals an das Bistum Limburg, das er durch Kontakte mit den Barmherzigen Brüdern kennengelernt hatte. Zum damaligen Zeitpunkt war er Priester des Paulanerordens, als Subsidiar in St. Georg in Köln tätig und absolvierte das Studium der Sozialarbeit an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Köln. Sein besonderes Interesse galt der seelsorglichen Tätigkeit im sozial-karitativen Bereich. Im Orden konnte er diesen Wunsch jedoch nicht verwirklichen und verfolgte aus diesem Grund schon damals die Absicht, mit Erlaubnis des Generaloberen den Orden zu verlassen.

Krankenhausseelsorger in Wiesbaden

Zum 1. Oktober 1978 ernannte ihn Bischof Dr. Wilhelm Kempf zum Krankenhauspfarrer im St. Josefs-Hospital in Wiesbaden. Kawamoto wurde in den folgenden Monaten vom bisherigen Krankenhausseelsorger P. Wilhelm Muth SAC in den Dienst eingeführt und konnte seine Sprachkenntnisse vertiefen, bevor er zum 1. Dezember 1979 die Ernennung zum dortigen Krankenhausseelsorger erhielt. In dieser Funktion war er zugleich Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Krankenhausseelsorger. Zum 1. August 1981 wurde er in das Bistum Limburg inkardiniert.

Aus der Krankenhausseelsorge wechselte er zum 1. August 1983 in die Pfarrseelsorge und wurde vom Bischof als Vicarius cooperator mit dem Titel „Pfarrer“ in der Pfarrei Bad Schwalbach eingesetzt. Die Wahl fiel unter anderem deshalb auf Bad Schwalbach, weil er im dortigen Krankenhaus und in den Kurkliniken seine bisherigen Erfahrungen einbringen konnte. Der Bischof ernannte ihn zum 1. Dezember 1985 zum Pfarrverwalter in Schlangenbad-Niedergladbach; auch in dieser Funktion, die er bis zum 31. August 1999 ausübte, betreute er seelsorglich weiterhin die Patientinnen und Patienten in umliegenden Krankenhäusern. Zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben wurde er ab Februar 1990 zur Feier von Gottesdiensten für japanische Katholiken in Frankfurt beauftragt und zum 1. Oktober 1996 zum Leitenden Priester in der Pfarrei Herz Jesu in Schlangenbad ernannt. Fünf Jahre lang, ab Januar 1995, war er zugleich Stellvertreter des Dekans des Dekanates Bad Schwalbach.

Frankfurt, Meudt und Friedrichsdorf

Der Bischof entsprach seinem Wunsch, eine Pfarrei im ländlichen Gebiet zu übernehmen und vertraute ihm zum 1. September 1999 die Pfarrei St. Petrus in Meudt an, der Kawamoto bis zum 15. Oktober 2001 vorstand. Danach widmete er sich intensiv der Organisation der japanischen Gemeinde in Frankfurt und wohnte in Friedrichsdorf.

Zum 1. Februar 2005 trat Pfarrer Kawamoto in den Ruhestand. Als Subsidiar war er bis Ende Januar 2009 jedoch weiterhin als Seelsorger für japanische Katholiken tätig, feierte Gottesdienste, führte Gespräche mit Ratsuchenden und mit Lehrern und Eltern der japanischen Grund- und Mittelschule. Zudem feierte er einmal monatlich den Gottesdienst für die japanische Gemeinde in München. Darüber hinaus leistete er priesterliche Dienste in den Pfarreien St. Anna in Frankfurt, St. Bonifatius in Friedrichsdorf, St. Ägidius in Schlangenbad-Niedergladbach sowie im Bereitschaftsdienst für das Nordwestkrankenhaus in Frankfurt. Nachdem sein Dienst als Subsidiar endete, verlegte er seinen Wohnsitz nach Rosbach vor der Höhe, unweit von Friedrichsdorf. Dort war er in die Gemeinde integriert und feierte regelmäßig im Altenheim Gottesdienste.

Am 29. Juni 2022 konnte Pfarrer i. R. Toshio Kawamoto sein Goldenes Priesterjubiläum feiern. Eine schwere Erkrankung machte ihm zu diesem Zeitpunkt schon zu schaffen.

Heimatverbunden und interessiert

Kawamoto war seiner Heimat Japan stets verbunden; jedes Jahr reiste er dorthin. Seinen seelsorglichen Dienst übte er immer mit großem Interesse an den Menschen aus, kontaktfreudig und mit einem großen Einfühlungsvermögen. Auch nach seinem Weggang aus Niedergladbach blieb er mit vielen Menschen in Verbindung.

Die Eucharistie für den Verstorbenen wird am Freitag, 10. November 2023, um 14 Uhr in der Kirche St. Ägidius in Schlangenbad-Niedergladbach (Ägidiusstr. 1a) gefeiert. Anschließend erfolgt die Urnenbeisetzung auf dem dortigen Friedhof (Ortsausgang Richtung Wispertal).

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