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Limburg, 20.12.2024

Fortschritte und Herausforderungen im Blick

Fortschritte und Herausforderungen im Bereich des Compliance-Managements – darum geht es beim Compliance-Bericht des Bistums Limburg für das Jahr 2023, der nun erschienen ist.

Der Bericht verdeutlicht den strukturierten Ansatz und die Fortschritte des Bistums Limburg bei der Bekämpfung von Missbrauch und Machtmissbrauch. Gleichzeitig werden bestehende Herausforderungen thematisiert und ein Blick auf die Ziele für 2024 geworfen, insbesondere im Hinblick auf eine verbesserte Führung, Prävention und Managementprozesse. 

Bistum im Change-Prozess

„Der Aufbau eines Compliance-Management-Systems ist darüber hinaus auch Ausdruck eines Change-Prozesses, in dem wir uns als Kirche und als Bistum aktuell befinden. Wir sehen die Zeichen der Zeit und streben nach einer zu uns passenden Implementierung zeitgemäßer Management- und Führungsstrukturen“, schreibt Generalvikar Wolfgang Pax im Vorwort. „Maßstab und Orientierung dafür ist die Anleitung ‚Kirchliche Corporate Governance. Grundsätze guter Finanzwirtschaft’, die vom Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) herausgeben wurde, der wir uns als Bistum Limburg verpflichten und darauf basierend ein für unser Bistum passendes Konzept entwickeln.“ 

Der Compliance-Bericht 2023 ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Implementierungsprozess der MHG-Maßnahmen: Betroffene hören – Missbrauch verhindern. Die Maßnahmenübersicht zeigt, dass beispielsweise die Einführung eines Beschwerdemanagements durchgeführt wurde, dass externe Ombudsstellen für Kinder in Kooperation mit anderen Trägern eingerichtet werden sowie Kompetenz- und Schulungsprogramme zu Themen wie sexueller Bildung, Prävention, betroffenensensible Kommunikation erweitert wurden. 

Weiterentwicklung und Ziele für 2024

Im zweiten Teil des Berichts geht es um die Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems. „Compliance und Risikomanagement ist ein andauernder Prozess, der niemals beendet ist. Es entspricht dem eigenen Anspruch, das Bistum Limburg gemeinschaftlich und kontinuierlich zu einem sicheren Ort für (Kooperations-)Partner, Schutzbefohlene, Mitarbeitende und Führungskräfte zu entwickeln“, heißt es im Bericht. So wurden im Jahr 2023 ein Hinweisgebersystem und ein Beschwerdemanagement implementiert und wesentliche Geschäfts- und Arbeitsprozesse identifiziert. Diese Prozesse sollen standardisiert, dargestellt und dokumentiert werden, sodass ein Ergebnis schnell, ökonomisch, nachhaltig und rechtssicher erzielt werden kann. 

Zudem setzt sich das Bistum Limburg im dritten Teil des Compliance-Berichts Ziele für das Jahr 2024. Dazu zählen beispielsweise eine Umfrage zur Kommunikation mit Betroffenen von sexuellem oder spirituellem Missbrauch, erweiterte Maßnahmen zur Stärkung der Kinderrechte, eine Verbesserung bezüglich der Transparenz im Hinweisgebersystem, die Weiterentwicklung des Risikomanagements, die Entwicklung eines Gleichstellungsplans und Förderung von Frauen in Führungspositionen, die Einführung einer Software zur standardisierten Beschreibung von Prozessen sowie die Umsetzung von Maßnahmen zur Trennung von Dienstleistung und Aufsicht.

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Felicia Schuld

Ressortleitung Multimedia, Redakteurin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Hintergrund Compliance/Compliance Management System

Ein Compliance Management System (CMS) ist ein systematischer Ansatz, der die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften, Richtlinien und ethischen Standards in einer Organisation gewährleistet. Es handelt sich um einen Rahmen, der es Unternehmen ermöglicht, ihre Aktivitäten so zu organisieren, dass sie den geltenden rechtlichen und regulatorischen Anforderungen entsprechen.

Ein CMS ist Bestandteil der „Good Corporate Governance“ – der Grundsätze guter Unternehmensführung und damit eines der drei Abwehrlinien zum Schutz eines Unternehmens/einer Organisation. Zu diesen Abwehrlinien gehören Interne Kontrollen, Compliance- und Risikomanagement sowie die Interne Revision. Alles zusammen kann als „Schutzschirm“ einer Organisation, der ihr anvertrauten Menschen, der Mitarbeitenden und Führungskräfte sowie der (Kooperations-)Partner bezeichnet werden.  

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