Limburg, 10.12.2024
Trauer um Norbert Lixenfeld
Norbert Lixenfeld wurde am 5. Februar 1930 als drittes von fünf Kindern in Wilsenroth geboren. Er besuchte von April 1936 bis Februar 1941 die dortige Volksschule und wechselte danach auf die Städtische Oberschule Hadamar, dem späteren Fürst-Johann-Ludwig-Gymnasium, wo er im September 1949 das Zeugnis der Reife erlangte. Anschließend begann er seine philosophisch-theologischen Studien an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. Zwei Freisemester verbrachte er am Grand Séminaire in Lille/Frankreich.
Am 8. Dezember 1956 wurde er im Limburger Dom von Bischof Dr. Wilhelm Kempf zum Priester geweiht. Nach einem Kuraufenthalt zur Festigung seiner Gesundheit war er zunächst vom 1. September 1957 bis zum 30. April 1962 Kaplan in der Pfarrei St. Peter und Paul in Hofheim, danach bis Ende April 1965 in der Pfarrei St. Bonifatius in Frankfurt. In dieser Zeit war er der Christlichen Arbeiterjugend des Bistums sehr verbunden.
Erfahrungen in der Ökumene
Vom 1. Mai 1965 bis zum 31. Dezember 1970 war er Pfarrvikar der neu errichteten Pfarrvikarie St. Bonifatius in Hofheim, in der er beispielhafte Aufbauarbeit leistete. Bleibend waren die von ihm geknüpften ökumenischen Kontakte mit der evangelischen Schwestergemeinde und ihrem Pfarrer. Diese Erfahrung wirkte sich langfristig in der späteren aktiven Mitwirkung bei der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Limburg und ihren vielfältigen ökumenischen Kontakten aus.
Zum 1. Januar 1971 wurde er vom Bischof als Dompfarrer an die Limburger Kathedralkirche berufen. In dieser Funktion wurde er am 1. Februar 1971 in das Limburger Domkapitel aufgenommen, in dem er in der Folge ideenreich als Domkapitular mitwirkte. Darüber hinaus war er Dekan des Dekanats Limburg (vom 1. April 1976 bis zum 31. Dezember 1979) sowie erster Dekan des neuen Dekanats Limburg-Diez (vom 31. Januar 1980 bis zum 31. Dezember 1984). Nach einer zweimonatigen Zeit der Pfarrverwaltung von St. Hildegard in Limburg wurde ihm in Personalunion zum 1. Januar 1981 die Pfarrei St. Hildegard und zum 1. Februar 1983 die Pfarrei St. Josef in Limburg-Staffel übertragen.
Pfadfinder und Krankenhaus
Als Pfarrer am Limburger Dom war er zugleich Mitglied des Verwaltungsrates des St. Vincenz-Krankenhauses in Limburg. Unter großem Einsatz gelang es ihm, dass nach dem Weggang der Vinzentinerinnen weiterhin Ordensschwestern im Krankenhaus tätig sein konnten. Darüber hinaus war er lange Zeit stellvertretender Vorsitzender wie auch Vorsitzender des Schulausschusses. Seine Dienste in Limburg waren geprägt von der Sorge um die Menschen der Stadt und der Sorge um die Orte, an denen sie zu Gottesdiensten und zum Austausch zusammenkamen. So entwickelte er das Kolpinghaus zu einem Gemeindehaus und rückte die Kreuzkapelle auf dem Greifenberg nach einer gelungenen Renovierung als geistlichen Ort wieder neu ins Bewusstsein. Auf seine Initiative hin erfolgte die Gründung des Stammes der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg Limburg Dom.
Seine Amtszeit als Pfarrer von St. Josef endete am 31. August 1991, die als Pfarrer von St. Hildegard zum 30. September desselben Jahres. Als Dompfarrer wirkte er bis zum 16. April 1997 und wurde zum gleichen Termin als Domkapitular emeritiert.
Zum 1. Mai 1997 wechselte er nach Dernbach, wo er bis zum 31. August 2005 als Krankenhausseelsorger am dortigen Herz-Jesu-Krankenhaus segensreich wirkte. Weiterhin spendete er in dieser Zeit im Auftrag des Bischofs an zahlreichen Orten des Bistums das Firmsakrament.
Im Ruhestand noch aktiv
Zum 1. September 2005 trat Norbert Lixenfeld offiziell in den Ruhestand, zog nach Elz und übernahm dort sowie in Offheim priesterliche Dienste, unter anderem die regelmäßige Feier der Gottesdienste in den Seniorenheimen St. Josef und im Haus Elz. Von September bis Mitte Dezember 2006 trug er als Pfarrverwalter für die Pfarreien in Frickhofen, Dorndorf, Langendernbach und Thalheim Verantwortung. Später zog er in das St. Josefshaus in Elz, schließlich in das Haus Felizitas in Limburg. Am 8. Dezember 2021 konnte er sein Eisernes Priesterjubiläum begehen.
Domkapitular Lixenfeld, von seinen Weggefährten liebevoll „Lixi“ genannt, war ein kontaktfreudiger Mensch. Seinem Eifer und seiner Zugewandtheit konnte sich niemand entziehen, auch nicht, wer zufällig und völlig unbekannt auf ihn traf. Er war Mitglied in vielen Vereinen und war als fröhlicher und einfühlsamer Hirte gerne unter Menschen. Freunde, Förderer und Unterstützer hatte er in vielen Ländern der Erde. 1981 begleitete er mehrmals während der Zeit des Kriegsrechtes in Polen Hilfstransporte bis nach Görlitz. Seit den 1970er-Jahren pflegte er Kontakte in mehrere Länder und warb Geld für verschiedene Projekte, vor allem für solche in Indien, Ruanda, den Philippinen, Japan, Tschechien, Bosnien und Herzegowina und Nordirland ein. Aus diesen vielfältigen Erfahrungen heraus erfolgte auf seine Initiative hin die Gründung des Vereins „Missions- und Nothilfe Limburg e. V.“ im Jahr 2006; 2021 wurde er vom Verein zu seinem Ehrenmitglied und Spiritus Rector ernannt. Seine letzte Auslandsreise führte ihn in diesem Zusammenhang im Jahr 2012 anlässlich der Einweihung und Einsegnung der St. Norbert Catholic Primary School und des St. Norbert Hostels nach Indien.
Auszeichnungen und Requiem
Für seine Verdienste wurde ihm anlässlich seines 60. Priesterjubiläums das Bundesverdienst-kreuz am Bande verliehen. Der Deutsche Caritasverband zeichnete ihn mit dem Goldenen Caritasabzeichen aus.
Das Requiem für den Verstorbenen wird am Samstag, 14. Dezember 2024, um 10.30 Uhr im Limburger Dom gefeiert. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Domherrenfriedhof.