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Frankfurt, 22.02.2024

Kolumbianische Landwirtin nimmt gute Idee mit nach Hause

Die Konsumenten mit der Erde verbinden - das möchte eine Kooperative in Frankfurt-Oberrad. Auf Einladung von MISEREOR hat die Kolumbianische Landwirtin Nidia Cielito Meneses Meneses die Kooperative besucht.

Die Idee, den Menschen die Beziehung zur Erde mit ihren Früchten wieder näherzubringen hatten vor wenigen Jahren zwei Bauern in Frankfurt-Oberrad. Mit 30 Freunden starteten sie die KOOPERATIVE, pflanzten Gemüse und Kräuter an und verteilten die Erträge in diesem Kreis. Die Gemüsekisten wurden anfangs im Wohnzimmer gepackt, heute steht in dem Betrieb am Bärengarten, nur 1 Kilometer Luftlinie entfernt von den Türmen der EZB, dazu eine kleine Halle zur Verfügung. 600 Abonnent:innen werden heute wöchentlich von der Genossenschaft beliefert, die auf 4 Hektar Land unter anderem in vier Gewächshäusern solidarischen Landbau betreibt.

„Interessiert mich die Bohne“ ist das Leitwort der Fastenaktion des katholischen Hilfswerks Misereor, das die Ernährungssicherung von Partnerorganisationen im globalen Süden mit Spendengeld und Fachaustausch fördert. Nidia Cielito Meneses Meneses ist Landwirtin im Süden Kolumbiens und für die Landpastoral des Bistums Pasto tätig. Die Animateurin einer sozialen und ökologischen Landwirtschaft besuchte in Oberrad die KOOPERATIVE und interessiert sich für den Ansatz einer eigenständigen und nachhaltigen Ernährungssicherung. Mit geschultem Blick prüfte die Misereor-Partnerin die Qualität der Pflanzerde und fragte nach der Art der biologischen Düngung. Mit Klaus Hoffmann von der KOOPERATIVE stimmte sie überein, dass es auf die Ermächtigung einer eigenen Produktion als gemeinsames Ziel ankommt. Hoffmann unterstrich, dass die Ziele der Projekte in Frankfurt in Kolumbien eng verbunden sind, insbesondere in Hinsicht auf die soziale Dimension einer guten Ernährung.

Woher die Früchte auf dem Esstisch stammen

Gabi Huckelmann und Bernhard Knopp von der Pfarrei St. Bonifatius waren ebenfalls beim Besuch vor Ort dabei. Sie sehen gerade für Kinder einen großen Gewinn in der Solidarischen Landwirtschaft, in der erlebt werden kann, woher die Früchte auf dem Esstisch stammen und wie diese wertvolle Arbeit genug Wertschätzung gewinnen kann. Kinder sollen beim Säen, Pflanzen, und Ernten eine Beziehung zur Erde und ihrer Schöpfungskraft gewinnen. Und Sebastian und Eva Bliß, die mit Ihren kleinen Kindern Nica und Nora einige ihrer freien Zeit in der KOOPERATIVE verbringen, bestätigten, wie diese Form der Ernährungssicherung zu ihrem Wohlergehen beiträgt.

Nidia Cielito Meneses Meneses nimmt als Idee die Praxis der Gemüsekisten mit nach Kolumbien. Diese Form der Beteiligung und Vermarktung inspiriert sie zu weiteren Aktivitäten in der von Misereor geförderten Landpastoral. Die großen Herausforderungen für die Bäuer:innen der Landpastoral liegen in der Region um Pasto aber nicht in der Vermarktung, sondern in den politischen Kräftefeldern  des Landes, in denen Gewalt und Übergriffe an der Tagesordnung sind.

Informationen zur Fastenaktion gibt es auf www.misereor.de. Und hier ist mehr über die Genossenschaft in Oberrad zu lesen: www.diekooperative.de

Text: Winfried Montz

 

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