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Limburg, 31.03.2024

Ostern ist das große Wunder

Die Auferstehung Jesu ist wahrhaftig das große Wunder der Gnade Gottes, mit der er den Menschen beschenkt hat. Das sagte Bischof Georg in seiner Predigt.

Gemeinsam mit hunderten Gläubigen feierte der Bischof von Limburg und Vorsitzende der Deutschen Bischofkonferenz am Ostersonntag, 31. März 2024, im Limburger Dom das Osterhochamt. Die Liturgie wurde live im Internet übertragen.

In seiner Predigt ging der Bischof auf die Bedeutung der Tageszeit im Osterevangelium ein. „‘Frühmorgens, als es noch dunkel war‘ (Joh 20,1): Auch Nachteulen wissen, dass den Tagesanfang eine besondere Stimmung prägt“, so Bätzing. Abends sei der Kopf oft voll und das Herz beladen. Der Morgen hingegen habe etwas Ursprüngliches und Schöpferisches an sich. Dies helfe, die Müdigkeit zu vertreiben und in den Tag hinein zu gehen. In der Heiligen Schrift sei der Morgen eine Zeit voller Wunder. In der Frühe seien die Frauen zum Grab gegangen und fanden heraus, dass Jesus lebe. Im Morgengrauen finden die Jünger den Auferstandenen am Ufer des Sees von Tiberias. Es sei die Erwartung der Wunder Gottes, die die Männer früh aufstehen lasse. Der Schlaf halte sie nicht mehr. Sie eilten der frühen Gnade Gottes entgegen.

Auferstehung widerspricht menschlicher Logik

Es verwundere nicht, so Bätzing, dass die Erfahrung der Jüngerinnen und Jünger in der Frische des Morgens zu wachsen beginne, denn der Glaube, dass Jesus lebe und mit den Menschen durchs Leben gehe, sei nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel einfach da. „Er beginnt in aller Regel zart in uns zu reifen, so wie mit dem ersten Strahl des Morgenlichts schon das ein oder andere sichtbar wird, mehr in Konturen als im Detail“, sagte der Bischof. Alle Osterzählungen gingen von einem Mühen und Ringen der Jüngerschar aus. Dass das Schicksal Jesu, dessen qualvollen Tod sie aus der Ferne mit ansehen mussten, nicht am Kreuz besiegelt werde, widerspreche aller vernünftigen Einsicht. „Die Auferstehung des Christus und die Auferstehung der Toten sind nicht mit der Logik unserer Erfahrung abzuleiten, sie sind wahrhaftig ein Einfall Gottes – zu vergleichen nur mit seinem ersten wunderbaren Einfall, als er aus Nichts eine ganze Welt erschuf“, so Bätzing.

Mit Jesus beginnt etwas ganz neues

Er sei immer wieder neu beeindruckt, wie behutsam die Heilige Schrift ihn auf einen Weg mitnehme, um irgendwann sicher zu gehen, dass Gott sein Leben und seine geschundene Welt in guten Händen halte. Mit Jesus sei ein Anfang gemacht. Ein Anfang der neuen Welt voll Lebendigkeit, die auch Gewalt und Hass nicht niederringen könnten. Einer neuen Welt, in der Wahrheit und Güte groß werden könnten und Bosheit und Verbrechen eingingen wie Unkraut. „Um dahin zu kommen, braucht es einen langen Lernweg. Und weil der nicht unzweifelhaft eindeutig verläuft, brauchen wir gläubige Menschen den, der vor uns her und an unserer Seite und hinter uns geht aus Dunkel und Unsicherheit hinein in den lichten Tag“, sagte der Bischof.

Ostern will den Menschen in Gang bringen

Der auferstandene Christus bevorzuge es, den Menschen zu überraschen und das Unmögliche möglich zu machen. Deshalb dürfe er darauf vertrauen, dass er ihn in Krisenzeiten, Brüchen und Konflikten nicht im Stich lasse, sondern durch sie hindurch zu größerem Gottvertrauen und tieferer Lebensweisheit führen wolle. „Ostern will uns in Gang bringen, damit uns aufgeht, was Gott seit ewigen Zeiten schon vorhat: ‚Was alt ist, wird neu, was dunkel ist, wird licht, was tot war, steht auf zum Leben, und alles wird heil in dem, der der Ursprung von allem ist, in unserem Herrn Jesus Christus‘“, sagte Bätzing und zitierte damit einen Teil aus dem Gebet nach der siebten Lesung der Osternacht.

Osterpredigt von Bischof Dr. Georg Bätzing

Stephan Schnelle

Pressesprecher

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