Limburg, 06.03.2024
Rechtsruck macht Frauen zu Verliererinnen
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist noch keine Realität. Anlässlich des Equal-Pay-Days am Mittwoch, 6. März 2024, warnt die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Diözesanverband Limburg e.V., deshalb vor einem Rechtsruck, der die Gleichstellung von Mann und Frau infrage stellt. „Die Frauenpolitik der AfD zementiert einseitig die Rolle der Frau in der Funktion als Mutter und Hausfrau und lehnt somit die gleiche Verteilung der Haus- und Erziehungsarbeit zwischen den Partnerinnen und Partnern ab“, heißt es in einer Erklärung der KAB.
Kritik übt der Arbeitnehmerverband konkret an Aussagen der AfD-Politikerin Eva-Maria Schneider-Gärtner. Diese fordere, dass der Equal-Pay-Day der herausragenden gesellschaftlichen Bedeutung der Frau als fürsorgliche Mutter Rechnung zu tragen habe, erläutert die KAB. „Hier wird das berechtigte Anliegen von Millionen benachteiligter Frauen auf gesellschaftliche Teilhabe und auf gerechte Bezahlung in Abrede gestellt“, erklärt der Diözesanvorsitzende der KAB, Thomas Diekmann.
KAB fordert existenzsicherndes Einkommen im Niedriglohnbereich
Ein höherer Mindestlohn und eine umfassende Tarifpolitik seien wichtige Instrumente für die Gleichstellung von Mann und Frau, erläutert der Arbeitnehmerverband. Die KAB setzt sich deshalb deutschlandweit für eine Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro ein, um existenzsichernde Löhne im vorwiegend von Frauen besetzten Niedriglohnbereich zu erreichen. Die AfD-Bundestagsfraktion lehnt eine Erhöhung des Mindestlohnes mit der Begründung ab, dass eine „politische Anhebung des Mindestlohns den Markt außer Kraft setzt.“ Darüber hinaus stellt sich die AfD gegen eine stärkere Tarifbindung und will beispielsweise in Baden-Württemberg das Landestariftreuegesetz abschaffen.
Besonders Frauen seien bei einem politischen Rechtsruck die Verliererinnen, warnt der Arbeitnehmerverband und verweist auf das einseitige Familienbild der AfD. Dieses habe den „Erhalt des eigenen Staatsvolks“ zum Ziel und führe unter anderem zur Benachteiligung alleinerziehender Mütter und Väter, da Organisationen, die Alleinerziehenden helfen, laut AfD-Programm keine finanzielle Unterstützung mehr erhalten sollen, erklärt die KAB.