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Limburg, 06.05.2024

Kindern und Jugendlichen zu ihrem Recht verhelfen

Das Bistum Limburg und der Diözesancaritasverband wollen mit einem neuen Projekt Kinderrechte in Hessen und Rheinland-Pfalz stärken und den Aufbau sowie die Arbeit unabhängiger Ombudsstellen unterstützen.

Das Bistum Limburg und der Diözesancaritasverband Limburg wollen die Rechte von Kindern und Jugendlichen in Hessen und Rheinland-Pfalz stärken. Im Rahmen des kürzlich gestarteten Projektes „Ombudsschaftliches Engagement und Kinderrechte“ unterstützen Bistum und Caritas den Aufbau unabhängiger Anlaufstellen auf Ebene der Bundesländer, an die sich Kinder und Jugendliche in Konfliktfällen wenden können. Darüber hinaus will die Kirche mit der Gründung einer Stiftung für Kinderrechte das ombudsschaftliche Engagement unabhängig von der jeweiligen Haushaltslage der Bundesländer fördern sowie Bildungs- und Präventionsangebote unterstützen, um Gewalt gegen Kinder und Jugendlichen vorzubeugen. 

Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche schaffen

„Von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche brauchen eine niedrigschwellige Anlaufstelle, an die sie sich mit ihren Fragen wenden können oder Hilfe bekommen. Deshalb unterstützen wir den Aufbau einer unabhängigen Einrichtung auf Ebene der Bundesländer mit unserem Projekt“, erklärt Eva Hannöver-Meurer, Leiterin des Kompetenzfeldes Kinder. Jugend. Familie. Integration im Diözesancaritasverband Limburg. „Wir gehen hier als katholische Kirche im Bistum Limburg bewusst keinen eigenen Weg, sondern kooperieren mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen und den Ländern, um eine externe und unabhängige Anlaufstelle zu schaffen.“ 
Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz von 2021 beauftragt die Bundesländer mit der Einrichtung von unabhängigen Ombudsstellen für Kinder und Jugendliche. In Hessen soll der Verein „Ombudsstelle für Kinder- und Jugendrechte in Hessen e.V.“ die Trägerschaft der neuen Stelle übernehmen. Zu den Mitgliedern des 2012 gegründeten Vereins zählen unter anderem der Kinderschutzbund und die sechs freien Wohlfahrtsverbände in Hessen (LIGA). Wegen notwendiger Klärungen und einem Wechsel der Zuständigkeit für das Thema in der Landesregierung kam es zu Verzögerungen. Der Verein ist nun von der Landesregierung mit Umsetzung des in den vergangenen Jahren entwickelten Konzepts für die Ombudsstelle in Hessen beauftragt. Für den Caritasverband für die Diözese Limburg e.V. wird Eva Hannöver-Meurer im Vorstand des Vereins mitarbeiten. 

Umsetzung von mehr als 60 Einzelmaßnahmen

Nach der Veröffentlichung der MHG-Studie im Jahr 2018, in der sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche wissenschaftlich untersucht wurde, hatte das Bistum Limburg im diözesanen Nachfolgeprojekt „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ mehr als 60 Einzelmaßnahmen erarbeitet, um Missbrauch und Formen der Gewalt im Raum der Kirche vorzubeugen. Zu diesen Maßnahmen zählte auch die Einrichtung einer Ombudsstelle für Kinder und Jugendliche im kirchlichen Bereich. Um die Unabhängigkeit der Anlaufstelle von der Kirche zu gewährleisten, hatte sich der Diözesansynodalrat im vergangenen Jahr aber gegen die Einrichtung einer eigenen kirchlichen Stelle und für die Unterstützung einer unabhängigen Stelle auf Landesebene ausgesprochen. 

„Aufgrund der fachlichen Expertise und unter Berücksichtigung der bestehenden Netzwerke war es naheliegend, den Auftrag zur Umsetzung dieses Vorhabens dem Diözesancaritasverband anzuvertrauen“, erläutert der Generalvikar des Bistums Limburg, Dr. Wolfgang Pax, die Hintergründe des Projektes. In der Sache handele es sich um einen weiteren Baustein, um Risikofaktoren von Missbrauch entgegenzutreten, so der Generalvikar weiter.

Arbeit des Trägervereins unterstützen

„Wir werden in den kommenden zwei Projektjahren die Arbeit des Trägervereins intensiv unterstützen und sicherstellen, dass die unabhängige Ombudsstelle ihre Aufgabe möglichst schnell aufnehmen kann“, berichtet Andreas Nink, neuer Referent für „Ombudsschaftliches Engagement und Kinderrechte.“ Die Ombudsstelle solle rat- und hilfesuchende Kinder und Jugendliche professionell begleiten, Konflikte schlichten oder an andere professionelle Hilfsangebote weitervermitteln. „Die Ombudsstelle ist ein wichtiger Baustein, um Kinder und Jugendliche zu ihrem Recht zu verhelfen“, erklärt Nink. 

Mit der Stiftung für Kinderrechte will das Bistum die Arbeit der Ombudsstelle auch finanziell absichern. Nink hofft, dass die Stiftung zum Ende des Projektes Ende 2025 erfolgreich abgeschlossen ist. „Bistum und Caritas gehen mit der Stiftung proaktiv in Vorleistung.“ 

Kuratorium soll für Kinderrechte sensibilisieren

Darüber hinaus ist es Ninks Aufgabe, mit einem Kuratorium ein Monitoring zu etablieren, das diözesane Einrichtungen und Pfarreien für die Kinderrechte sensibilisiert sowie Kinder und Jugendliche betreffende kirchliche Aktivitäten unabhängig und fachlich kritisch begleitet. Das Kuratorium soll Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis, Präventionsbeauftragte, Jugendverbänden sowie Vertreterinnen und Vertreter von  Schülerinnen und Schülern und Eltern umfassen.

Kontakt für Rückfragen: 

Andreas Nink ist telefonisch erreichbar unter der Nummer (06431) 997 138 sowie per E-Mail unter andreas.nink@dicv-limburg.de.
 

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