Limburg, 14.05.2024
Synodalrat hat strategische Fragen im Blick
Welche Strategie verfolgt das Bistum Limburg mit seinen katholischen Schulen? Seit einem Jahr wird diese Frage intensiv in der Diözese bearbeitet. Den Auftrag dafür stellte der Diözesansynodalrat (DSR). Auf seiner Sitzung im Mai hat sich das wichtigste synodale Beratungsgremium von Bischof Dr. Georg Bätzing über den aktuellen Arbeitsstand informiert und eine erste Resonanz auf die Ergebnisse einer intensiven Analysephase gegeben. Intensiv hat sich der DSR zudem mit der Umsetzung der Strategie Schöpfungsgerechtigkeit befasst. Weitere Themen auf der 26. Sitzung des Gremiums am Samstag, 4. Mai 2024, im Wilhelm-Kempf-Haus in Naurod waren das Haushaltssicherungskonzept sowie die Empfehlung an den Bischof, wichtige rechtliche Satzungen und Ordnungen mit Blick auf die neue Struktur in der Diözese anzupassen und weiterzuentwickeln.
Es geht um soziales, emotionales und spirituelles Wachstum
Mehr als achttausend Schülerinnen und Schüler besuchen aktuell katholische Schulen im Bistum Limburg. Hier arbeiten insgesamt mehr als eintausendeinhundert Mitarbeitende. „Mit unseren Schulen kommen wir dem kirchlichen Bildungsauftrag nach. Junge Menschen werden hier auf Basis des christlichen Menschenbildes in besonderem Maße in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und der Entwicklung ihres Glaubens unterstützt“, erklärten Susanne Krogull vom Bereich Pastoral und Bildung sowie Stephan Behr von der St. Hildegard-Schulgesellschaft. Angesichts der fortschreitenden Säkularisierung der Gesellschaft böten katholische Schulen zudem vielen Familien, die wenig oder keinen Kontakt mehr zu Pfarreien oder kirchlichen Angeboten hätten, einen institutionellen Kontakt zur Kirche und könnten andere kirchliche Strukturen stärken. Darüber hinaus leisteten katholische Schulen einen Beitrag zu gesellschaftlich gelingendem Zusammenleben sowie zu mehr Teilhabe und Gerechtigkeit in der Gesellschaft, weil sich hier mit Themen wie Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung auseinandergesetzt werde. „In unseren Schulen geht es nicht nur darum, junge Menschen akademisch zu bilden, sondern auch ihr soziales, emotionales und spirituelles Wachstum zu unterstützen“, so Krogull und Behr.
Gerade mit Blick auf diesen wichtigen gesellschaftlichen und kirchlichen Auftrag wird nun weiter an der Gesamtstrategie für die Schulen im Bistum gearbeitet. In den vergangenen Monaten hat eine intensive Analyse mit Umfragen von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie den Schulleitungen stattgefunden. Es gab ein großes Hearing zum Thema. In den kommenden Wochen wird die Analysephase beendet und durch eine detaillierte Beschreibung der Finanzsituation bereichert. Danach wird es eine Feedback-Phase zu den Ergebnissen mit externer Expertise und Perspektive geben. Wenn alle Chancen und Risiken vorliegen, wird die Schulstrategie im Bistum kurial und synodal beraten und die Beratungsergebnisse kommuniziert.
Klimaschutz und Schöpfungsgerechtigkeit
Intensiv arbeitet das Bistum auch am Thema Nachhaltigkeit und Schöpfungsgerechtigkeit. Seit Beginn des Jahres wird ein Klimaschutzkonzept für die Diözese erarbeitet. Eine Klimaschutzmanagerin hat ihre Arbeit aufgenommen und arbeitet mit externer Unterstützung daran. Die Energiebilanz der kirchlichen Gebäude wurde erstellt und wird aktuell analysiert. Zudem ist eine Mitarbeitendenumfrage zum Thema Mobilität geplant. Das gesamte Klimaschutzkonzept soll im kommenden Jahr fertig erarbeitet und dann beraten werden. „Bistumsweit ist die Sensibilität für die Themen Schöpfungsgerechtigkeit und Nachhaltigkeit gewachsen“, erklärten Bernadette Schwarz-Boenneke, Leitung des Bereichs Strategie und Entwicklung und Thomas Frings, Leitung des Bereichs Ressourcen und Infrastruktur. Im Bischöflichen Ordinariat seien viele Mitarbeitende aktuell damit befasst, die Beschlüsse des DSR zum Thema aus dem vergangenen Jahr umzusetzen. Unter anderem sind fünf Millionen Euro dafür zur Verfügung gestellt. Der DSR werde fortlaufend über die Umsetzung informiert.
Mit Hochdruck wird in der Diözese auch am Haushaltssicherungskonzept gearbeitet. Der Diözesankirchensteuerrat hat um dieses Konzept angesichts der wirtschaftlichen Entwicklungen gebeten und wird dies Ende Juni beraten. „Bis Ende Juli wird es Klarheit über Zahlen und zum Prozess geben. Es werden bis dahin auch Maßnahmen entwickelt sein, um den Haushalt 2024 und 2025 auszugleichen“, berichtete Generalvikar Wolfgang Pax den Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern des DSR. Danach gehe es darum, eine Mittelfristplanung und eine Strategie für die Finanzsituation zu entwickeln. Diese müsse natürlich im Zusammenhang mit der Gesamtstrategie für das Bistum stehen, an der ebenfalls aktuell gearbeitet werde.
Trafo
Der DSR hat sich zudem mit wichtigen Änderungen von Satzungen und rechtlichen Texten befasst, die im Zusammenhang mit den Neuerungen aus dem Transformationsprozess stehen. So hat das Gremium dem Bischof die Aufhebung der Bezirksstruktur, eine Ordnung für die Konstituierung des Seelsorgerates und eine Ordnung für die Wahl der Vertreterinnen und Vertreter der Einrichtungen im Regionalsynodalrat empfohlen.
Die nächste Sitzung des DSR ist am 15. Juni 2024. Informationen gibt es auch im Internet unter dioezesanversammlung.bistumlimburg.de.