LIMBURG, 12.09.2024
Ein Fest der Hoffnung und Gemeinschaft
Das Kreuzfest 2024 ist gestartet. In einem feierlichen Gottesdienst im Limburger Dom eröffnete Bischof Georg Bätzing am Donnerstag, 12. September 2024, die viertägigen Feierlichkeiten. In seiner Ansprache ging er auf die aktuellen Herausforderungen des Lebens ein und machte Mut, gemeinsam ins Gespräch zu kommen – ganz im Sinne des diesjährigen Kreuzfest-Mottos „Mit Euch!“.
Nach Bischof Bätzings Eindruck gebe es in der aktuellen Gesellschaft drei Gruppen: jene, die die Veränderungen als Chance sehen, jene, die überfordert und erstarrt sind, und eine dritte Gruppe, die wütend über fehlende Reformen ist. „Wie kommen wir mit diesen unterschiedlichen Perspektiven auf dieselben Herausforderungen und Probleme unserer Zeit wieder stärker miteinander ins Gespräch? „Mit Euch“ – statt immer nur unter uns, ohne die anderen“, sagte Bätzing und nahm damit Bezug auf das diesjährige Leitwort des Kreuzfestes: Mit Euch!
Kreuz soll in Bewegung bringen
„Unser Glaube gibt uns eine große positive Perspektive, und die lautet: Wir sind gerettet – aber auf Hoffnung hin“, sagte Bätzing. Geduldiges Ausharren bedeute gerade nicht, unbeweglich und untätig die Hände in den Schoß zu legen. „Ganz im Gegenteil mahnt unser Glaube zu einer agilen Wachsamkeit im Einsatz für das Gute, für ein gesundes Miteinander und vor allem zugunsten derer, die auf der Schattenseite des Lebens gelandet sind“, so der Bischof. Gerade mit dem Eindruck, dass sich aktuell nichts tue im Hinblick auf Frieden, Gerechtigkeit und Verständigung, stehe das Kreuz im Mittelpunkt, um die Christinnen und Christen neu in Bewegung zu bringen. „Denn es steht ja als Zeichen für den, der sich nicht zu schade war, alles dran zu geben, sich selber zu geben, um so den Anfang zu machen für eine neue Zeit und eine neue Welt“, sagte Bätzing. „Die hat schon begonnen. Und wir gehören dazu. In diesen Tagen des Kreuzfestes wollen wir etwas davon sichtbar machen – ‚Mit Euch‘.“ Musikalisch gestalteten die Limburger Domsingknaben die Eröffnung.
Nach dem Gottesdienst spielte die Band Jentellmen ein Konzert im Limburger Bischofsgarten. Unter freiem Himmel präsentierten Sängerin Jenna und ihre Tellmen populäre Songs, darunter zum Beispiel „Son of a Preacher Man“ von Dusty Springfield oder „What’s Up“ von 4 Non Blondes.
Friedensmenschen in der Michaelskapelle
Bildergalerie
Parallel zu den Feierlichkeiten ist auch die Ausstellung „Friedensmenschen“ des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis in der Michaelskapelle auf dem Limburger Domberg zu sehen. Sie wurde ebenfalls am Donnerstag, 12. September 2024, eröffnet.
Die Ausstellung präsentiert 24 nahezu lebensgroße Portraitbilder, aufgenommen von der ukrainischen Fotografin Mariia Varanytska und dem deutschen Fotografen Achim Pohl. Gedruckt auf Stoffbahnen, vermitteln die Bilder den Eindruck, als würden sie im Raum schweben – eine Symbolik für die Dynamik, die im Engagement für ein friedliches Zusammenleben steckt. Per QR-Code können Besucherinnen und Besucher mehr über die Wirkungsorte und Biografien der porträtierten „Friedensmenschen“ erfahren.
„Wir brauchen Friedensmenschen, gerade heute in einer Zeit, in der unsere Demokratie gefährdet ist und es gilt, dem Rechtsextremismus ein klares ‚Nie wieder!‘ entgegenzusetzen“, betonte Winfried Montz vom Fachteam Gesellschaftliche Verantwortung im Bistum Limburg bei der Ausstellungseröffnung. Er bedankte sich beim Kurator der Wanderausstellung, Thomas Schumann von Renovabis, sowie beim Jugendpfarrer aus dem Limburger Partnerbistum Sarajevo, Prof. Dr. Šimo Maršić, der als einer der porträtierten „Friedensmenschen“ über seine interreligiöse und interkulturelle Jugendarbeit in Sarajevo berichtete.
Die Ausstellung ist an folgenden Tagen und Zeiten in der Michaelskapelle zu sehen: Freitag, 13. September, von 10.30 Uhr bis 13 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr, Samstag, 14. September, 10.30 Uhr bis 18 Uhr und Sonntag, 15. September, von 11.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Auch den Priestern und Diakonen des Bistums gibt das Kreuzfest traditionell die Gelegenheit, in Limburg zusammenzukommen, Gemeinschaft zu pflegen und sich mit aktuellen und grundlegenden Fragen des diakonalen und priesterlichen Lebens auseinanderzusetzen. In diesem Jahr waren etwa 150 Priester und Diakone beim Treffen dabei und sprachen über das Thema Synodalität.
Synodalität, da war sich der Klerus einig, habe im Bistum Limburg eine lange Tradition und sei identitätsstiftend. Seit mehr als 50 Jahren gibt es in der Diözese die Synodalordnung, die das Miteinander von Amt und Mandat beschreibt, strukturiert und rechtssicher regelt. Die Synodalordnung ist seit mehr als fünf Jahrzehnten etabliert und hat sich als sehr tragfähig erwiesen. Dies bestätigten auch die vielen Priester der Weltkirche, die beim Treffen dabei waren, und die ihre Heimatkirche als wenig synodal, sondern hierarchisch erleben. Die Fokussierung auf das Amt des Priesters oder auch des Bischofs führten zu einem hohen Erwartungsdruck und zur Überforderung. Das synodale Miteinander böte dazu eine Alternative und sei eine große Bereicherung für die Kirche.
Zum Kreuzfest 2024
Mit Konzerten, Gottesdiensten, Ehejubel und Mitmachaktionen lädt das Bistum Limburg von Donnerstag, 12. September, bis Sonntag, 15. September 2024, zum Kreuzfest unter dem Motto „Mit Euch“ ein. Im Bischofsgarten, im Limburger Dom und auf dem Domplatz gibt es an den vier Tagen des Kreuzfestes ein abwechslungsreiches Programm. Alle Infos dazu gibt es online unter kreuzfest.bistumlimburg.de .