Suchwort eingeben

Ruppertshain

Kirche und Kita unter einem Dach

Feierliche Altarweihe mit Bischof Dr. Georg Bätzing in St. Matthäus Ruppertshain

Wie ein großes Zelt ragt St. Matthäus Ruppertshain gut sichtbar aus dem Ortszentrum hervor. Einst nur Kirche, befinden sich in dem Gebäude nach vierjähriger Umbauphase nun die katholische Kita Sancta Maria und eine Kirche für die Gemeinde. „Sie können stolz auf sich sein“, sagte der Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing anlässlich der Altarweihe. In Ruppertshain sei Raum für Kinder und Familien geschaffen worden und gleichzeitig auch Platz für den Glauben. In der aktuellen Zeit, in der der Deal zum politischen Modell geworden sei, sei es wichtiger denn je, dass Kirche der Gesellschaft Orientierung gebe. Das gelinge, wenn Kirche dahin gehe, wo die Menschen sind. Dies sei in Ruppertshain ganz konkret umgesetzt worden. Hier nehme die Kirche die Kita unter ihr großes Dach und biete gleichzeitig noch Raum für den Glauben.

Der Limburger Bischof feierte am Sonntag mit der Gemeinde und Pfarrer Klaus Waldeck den Festgottesdienst zur feierlichen Altarweihe. Der neue, helle Kirchenraum bietet rund hundert Menschen Platz. Obwohl modern und klar gestaltet, gibt es viele Bezüge zur alten Kirche. Altar, Taufstein und Ambo wurden aus dem Stein des vorherigen, übergroßen Altars gewonnen, die alten Kirchenbänke finden sich in der Holzverkleidung der Wände und auch Teile der Kirchenfenster wurden integriert. Das barocke Altarbild entstammt der ersten Ruppertshainer Kirche.

Weihrauch brennt auf dem Altar

Andächtig still war es als die Reliquien des heiligen Urbanus und des heiligen Christianus im neuen Altar beigesetzt wurden. Im Anschluss salbte Bätzing den Altar mit Chrisam und verbrannte Weihrauch an allen Ecken und in der Mitte. Danach wurde der Altar gereinigt und mit Altartüchern und Kerzen bekleidet.

Nebenan in der Kita wurde derweil ein Kindergottesdienst mit den Familien gefeiert. Im Anschluss an die Eucharistiefeier ging Bätzing nach draußen zu den Familien, segnete die Kinder und kam mit allen ins Gespräch.

Ort der Freude und der Offenheit

An den Gottesdienst schloss sich noch ein kurzer offizieller Teil mit Dankesworten an. Kelkheims Bürgermeister Albrecht Kündiger freute sich über die Verwirklichung des Projekts, das wieder Leben in den Ortsmittelpunkt bringe. Architekt Helmut Mohr gab einen kurzen Abriss über den Verlauf der Umbauarbeiten und Barbara Lecht, Leiterin der Katholischen Region Taunus, gratulierte zur gelungenen Umsetzung des Leuchtturmprojektes. Hier sei „unter einem großen Dach“ ein Ort der Freude und Offenheit für Jung und Alt entstanden. Grußworte überbrachten auch die MAV und die evangelische Gemeinde.

Zum Schluss dankte Pfarrer Waldeck allen, die an dem Projekt beteiligt waren. Am Anfang habe der Auftrag des Bischofs „Für wen sind wir da?“ gestanden. So erwuchs die Idee aus Kita und Kirche etwas Gemeinsames zu machen. Mit „viel Mut und Engagement“ habe die Gemeinde das Projekt auch dank der Unterstützung der Stadt Kelkheim und des Bistums verwirklichen können. Waldeck dankte der Verwaltungs- und Kitaleitung und seinen Ehrenamtlichen, besonders im Pfarrgemeinderat und im Verwaltungsrat, der „außerordentliche“ Arbeit geleistet habe. Der Festtag klang mit einer fröhlichen Feier auf dem Außengelände aus.

Anne Goerlich-Baumann

Redakteurin | Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Ablauf der Altarweihe

  • Nach dem Eintritt in die Kirche und der Eröffnung der Liturgie segnet der Bischof den Taufbrunnen
  • Tauferneuerung der Gemeinde
  • Segnung der Gemeinde und des Ambos
  • Allerheiligenlitanei
  • Beisetzung der Reliquien
  • Besprengung des Altars mit Weihwasser
  • Salbung des Altars mit Chrisam
  • Verbrennen des Weihrauchs
  • Weihegebet
  • Decken des Altars und Entzünden der Kerzen
  • Eucharistiefeier
Zum Anfang der Seite springen