Eschborn, 20.11.2025
Gut für die Schöpfung und gut für den Geldbeutel
„Gute Kommunikation mit den richtigen Leuten ist alles.“ So sieht das Erfolgsrezept von Stefan Römmele, Gemeindemitglied in Christ-König Eschborn und BürgerSolarBerater der Stadt Kronberg, aus, wenn es um die Planung und Umsetzung von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf privaten oder öffentlichen Gebäuden geht. Römmele weiß, wovon er spricht, denn mit einem engagierten Team im Kirchort Eschborn hat er zwei PV-Anlagen für das Gemeindezentrum Christ-König und die katholische Kindertagesstätte Rosenhecke in Eschborn geplant; seit dem Sommer beziehen beide Gebäude vorwiegend Solarstrom aus PV-Anlagen.
Das Projekt sei schon länger angedacht gewesen, doch die Umsetzung war zunächst an dem „Wie“ gescheitert. Schließlich gründete sich um Römmele ein siebenköpfiges Projekt-Team, das im Juni 2024 begann, ein Konzept für Christ-König zu erarbeiten. Die Teammitglieder brachten in die Maßnahme sowohl ihr fachliches und berufliches Knowhow als auch ihre gute Einbindung in die Gremien der Pfarrei ein.
Zunächst wurde der Stromverbrauch in beiden Gebäuden analysiert. „In dem Haus muss gelebt werden, um den Strom, der produziert wird, auch zu verbrauchen“, sagt Römmele. Vor allem in der Kita sei der Bedarf enorm, denn hier werde unter anderem gekocht, gewaschen und gespült. Rasch zeigte sich, dass sich der Bau der Anlagen lohnt.
Ein Jahr von der Planung bis zur Inbetriebnahme
Im Rahmen der Bestandsaufnahme sah sich das Projektteam zudem die Elektrik an und kletterte auf die Dächer. Es wurde überlegt, welche Anlagen zu den baulichen Gegebenheiten passen könnten und dann ein Kostenmodell entwickelt. Erst wurden Ausschreibungen vorbereitet, dann Angebote eingeholt und die Beantragung beziehungsweise die Genehmigung in den Gremien vorbereitet. Die Installation war in gut zwei Wochen erledigt. Etwas mehr als ein Jahr hat das Projekt damit von der ersten Planung bis zur Inbetriebnahme in Anspruch genommen.
Gut vernetzt war die Gruppe in dieser Zeit mit Thomas Schmidt von der Schöpfungspastoral der Katholischen Region Taunus und Johanna Schumacher, der Klimaschutzmanagerin des Bistums Limburg. Das Bistum stellt Pfarreien eine „Handreichung Photovoltaik“ zur Verfügung, die unter https://strategie-entwicklung.bistumlimburg.de/kernaufgaben/strategie/schoepfungsgerechtigkeit abrufbar ist. Der Leitfaden für Kirchengemeinden beinhaltet eine Checkliste und Tipps, sagt Schuhmacher. In der Handreichung ist aufgeführt, was im Vorfeld beachtet werden müsse und wann sich der Bau einer PV-Anlage lohne, so die Klimamanagerin. Eine direkte Förderung durch das Bistum gebe es aber nicht. Die gab es in Christ-König von der Stadt Eschborn. Römmele empfiehlt im Rahmen der Planung immer bei der Gemeinde oder der Stadt nach einer Förderung zu fragen.
Was als Nachhaltigkeitsprojekt auf dem Weg zur Klimaneutralität der Pfarrei angedacht war, erweist sich mittlerweile als Kostensparmodell. Mit den PV-Anlagen werden jährlich Stromkosten im vierstelligen Bereich eingespart, damit wären die Anlagen in zehn Jahren amortisiert. Was in Christ-König funktioniert, könne auch in anderen Pfarreien umgesetzt werden, ist sich Stefan Römmele sicher. Er hat bereits andere Kirchorte der Pfarrei beraten, „um Ideen aufzuzeigen und an andere weiterzugeben“. Kirchengemeinden die Interesse an einer Beratung haben, können mit Stefan Römmele, StefanRoemmele@gmx.de, Kontakt aufnehmen.
In Christ-König Eschborn wird das Projekt jetzt erst einmal gebührend gefeiert. Die neuen PV-Anlagen werden am Sonntag, 23. November, im Rahmen des Patronatsfestes um 11 Uhr im Gottesdienst offiziell eingeweiht.