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Wiesbaden, 13.12.2025

Das entscheidende Licht

Die Jugendkirche KANA feiert ihr 20-jähriges Bestehen mit einem adventlichen Glitzermarkt

Wenn die Jugendkirche KANA zum adventlichen Glitzermarkt anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens einlädt, kann man gewiss sein, dass nicht nur die Kerzen, Lichterketten und Buden glitzern, sondern auch das Programm. „Das ist ein absolut bunter Haufen, der so noch nie zusammengekommen ist“, freute sich Pastoralreferent Thomas Klima, Leiter der Wiesbadener Jugendkirche, über die vielen Mitwirkenden und Akteure aus Kirche und Stadtgesellschaft. In und um die Kirche Maria Hilf gab es neben klassischen Marktständen auch zu jeder vollen Stunde musikalische und spirituelle Angebote für Groß und Klein. „Es geht glitzriger zu, als bei Kirche gedacht“, fügte Klima hinzu.

„Wir bringen die Leute an einen Tisch“, fand auch Jugendbildungsreferentin Clara Vogel, die den Glitzermarkt nicht nur mitorganisiert hatte, sondern auch stimmlich das musikalische Programm bereicherte. Neben dem gesamten KANA-Team waren die Kita Maria Hilf, die Regionalleitung und der Regionalsynodalrat, die Katholische Familienbildung, das Familien- und Nachbarschaftscafé St. Elisabeth, die Pfarreien St. Bonifatius und St. Birgid, Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Schierstein und Bierstadt, Warmes Wiesbaden, das Queere Zentrum Wiesbaden und die Birds of Pride in den Budenzauber, die Bastelangebote und das Lagerfeuer mit eingebunden. Musikalisch bereicherten neben dem Duo Vogel und Klima die Bläser der Bergkirche, die Band des Bethanien Kinderdorfs und Regionalkantor Roman Bär das musikalische Angebot. Und auch das Englische Theater lud zu einer Aufführung ein.

Dankandacht zur Eröffnung

Eröffnet wurde der Glitzermarkt am Nachmittag mit einer Dankandacht in der stimmungsvoll beleuchteten Kirche Maria Hilf. Klima freute sich viele ehemalige und aktuelle Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter der Jugendkirche begrüßen zu dürfen. Seine Begeisterung über das 20-jährige Bestehen der Jugendkirche drückte er mit Clara Vogel musikalisch aus. „Alles auf der Welt hat seine Stunde, seine Zeit. Wir feiern den Moment als kleines Stück von Ewigkeit“, trug Vogel mit ihrer klaren, ausdrucksstarken Stimme vor, virtuos begleitet von Thomas Klima am E-Piano.

Statt selbst große Worte zu machen, lud das Team der Jugendkirche die Anwesenden ein, nach vorne zu kommen, eine Kerze zu entzünden und zu erzählen, was einem KANA bedeute. „Wie viel Licht hat KANA in euer Leben gebracht? Was war dein Lichtmoment?“, fragte Jugendbildungsreferent Eric Tilch. Erinnert wurde an die gemeinsamen Osterfeiern mit dem Kirchort, an Juleica-Schulungen und das Schülercafé in Geisenheim, an die Lichtinstallation zur Schöpfungsgeschichte bei der Nacht der Kirchen, viele Begegnungen mit Schülerinnen und Schülern, die Eröffnung der 72-Stunden-Aktion, Gottesdienste und Ferienangebote für Jugendliche. KANA sei ein inspirierender Ort, der immer und zu jedem Zeitpunkt das entscheidende Licht sein könne, das jemanden verändere, sagte der ehemalige Jugendbildungsreferent Ralf Reitz. „Grandios, dass KANA das macht!“

Neues ausprobieren und in Netzwerken denken

„Wir als Jugendkirche müssen andere Dinge ausprobieren als Pfarreien und vor allem in Netzwerken denken“, sagt Klima über seine Einrichtung, die grundsätzlich alle spirituell interessierten Menschen, auch die kirchenfernen, erreichen möchte. Gerade in der Jugendarbeit müsse viel mehr ökumenisch gedacht werden. Das erfolgreiche Jugendfestival OMG im Sommer habe gezeigt, dass das gut funktioniere, so Klima. In Zeiten personell knapper werdender Ressourcen in den Pfarreien könne KANA zudem die Jugendarbeit in der Region sichern. Viele Bereiche würden ineinandergreifen, deshalb mache es auch absolut Sinn vieles zusammenzudenken, etwa mit der Katholischen Familienbildung und dem Religionspädagogischen Amt.

Auch gesellschaftlich gibt es viele Kooperationen und Netzwerke. Das Youca in Geisenheim habe sich zu einem Treffpunkt für die Menschen vor Ort entwickelt und wird unter anderem von der Hochschule und der Asta genutzt. Im Youca finden Sprachkurse, Spieleabende, Kleidertauschpartys, ein Gebetskreis für Studierende und sogar ein Hebammenkurs statt. KANA ist zudem Mitveranstalter des CSD Wiesbaden, bietet mit der evangelischen Erwachsenenbildung eine queere Stadtführung an und plant eine queer sensible Freizeit für junge Menschen. Und dann gibt es noch den musikalischen Schwerpunkt in Zusammenarbeit mit der Diözesanstelle Kirchenmusik. So hat die Band Syndikath bei der Rom-Wallfahrt der Minis nicht nur alle Gottesdienste des Bistums musikalisch gestaltet, sondern auch die Papst-Audienz mit Gottesdienst auf dem Petersplatz.

Nach dem herzlichen Feedback in der Dankandacht stellte Eric Tilch sichtlich bewegt fest: „Wir arbeiten hier nicht nur, wir leben hier auch!“

Anne Goerlich-Baumann

Redakteurin | Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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