Frankfurt, 17.12.2025
Herzschlag des Hoffens
hoffen: das steht in riesigen Buchstaben auf dem Programmheft der Katholischen Akademie Rabanus Maurus fürs erste Halbjahr 2026. Damit es auch wirklich gar keinen Zweifel an der Wucht des Wortes gibt, hat man sich bei der Farbgebung für Neongrün entschieden und die Buchstaben laufen Seitenbreit von Rand zu Rand. Die Botschaft: Hoffnung hat Wucht, Hoffnung ist Kraft.
Natürlich ist Hoffnung eine im Kern religiöse Botschaft: „Wenn alles andere schon gestorben ist – Optimismus, Tatkraft, Visionen, Zukunfts-Konzepte – so hoffen wir immer noch“, schreibt Akademiedirektor Prof. Dr. Joachim Valentin in seinem Editorial zum diesmal 68 Seiten umfassenden Halbjahresprogramm, das ab sofort auf der Webseite der Akademie heruntergeladen werden kann. Er lädt dazu ein: „Hoffen Sie mit uns!“ Zugleich fasst das Programm die Hoffnungsfähigkeit des Menschen nicht nur im Kontext der Religion oder Theologie. Gewachsene Risiken einer beginnenden Klimakatastrophe, näher rückender Kriege und der Bedrohung durch internationale Konzerne und Autokraten stellen die Frage nach dem Hoffnungs- und damit nach dem Handlungspotential aller Menschen drängender denn je. Auf „dem Weg zu einer idealen Gesellschaft mag man auf anthropologische Potentiale vertrauen, wir hoffen darüber hinaus auf die alle todbringende Verlorenheit überwindende Liebe Gottes und verstehen auch die säkulare Geschichte als eine Suchbewegung nach der Vollendung von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“, so Valentin im Auftakt zum Programmheft, das ab sofort online auf www.hausamdom-frankfurt.de zum Download auf www.hausamdom-frankfurt.de bereitsteht und gedruckt schon jetzt vorbestellt werden kann (Infos siehe unten).
In diesen Kontext gehört die diesjährige Eröffnung der Misereor Aktion im Bistum Limburg ebenso wie jüdische Hoffnungsperspektiven, Arbeit an der bedrohten Demokratie, nachhaltige Konzepte von Wirtschaft und Mobilität und viele andere Veranstaltungen, die bis zum Sommer 2026 diskutiert, beleuchtet und hinterfragt werden.
Ein intensives halbes Jahr
214 Veranstaltungen sind es zwischen Januar und August. Sie beleuchten Hoffnung auf unterschiedlichste Weise. Zum Beispiel Daniela Sepehri mit ihrer Lesung aus „Im Namen des Stiftes“ am Freitag, 16. Januar, 19 Uhr: Die deutsch-iranische Menschenrechtsaktivistin präsentiert eine kraftvolle Sammlung von Gedichten und Texten, die vielschichtige Themen wie Identität, Heimat, Rassismus und Frauenrechte verhandeln (Seite 35). Die dreiteilige Vortragsreihe „Frankfurt – geht’s auch anders? Wie gesellschaftlicher Wandel sozial und ökologisch gerecht gelingen kann!“ startet am Mittwoch, 21. Januar, 19 Uhr (Seite 35) und fragt zum Beispiel nach Strukturen, die ein klimafreundliches Leben ermöglichen. Am Donnerstag, 29. Januar, 19.30 Uhr, berichtet Tobias Haberl, SZ-Journalist und Autor, davon, warum er trotz allem Christ bleiben möchte (Seite 14). Und Jean-Claude Hollerich, Kardinal von Luxemburg und 2026 Ehrengast des Karlsamts, erzählt im Domgespräch am Samstag, 31. Januar, 16.30 Uhr, davon, welche Hoffnungen er für eine Reform von veralteten Kirchenstrukturen hat (Seite 15). Am Dienstag, 3. Februar, 19 Uhr, trifft der bekannte Religionsphilosoph Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi im Haus am Dom auf den Mainzer Philosoph und Bewusstseinsforscher Prof. Dr. Thomas Metzinger (Seite 15) und fragt ihn: Was bedeutet es, heute zu glauben, zu denken, zu hoffen? Die Fotoausstellung „gesichtslos – Frauen in der Prostitution“ der Beratungsstelle Amalie mit Fotografien von Hyp Yerlikaya (20. Februar bis 12. April, Vernissage am 20. Februar, 19 Uhr) zeigt Portraits von betroffenen Frauen und erzählt ihre Geschichte, dazu gibt es eine Reihe von Begleitveranstaltungen (Seite 29). Der Frankfurter Priester und Liedermacher Lothar Zenetti gilt vielen als Hoffnungsträger, seinen 100. Geburtstag feiern wir im Haus am Dom mit einer Kultur-Soirée am Samstag, 21. Februar, 19 Uhr (Seite 17). Am Mittwoch, 4. März, 18.30 Uhr, ist unter dem Titel „Zukunft wählen!“ Jugend im Gespräch mit Kandidierenden der Kommunalwahl (Seite 39). Und für Kinder gibt es am Sonntag, 8., und Montag, 9. März, das inklusive Theaterstück „Geschichten gegen die Angst“ von Puppenspieler Lutz Grosmann mit Gebärdensprachendolmetscher (Seite 30). Höhepunkte im ersten Halbjahr sind außerdem die „Lange Nacht der Hoffnung“ zur „Nacht der Museen“ am Samstag, 25. April, 20 Uhr (Seite 19), die Soirée am Dom am Donnerstag, 11. Juni, 19.30 Uhr, mit ZDF-Sonderkorrespondentin Katrin Eigendorf unter dem Titel „Erzählen, was ist: Berichten am Limit in einer Zeit der Kriege“ (Seite 51) und die Hoffnungsausstellung „Mit Farben sprechen lernen“, bei der vom 13. Juni bis 7. August Bilder von ukrainischen Kindern gezeigt werden, in denen sie ihre Kriegserfahrungen verarbeiten (Seite 45).
„Wir freuen uns, dass unser helles, modernes und technisch gut ausgestattetes Haus auch im ersten Halbjahr 2026 wieder Schauplatz für so viele hochkarätige Akademie-Veranstaltungen ist“, sagt Andrea Hörner, Leitung des Hauses am Dom in Doppelspitze mit Joachim Valentin. „Neben dem Tagungsbetrieb ist die Akademie das Herz des Hauses am Dom – und dieser Herzschlag strahlt von der Frankfurter Altstadt in die Stadt, das Umland und ins gesamte Bistum aus.“
Im frisch erschienenen Programm, das ab sofort online abrufbar ist und als gedrucktes Heft bestellt werden kann (Infos dazu unten), finden sich Veranstaltungen aus den Themenbereichen Weltreligionen und Neue Medien, Zeitgeschichte und Interkulturelles, Kunst und Kultur, Naturwissenschaft, Ethik und Medizin, Anthropologie, Literatur, Wirtschaft und Finanzen, Theologie und Philosophie sowie Arbeit und Soziales in der Einen Welt.
Das neue Halbjahresprogramm 1/26 kann ab sofort auf der Webseite des Hauses am Dom (siehe Randspalte rechts) als PDF heruntergeladen werden. Das gedruckte Heft können Sie sich im Haus am Dom, Domplatz 3 in der Altstadt Frankfurts kostenlos abholen sowie per Mail an hausamdom@bistumlimburg.de oder telefonisch unter (069) 8008718400 kostenlos bestellen.